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Die ultimative Übersicht für Startupper: Was die zehn größten deutschen Städte Gründern so zu bieten haben

Wir gehen auf Entdeckungstour durch Deutschland und schauen uns an, was die zehn größten deutschen Städte Gründern so zu bieten haben. Unsere Reise startet in Berlin und geht über Hamburg, München sowie Köln nach Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Leipzig.

Nicht nur in Berlin, Hamburg, München und Köln sind in den vergangenen Jahren große Startup-Ökosysteme entstanden. Auch in Frankfurt am Main, Stuttgart, Düsseldorf, Dortmund, Essen und Leipzig sind inzwischen viele Startups zu Hause. Wir haben einmal – ganz subjektiv – zusammengestellt, was die zehn größten deutschen Städte Startups so zu bieten haben. Es ist eine ganze Menge! Viel Spaß bei unserer sommerlichen Tour durch Startup-Deutschland.

Berlin
Die deutsche Hauptstadt ist auch die unangefochtene Startup-Hauptstadt des Landes. In Kreuzberg, Mitte und Co. sprechen die Menschen auf den Straßen, den Cafes und den Restaurants gefühlt nur über Startups, Finanzierungsrunden und Rocket Internet. Firmen wie Delivery Hero, zalando, HelloFresh und Co. dominieren das Stadtbild auch optisch. Die Zahl der Startups, Geldgeber und Startup-Programme, die ihren Sitz in Berlin haben ist schon fast nicht mehr zählbar. Ohne die Startup-Szene wäre Berlin nur arm, aber nicht sexy. Auf Events wie dem Startup Camp, der Heureka und der Noah treffen sich die erfolgreichen und angehenden Gründer des ganzen Landes. Tipp: Startup-Lotse Berlin

Hamburg
Hamburg hatte noch nie den Anspruch, sexy zu sein. Was völlig in Ordnung ist! Hamburg gehört zu den vier wichtigsten Startup-Städten im Lande. Früher waren Firmen wie Xing, Bigpoint und Co. die Vorreiter an der Elbe. Die heutige Szene in Hamburg kann aktuelle Überflieger wie About You, Finanzcheck.de und Deposit Solutions vorweisen. Während Dreamlines, ein Kreutzfahrtdienst, ohne Zweifel nach Hamburg gehört, sind die vielen erfolgreichen FinTech-Firmen im hohen Norden dann doch eine Überraschung. Das Über-Event für alle, die sich für Digitalthemen interessieren, ist die Online Marketing Rockstars-Konferenz. Ansonsten mal bei Hanse Ventures anklopfen. Tipp: Startup-Lotse Hamburg

München
Weiter in den tiefen Süden! Früher saß das Startup-Geld quasi nur in Hamburg und München. Inzwischen sind alle nur oder auch in Berlin. Ein Platzhirsch in München bleibt aber weiter Holtzbrinck Ventures. Zudem hat München Flixbus! Und Startups wie Shore, tado und IDNow. Die große Konkurrenz an Corporates und die hohen Mieten machen es für Startups in der Stadt nicht immer einfach, gute Mitarbeiter und günstige Büroflächen zu finden. Wer ein Startup in München aufbaut, muss deswegen tiefe Taschen haben – und schnell erfolgreich werden. Seit 2014 trifft sich die Szene des ganzen Landes einmal im Jahr auf der Startup-Konferenz Bits & Pretzels. Da tragen dann selbst Berliner Lederhose! Tipp: Startup-Lotse München

Köln
In Köln gibt es dank der vielen Medienhäuser schon lange eine umtriebige Startup-Szene. Erfolgreiche Grownups wie Picanova, DeepL und Silexica haben ihren Sitz am Rhein. Ein wichtiger Magnet für alle Menschen, die sich in und um Köln für Startups interessieren, war in den vergangenen Jahren immer wieder der Startplatz. Events wie die dmexco, der Pirate Summit und die StartupCon locken Jahr für Jahr auch viele andere Szenemenschen in die Stadt mit dem mächtigen Dom. Auch wenn Capnamic Ventures im Grunde überall im Lande anzutreffen ist, die Jungs und Mädels um Jörg Binnenbrücker gehören zu Köln wie der Dom, Kölsch und 4711. Ansonsten einmal beim Digital Hub Cologne anklopfen. Tipp: Startup-Lotse Köln

Frankfurt am Main
Die große Bankenstadt Frankfurt ist erst recht spät erwacht, wenn es um Startups im Allgemeinen geht. Inzwischen schaut die Szene aber genauer an den Main. Vor allem, weil immer mehr Grownups an die Börsen wollen. Wer mit einem IPO liebäugelt, sollte sich das Deutsche Börse Venture Network einmal genauer ansehen. Rund um die vielen Banken haben sich zudem einige FinTech-Firmen in Frankfurt in Stellung gebracht. Wobei die Szene in Hamburg – siehe Deposit Solutions – und Berlin – siehe N26, Solaris Bank und Co. – noch immer viel umtriebiger ist. Im digitalen Zeitalter ist eine direkte Nähe zur Old Economy auch nicht mehr wirklich nötig. Ansonsten beim TechQuartier Frankfurt umsehen!

