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DeepL: Kölner Übersetzungskönig macht Millionengewinn

DeepL aus Köln ist ein echter Hingucker! Seit 2013 wirtschaftete der Kölner Übersetzungsdienst profitabel! Der Jahresüberschuss kletterte von 263.066 Euro (2013) auf zuletzt 1,3 Millionen Euro (2016). Die Verluste seit dem Start betragen nicht einmal 450.000 Euro.
DeepL: Kölner Übersetzungskönig macht Millionengewinn
Donnerstag, 5. Juli 2018VonAlexander Hüsing

In Sachen maschinelle Übersetzungen kommt weltweit gerade niemand an DeepL vorbei. Seit 2009 kümmert sich der Kölner Hidden Champion um Übersetzungen aller Art – zunächst mit Linguee, einer Internet-Suchmaschine für Übersetzungen. Mehr als 10 Milliarden Anfragen von über 1 Milliarde Benutzern konnte die Plattform nach eigenen Angaben bisher beantworten. Im Sommer des vergangenen Jahres ging dann DeepL, die neue Marke des Unternehmens, das von Gereon Frahling geführt wird, an den Start.

Mit dem Übersetzungssystem auf Basis von neuronalen Netzen können die Rheinländer nun sogar gegen Google Translate und Co. anstinken. 42 Sprachkombinationen kann DeepL momentan übersetzen, weitere sollen folgen. Geplant sind insgesamt 230 Sprachkombinationen. Vor wenigen Wochen folgte mit DeepL Pro zudem ein kostenpflichtiger Zusatzdienst. Für 20 Euro im Monat bekommen die zahlenden Kunden – etwa Entwickler und Übersetzer – Zugriff auf eine eine erweiterte Version des normalen Übersetzungsdienst. “Auf Basis der DeepL-API können Entwickler aufregende neue Produkte kreieren, wie Live-Video-, Chat- oder E-Mail-Programme, die automatisch für den Nutzer in hoher Qualität übersetzen”, teilt DeepL zum Angebot mit. Damit verfügt DeepL nun auch über ein megaspannendes B2B-Geschäftsmodell.

Zuvor finanzierte sich das Unternehmen vor allem über die werbefinanzierte Suchmaschine Linguee, die zugleich Lernsystem für das spätere DeepL war und ist. Seit 2013 wirtschaftete der Kölner Übersetzungsdienst profitabel! Der Jahresüberschuss kletterte von 263.066 Euro (2013) auf zuletzt 1,3 Millionen Euro (2016). Die Verluste seit dem Start betragen nicht einmal 450.000 Euro. Dem stehen bereits vor dem Start von DeepL Überschuss in Höhe von über 2,7 Millionen gegenüber. Dies gelang dem Unternehmen ohne große Kapitalspritzen: 2009 und 2010 flossen gerade einmal rund 800.000 Investment in DeepL. Zuletzt wirkten rund 22 Mitarbeiter beim Sprachdienst. Wenn DeepL weiter so einschlägt wie bisher, stehen dem Startup große Zeiten bevor.

DeepL im Zahlencheck

2016: 1,3 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2015: 814.796 Euro (Jahresüberschuss)
2014: 365.880 Euro (Jahresüberschuss)
2013: 263.066 Euro (Jahresüberschuss)
2012: 100.237 (Jahresfehlbetrag)
2011: 115.878 (Jahresfehlbetrag)
2010: 148.515 (Jahresfehlbetrag)
2009: 76.874 (Jahresfehlbetrag)
2008: 1.411 (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.