#5um5

5 Dinge, die jeder über Number26 wissen muss

Seit 2013 arbeiten Valentin Stalf und Maximilian Tayenthal, die Köpfe hinter Number26, daran, die Bankenwelt zu verändern. Zunächst wollte das Duo eine Prepaidkarten-Lösung für Jugendliche etablieren. Aus dem Konzept wurde dann Number26, eine kostenloses Girokonto. Hier 5 Dinge, die jeder über Number26 wissen muss.
5 Dinge, die jeder über Number26 wissen muss
Dienstag, 7. Juni 2016VonAlexander Hüsing

Unsere Rubrik “5 um 5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Dinge, die jeder über Number26 wissen muss.

Ursprung

Ursprünglich wollten Valentin Stalf (siehe oben) und Maximilian Tayenthal, die Köpfe hinter Number26, mit papayer, einer Prepaidkarten-Lösung für Jugendliche, durchstarten. Mit dieser Idee enterte das Duo die erste Klasse des Axel Springer Plug and Play Accelerators. So verkauften die Gründer ihr Konzept einst: “Sicheres Bezahlen für Jugendliche mit Kontrollfunktionen für die Eltern – eine Paymentkarte für Jugendliche, die Eltern online oder per Smartphone-App in Echtzeit steuern können”. Im Zug der Teilname an Plug and Play – damals im Jahren 2013 – zog das Start-up von Wien nach Berlin.

Investoren

Im Sommer 2014 investierten Earlybird, Redalpine und Valar Ventures 2 Millionen Euro in das junge Unternehmen, dass sich da schon von der Idee einer Prepaidkarten-Lösung für Jugendliche zu etablieren, verabschiedet hat. Zuvor hatte unter anderem Business Angels Stefan Klestil das Start-up finanziell unterstützt. 2015 investiert schließlich Start-up-Ikone Peter Thiel in Number26. Insgesamt flossen damals 10 Millionen Euro in die FinTech-Firma. Zuletzt war aus dem Umfeld des Start-ups zu hören, dass man eine neue Investmentrunde vorbereite. Höhe: 40 Millionen Euro. Viel Geld für ein junges Unternehmen. Number26 ist deswegen eines der Aushängeschilder der FinTech-Szene des Landes.

Startschuss

Im Januar 2015 ging Number26 endlich an den Start. Damals bezeichnete Gründer Stalf das Smartphone als “die Bankfiliale der Zukunft”. Das Konzept zum Start: Number26 bietet – in Kooperation mit Wirecard – ein Girokonto inklusive MasterCard an – kostenlos. “Wir verrechnen dem Kunden keine Gebühren. Wenn die Kunden ihre Karte einsetzen, verdienen wir. Dann zahlt der Händler eine kleine Gebühr, von der wir einen Teil abbekommen. Zusätzlich verdienen wir wie eine traditionelle Bank an den Geldern die unsere Kunden auf ihren Konten liegen haben”, sagte Stalf bereits 2014 zum Geschäftsmodell von Number26. Ende des vergangenen Jahres führte das Start-up dann eine weitere Monetarierungsstufe ein, einen “flexiblen Dispositionskredit”. Zudem verlangt das Start-up seit Frühjahr dieses Jahres Gebühren für Bareinzahlungen. Langfristig kann das kostenlose Number26-Konzept aber nur funktionieren, wenn das Start-up seinen Kunden andere Bankprodukte verkauft.

Expansion

Seit dem Start vor rund eineinhalb Jahren ist Number26 massiv gewachsen. Zuletzt verfügte das gehypte Unternehmen, für das 140 Mitarbeiter arbeiten, nach eigenen Angaben über 160.000 Kunden. Number26 ist inzwischen in Deutschland, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Österreich, Slowakei und Spanien aktiv. “Wir sehen, dass wir insbesondere bei Kunden zwischen 18 und 35 besonders gut ankommen, aber auch zunehmend ältere Personen Number26 verwenden. Ein Drittel unserer Kunden ist über 30 Jahre alt”, teilt die Jungfirma in eigener Sache mit.

Shitstorm

Wie andere Start-ups auch, muss Number26 irgendwann einmal auf seine Kosten schauen. Und Nutzer, die das kostenlose Number26-Angebot intensiv nutzen, um mehrmals im Monat Geld von ihrem Konto abzuheben, verursachen nun einmal Kosten in der großen weiten Bankenwelt. Number26 kündigt diesen Intensiv-Nutzer deswegen einfach – ohne Angabe von Gründen. Ein mittelschwerer Shitstorm geht über das Start-up nieder. Die Hauptstädter versuche die Wogen mit einer plumpen sowie wortreichen aber trotzdem wortkargen “Stellungnahme zu aktuellen Kontokündigungen” zu beruhigen. Diese Idee geht aber nach hinten los. Erst Tage später folgt eine ausführliche Erklärung und diese verweist auf die Kosten, die Barabhebungen verursachen: “Jede Abhebung verursacht auf unserer Seite Kosten. In Deutschland liegt der Preis pro Abhebung – deutlich über dem europäischen Durchschnitt – zwischen 1,50 – 2,00 €. Diese Gebühren übernehmen wir in der Annahme, dass Kunden das Konto im gewöhnlichen Ausmaß verwenden” – siehe “Kündigungen: Number26 redet endlich Tacheles“. Nun muss Number26 lernen, besser mit seinen Kunden umzugehen. Vertrauen ist dabei ein wichtiges Schlagwort. Nur Kunden, die ihrer Bank vertrauen, bleiben ihr treu. Und Treue Kunden braucht Number26, sonst geht das kostenlose Konzept den Bach runter.

Passend zum Thema: “15 Fragen an Maximilian Tayenthal – Number26 und ‘Angels, die historische Opportunity’ sahen” und “‘Die Bankfiliale der Zukunft wird das Handy sein’ – Valentin Stalf von Number26“.

Hausbesuch bei Number26

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ds-Haus- und Hoffotograf Andreas Lukoschek durfte sich Angang 2016 einmal bei Number26 umsehen – er fand unter anderem einen gelungene Finanz-Teppich. Einige Eindrücke gibt es in unserer kleinen, aber feinen Fotogalerie.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.