Exit in Hamburg

Schweden kaufen InnoGames – Bewertung: 260 Millionen

InnoGames ist schon lange eine Perle unter den Hamburger Start-ups. Nun wandert das erfolgreiche Unternehmen unter das Dach von MTG. Der schwedische Medienkonzern übernimmt in mehreren Stufen 51 % an der Gamesschmiede, die einen Umsatz in Höhe von 125 Millionen anpeilt.
Schweden kaufen InnoGames – Bewertung: 260 Millionen
Donnerstag, 13. Oktober 2016VonAlexander Hüsing

Die Erfolgsgeschichte der Hamburger Gamesschmiede InnoGames nahm 2003 ihren Lauf: Damals begannen die Brüder Eike und Hendrik Klindworth gemeinsam mit Michael Zillmer mit der Entwicklung des Browserspiel Die Stämme. Aus dem Hobbyprojekt wurde später ein Vollzeitjob. Anfang 2007 folgte dann die Gründung von InnoGames. Das Unternehmen betreibt, entwickelt und vermarktet inzwischen Spiele wie Grepolis, The West und Forge of Empire.

Im laufenden Geschäftsjahr peilt die Jungfirma, die rund 400 Mitarbeiter beschäftigt, einen Umsatz in Höhe von 125 Millionen an. 150 Millionen Spieler aus der ganzen Welt sind bei den verschiedenen InnoGames-Spielen registriert. Bis 2010 bauten die Innogames-Macher ihr Unternehmen komplett ohne fremdes Kapital auf. Dann holten die Hanseaten Fidelity Growth Partners, heute als Eight Roads Ventures bekannt, an Bord. Der VC hielt seitdem rund 21 % am Unternehmen.

Schon der Einstieg von Fidelity vor rund sechs Jahren war ein Zeitenwandel für Innogames – nun folgt einer weiterer Zeitenwandel: Der schwedische Medienkonztern Modern Times Group (MTG) übernimmt in mehreren Stufen 51 % an der Hamburger Gamesschmiede Innogames. Im Zuge der Übernahme wird Innogames mit 260 Millionen Euro bewertet. Zunächst übernimmt MTG 35 % am Unternehmen. “Der Anteil in Höhe von 35 Prozent wird in zwei Tranchen erworben – 21 Prozent in Q4 2016 und 14 Prozent in Q1 2017. Der Unternehmenswert (100 Prozent) von InnoGames beläuft sich auf EUR 260 Millionen und ist äquivalent zu 2.1x erwartetem Umsatz in 2016 und 10.4x erwartetem EBITDA. MTG hat die Option weitere 16 Prozent des Unternehmens zum selben Unternehmenswert bis Ende September 2017 zu erwerben, sowie Optionen auf weitere Anteile in den kommenden Jahren”, teilt der Medienkonzern mit.

Passend zum Thema: “So werden aus 1 Million Euro Einsatz 100 Millionen Umsatz

Hausbesuch bei Innogames

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ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich 2013 bei Innogames einmal umsehen. Er fand einen Uhrenroboter, einen Flamingo und gesundes Obst. Einige Eindrücke gibt es in unserer Fotogalerie.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.