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Die größten und wichtigsten Startup-Exits des Jahres 2022

Auch 2022 gab es wieder interessante und spektakuläre Übernahmen. Hier die wichtigsten, interessantesten und größten Exits und (Mehrheits)-Übernahmen des Jahres 2022. Darunter die Milliarden-Übernahmen von Transporeon, Gorillas und Medifox Dan.
Die größten und wichtigsten Startup-Exits des Jahres 2022
Freitag, 20. Januar 2023VonTeam

Millionenschwere Exits und Mehrheitsbeteiligungen sind seit einigen Jahren Alltag in der deutschen Startup-Szene. In der schnelllebigen Gründerszene sind viele Exits und Übernahmen aber auch sofort wieder vergessen. In aller Kürze lassen wir deswegen die wichtigsten, interessantesten und größten Exits des vergangenen Jahres noch einmal Revue passieren.

Die größten Exits des Jahres 2022

Transporeon
Das amerikanische Industrietechnologie-Unternehmen Trimble übernahm im Dezember vom Finanzinvestor Hg das Ulmer Unternehmen Transporeon, das eine Transportmanagement-Plattform anbietet. Der Kaufpreis lag bei 1,88 Milliarden Euro. Hg hatte Transporeon vor drei Jahren von TPG gekauft, wohl für rund 700 Millionen, und seither mit Zukäufen ausgebaut. Zuletzt etwa übernahm Transporeon das Berliner Startup Tracks. Transporeon, 2000 gegründet,  vernetzt Logistikfirmen, Lieferanten, Verlader und Einzelhändler.

Gorillas
Der türkische Quick-Commerce-Anbieter Getir übernahm im Dezember das deutsche Unicorn Gorillas. Gorillas wurde im Rahmen des Exits mit 1,2 Milliarden US-Dollar bewertet. Die Gorillas-Gesellschafter erhielten rund 12 % an der gemeinsamen Firma. Eine Cash-Komponente in Höhe von 100 Millionen Euro floss primär an die Gesellschafter, die Gorillas zuvor eine sogenannte Brückenfinanzierung zur Verfügung gestellt haben.

Medifox Dan
Das US-Unternehmen Resmed, das Medizinprodukte anbietet, übernahm im Juni das Hildesheimer Unternehmen Medifox Dan. Der Kaufpreis: 1 Milliarde US-Dollar. Medifox Dan, 1994 gegründet, bietet insbesondere Softwarelösungen für Pflege und Therapie an. 2018 übernahm der  britische Finanzinvestor Hg das Unternehmen, das in der jetzigen Form 2020 durch die Fusion von Medifox und Dan Produkte entstanden ist. 2021 erwirtschaftete Medifox Dan einen Umsatz in Höhe von 79 Millionen Euro.

ProGlove
Der schwedische Private-Equity-Investor Nordic Capital übernahm im Mai die Mehrheit an ProGlove. “Marktkenner beziffern ihn auf rund eine halbe Milliarde Euro”, schrieb die FAZ zur Übernahme. Das Unternehmen aus München, das 2014 von Thomas Kirchner und Paul Günther gegründet wurde, entwickelt Wearables für die Industrie. Der US-Geldgeber Summit Partners investierte im Herbst 2019 rund 40 Millionen Euro in ProGlove. Insgesamt flossen bisher rund 50 Millionen in das Unternehmen.

Home24
Der österreichische Möbelriese XXXLutz übernahm im Oktober das Möbel-Unternehmen Home24. XXXLutz bot rund 250 Millionen Euro für das börsennotierte Berliner Unternehmen. Home24 erwirtschaftete i2021 rund 615 Millionen Euro um und landete knapp oberhalb der Gewinnschwelle. Nach der Übernahme soll Home24 von der Börse verschwinden. Zu Hochzeiten wurde Home24 an der Börse mit rund 600 Millionen bewertet.

riskmethods
+++ Das amerikanische Unternehmen Sphera, das sich um Performance- und Risikomanagement kümmert, übernahm im September das Münchner Unternehmen riskmethods. Nach unseren Informationen legte Sphera dabei 250 Millionen Euro auf den Tisch. Die Jungfirma, 2013 von Heiko Schwarz und Rolf Zimmer gegründet, führt Risikoanalysen durch und warnt seine Kunden etwa vor Lieferengpässen. In den vergangenen Jahren flossen rund 37 Millionen Euro Venture Capital in riskmethods.

PlusDental
Der Schweizer Zahnimplantate-Hersteller Straumann Group, übernahm im Mai das Berliner Zahnschienen-Startup PlusDental. Der Kaufpreis: 135 Millionen Franken. Das Unternehmen, das 2017 unter dem Namen SunshineSmile von Constantin Bisanz, David Khalil, Peter Baumgart und Lukas Brosseder ins Leben gerufen wurde, sammelte zuvor rund 100 Millionen Euro ein – unter anderem von Cadence Growth Capital, Global Voyager Fund, HV Capital, Lakestar und Kreos Capital.

Highsnobiety 
Der Berliner Modegigant Zalando übernahm Mitte Juni die Mehrheit (86,83 %) an Highsnobiety. “Der Kaufpreis umfasst eine Barzahlung in Höhe von 123,6 Millionen Euro zuzüglich 35,0 Millionen Euro”, hieß es später es im Halbjahresbericht von Zalando. Das Berliner Unternehmen, das von David Fischer gegründet wurde, startete 2005 als Turnschuh-Blog. Seitdem entwickelte sich die Plattform vom privaten Blog zum weltweit bekannten Lifestyle-Magazin.

