Mobile Payment-Dienst payleven sammelt zweistelligen Millonenbetrag ein

EXKLUSIV Der Wettstreit im Boomsegment Mobile Payment ist längst eröffnet: Anbieter wie iZettle (www.izettle.com), payleven (www.payleven.de), streetpay (www.streetpay.com) und SumUp (www.sumup.com) eifern dem großen Vorbild Square (www.squareup.com) nach. Jetzt beginnt auch langsam das […]
Mobile Payment-Dienst payleven sammelt zweistelligen Millonenbetrag ein
Freitag, 22. Juni 2012VonAlexander Hüsing

EXKLUSIV Der Wettstreit im Boomsegment Mobile Payment ist längst eröffnet: Anbieter wie iZettle (www.izettle.com), payleven (www.payleven.de), streetpay (www.streetpay.com) und SumUp (www.sumup.com) eifern dem großen Vorbild Square (www.squareup.com) nach. Jetzt beginnt auch langsam das finanzielle Wettrüsten: Der schwedische Square-Klon iZettle sammelte gerade erst 25 Millionen Euro ein. Nach Informationen von deutsche-startups.de holt sich nun auch das Rocket Internet-Start-up payleven Geld – reichlich Geld. Die Investmentfirma New Enterprise Associates (NEA), die russische Beteiligungsfirma ru.net und Holtzbrinck Ventures investieren einen zweistelligen Millonenbetrag in payleven.

Eine offizielle Bestätigung für diese Millionenspritze steht noch aus. Die genaue Höhe der Finanzierungsrunde ist momentan ebenfalls noch unklar. Aus dem Umfeld von payeleven ist immer wieder nur von einem “zweistelligen Millonenbetrag” die Rede. Rocket Internet ist aber dafür bekannt, dass man Vorzeigeprojekte, die noch dazu in Konkurrenz zu mehreren anderen Anbietern stehen, am liebsten gleich äußerst üppig mit Kapital ausstattet: So soll beispielsweise der airbnb- und 9flats-Konkurrent Wimdu zum Start direkt 20 Millionen US-Dollar bekommen haben. Später sammelte das Start-up dann 90 Millionen ein. Zum Vergleich:Sqaure sammelte bisher 137,5 Millionen Dollar ein

Square startete 2009

Das große payleven-Vorbild Square trat schon 2009 an, um das Bezahlen mit der Kreditkarte zu revolutionieren. Square funktioniert über einem kleinen Hardwarezusatz, den man an sein iPhone oder iPad anschließen muss. Mit der iPad-App verwandelt sich quasi jedes Apple-Tablet in eine virtuelle Registrierkasse. Mit den Apps von Sqaure kann praktisch jeder Flohmarkthändler, jeder Straßenverkäufer und jeder kleine Ladenbesitzer, der bisher keine Kreditkarten angenommen hat, Zahlungen mittels Plastikkarten abwickeln. Mit “pay with Square” schickt sich die Jungfirma inzwischen sogar an, die Zahlung mittels Plastik-Kreditkarte komplett überflüssig zu machen.

Über die kürzlich verbesserte Smartphone-App, die nun auch Android-Nutzer glücklich macht, können Stammkunden beim Händler ihres Vertrauens ohne Vorzeigen der Kreditkarte zahlen. Ein Händler-Verzeichnis ermöglicht zudem das Aufstöbern von Anbietern in der Umgebung, bei denen man mittels Square bezahlen kann. Nach Unternehmensangaben gibt es momentan bereits 2 Millionen Square-Nutzer. Zitat: “In its first year of availability, one million individuals adopted Square as their solution for taking card payments. Now in just six months, Square has doubled to two million users and processes over $6 billion in payments on an annualized basis”. Großer Nachteil für Square: Das Unternehmen ist bisher nur in den USA aktiv.

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payleven nimmt dagegen gerade die ganze Welt ins Visier – auch in Asien registriert das Start-up bereits fleißg die entsprechenden Domains: In Brasilien ist die POS-Payment-Lösung sogar schon am Start. Die Apps fürs iPhone und Android-Geräte stehen zum Download bereit. Erstaunlich: Auf der brasilianischen payleben-Website klebt neben den Logos von American Express, Diners Club und MasterCard auch das Logo von VISA. Auf der deutschen Website fehlt dieses Logo noch. Was viele Szenekenner bisher als größte Schwäche von payleven genannt haben. Man darf gespannt sein, wie die Konkurrenz auf die Finanzierungsrunde von payleven reagiert. Abzusehen war eine solche Entwicklung zwar, die beteiligten Namen – allen voran NEA, auch beim Rocket-Geschenkgutschein-Projekt Dropgifts aktiv, und ru.net, in Deutschland beim Team Europe-Projekt Delivery Hero aktiv, sind aber höchst interessant.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.