Stuttgart
In Stuttgart sind in den vergangenen Jahren erfolgreiche Startups wie edelight, RegioHelden und Mädchenflohmarkt entstanden. Rund um diese Firmen gibt es ein Netzwerk an Menschen, die maßgeblich für die Startup-Szene in der Region stehen. Zuletzt machten zudem junge Stuttgarter Unternehmen wie AnyDesk, JimDrive und Reparando Schlagzeilen. Und auch Corporate-Platzhirsch Porsche treibt sich immer mehr in der Startup-Szene rum – im großen Stil aber leider in Berlin. Daimler macht sich in der Region dagegen mit der Startup Autobahn breit. Ein Programm, das inzwischen Startups von überall anzieht. Wer in die Szene vor Ort einstiegen will, sollte einmal bei Accelerate Stuttgart reinschauen.

Düsseldorf
Wer an Düsseldorf denkt, denkt sofort an trivago. Der börsennotierte Reisedienst ist das wichtigste – mehr oder weniger junge – Digitalunternehmen der Stadt. Aber auch Schwergewichte wie auxmoney residieren in der Rhein-Metropole. Das Event für alle Startupper in der Stadt ist die Startup-Woche Düsseldorf, die von der Wirtschaftsförderung der Landeshauptstadt ausgerichtet wird. Eine weitere wichtige Anlaufstelle für Jungunternehmen ist der Startplatz in der Stadt, der vor einigen Jahren von Köln (!!!) aus in die Stadt gekommen ist. Wer ansonsten in die Szene vor Ort einsteigen möchte, sollte beim digihub, einem DWNRW-Projekt vorbeischauen.

Dortmund
Die BVB-Stadt Dortmund ist der Hotspot der Startup-Szene im Ruhrgebiet. Am Dortmunder Flughafen sitzen mit Urlaubsguru und GastroHero gleich zwei regionale Tanker. Im Ruhrpott sind die Grenzen dabei fließend, denn offiziell residiert das Duo in Holzwickede. Zu den weiteren “alten” Startups in Dortmund zählen babymarkt.de, MySugarDaddy und readbox. Die Stadt Dortmund ist auch Unterstützer des regionalen Startup-Netzwerkes ruhr:Hub (siehe Essen). Daneben unterstützt die Stadt die Szene seit Jahren mit dem Gründerwettbewerb start2grow. Eine spannende Geschichte für Dortmund ist zudem fleetbird. Das Startup floh aus Berlin in die schöne Stadt. Tipp: Startup-Lotse Ruhrgebiet

Essen
Die Ruhr-Metropole Essen ist als eine der letzten größten Städte des Landes in Sachen Startup-Ökosystem erwacht. Gefühlt ist Essen für die meisten Szenemenschen noch immer ein weißer Fleck auf der Startup-Landkarte. Nun kümmert sich die Essener Wirtschaftsförderung mit einem eigenen Team um die jungen Digitalfirmen in der Stadt. Bisher ist die Stadt Essen vor allem indirekt in der Startup-Szene unterwegs – als einer der Startpartner des DWNRW-Projektes ruhr:Hub (direkt in der Innenstadt gelegen), dass die Digitalisierung in der Region massiv vorantreibt. Zudem sind in Essen zuletzt auch die Gründerallianz Ruhr und der Impact Hub Ruhr vor Anker gegangen. Tipp: Startup-Lotse Ruhrgebiet

Leipzig
Bei Leipzig denken die meisten Berliner sofort an Spreadshirt. Das erfolgreiche Druckunternehmen, zuletzt erstmals mit mehr als 100 Millionen Umsatz, gehört zu den wichtigsten Digitalunternehmen in der zehntgrößten Stadt des Landes. Aber auch junge und bewährte Unternehmen wie Food.de, Rhebo und Andasa stehen für die kleine, aber umtriebige Startup-Szene in Leipzig. Ansonsten ist das SpinLab das digitale Aushängeschild der Stadt. Der Accelerator griff in den vergangenen Jahren mehr als 50 Startups gezielt unter die Arme. Und: Auch in Berlin, Hamburg, und München ist das Programm bekannt.

Podcast – Startup-Highlights

Im neuen ds-Podcast kommentieren OMR-Podcast-Legende Sven Schmidt und ds-Chefredakteur Alexander Hüsing wieder die wichtigsten Startup- und Digital-News aus Deutschland. In der aktuellen Folge geht es um den Freeletics-Exit, die Mega-Runde bei Deposit Solutions, den Rückzug von Deliveroo aus zehn Städten, den Niedergang der Matratzen-Startups und die katastrophale Lage bei windeln.de.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.