Penta
Die französische Neobank Qonto übernahm Ende Juli seinen Berliner Wettbewerber Penta. Die Penta-Gesellschafter erhielten “allem Anschein nach Qonto-Anteile im Wert von 179 Millionen Euro. Der Penta-Preis dürfte insgesamt bei grob 200 Millionen Euro gelegen haben” – siehe FinanceFWD. Über Penta, 2014 von Luka Ivicevic und Lav Odorovic gegründet, können Unternehmen ein Geschäftskonto beantragen.

Pair Finance
Der englische Private Equity-Investor Pollen Street Capital übernahm im Oktober die Mehrheit am Berliner Inkasso-Startup Pair Finance. “Der Kaufpreis soll bei etwas mehr als 100 Millionen Euro liegen, allerdings übernimmt der neue Investor wohl nur 60 % der Anteile, damit würde die Bewertung bei rund 170 Millionen bis 200 Millionen Euro liegen”, schrieb FinanceFWD damals zur Übernahme. Finleap hält auch nach der Mehrheitsübernahme weiter Anteile an Pair Finance.

Orderbird
Der Zahlungsdienstleister Nets übernahm im Mai das Berliner Kassensystem Orderbird. Zum Kaufpreis teilen die Unternehmen mit: “Nach der Transaktion durch Nets wird Nexi 100 % der Anteile an orderbird halten. Damit erfolgt eine Barauszahlung von insgesamt ca. 100 Millionen Euro.” Die Bewertung soll bei rund 140 Millionen Euro liegen. Das Kassensystem, das 2011 von Jakob Schreyer, Bastian Schmidtke, Patrick Brienen und Artur Hasselbach gegründet wurde, sammelte in den vergangenen Jahren rund 32 Millionen Euro ein.

softgarden
Das polnische HR-Unternehmen Grupa Pracuj übernahm im Juni das Berliner HR-Unternehmen softgarden. Kaufpreis: 118 Millionen Euro. softgarden, 2005 von Dominik Faber und Stefan Schüffler gegründet, wird nach eigenen Angaben zum Zeitpunkt der Verkaufs von 1.700 Arbeitgeber:innen eingesetzt. 140 Mitarbeiter:innen arbeiten für das Unternehmen, das seit 2018 zu Investcorp Technology Partners gehört. 2020 erwirtschaftete softgarden einen Umsatz in Höhe von rund 22 Millionen Euro.

Ankerkraut
Der Lebensmittelgigant Nestle übernahm im April das Gewürz-Grownup Ankerkraut. Bundesweit bekannt wurde das Hamburger Unternehmen, das 2013 von Stefan und Anne Lemcke gegründet wurde, durch die Teilnahme an der Vox-Show “Die Höhle der Löwen”. Der Kaufpreis ist nicht bekannt, dürfte aber im dreistelligen Millionenbereich liegen. Ankerkraut dürfte bei rund 50 Millionen Euro Umsatz liegen. Wettbewerber Just Spices ging Ende 2021 bei rund 60 Millionen Euro Umsatz für rund 200 Millionen Euro an Kraft Heinz.

exmox 
Das schwedische Gamesunternehmen Aonic übernahm im August die Hamburger AdTech-Firma exmox. Der Kaufpreis lag bei stattlichen 100 Millionen US-Dollar. Das Unternehmen wurde 2015 von Alper Eger gegründet. Zum Unternehmen gehören die Dienste Empfohlen.de und Testerheld. Nach eigenen Angaben erreicht exmox über 250 Millionen Nutzer:innen im Monat.

Astragon Entertainment
Der börsennotierte britische Spielegigant Team17 übernahm im Januar die Düsseldorfer Spieleschmiede Astragon Entertainment. Team17 zahlte rund 100 Millionen Euro für das Unternehmen, das hauptsächlich PC- und Konsolenspielen produziert. Astragon Entertainment wurde 2000 von Dirk Walner und Andre Franzmann gegründet. Die Wurzeln der Spielfirma liegen in Hagen im Ruhrgebiet. Zu den Highlights von Astragon Entertainment gehören die Spiele Bus Simulator, Landwirtschafts-Simulator und Bau-Simulator.

Vergleich.org
Die britische CentralNic Group übernahm im Februar Vergleich.org. Das Berliner Unternehmen, 2014 von Alexander Schneider, Valentin Dushe und Leonard Quack gegründet, “hilft Konsumenten online die beste Kaufentscheidung zu treffen”. “VGL is being acquired for an enterprise value of EUR 60 million, with initial consideration of EUR 67 million, payable in cash on completion”, teilen die Unternehmen mit. Hinzu können noch weitere 38 Millionen kommen.

PAFnow
Celonis übernimmt im März das Darmstädter Unternehmen Process Analytics Factory (PAF), das die Software PAFnow anbietet. Der Kaufpreis betrug 100 Millionen Dollar – siehe Handelsblatt Das 2014 von Tobias Rother gegründete Unternehmen positioniert sich als “global agierender Lösungsanbieter, der das Process Mining demokratisiert und revolutioniert”. Unternehmer Volker Straub investierte 2020 in das Unternehmen.

Klara
Das amerikanische Software-Unternehmen ModMed übernahm im Februar Klara. Das 2013 von Simon Bolz und Simon Lorenz in Berlin gegründete Startup entwickelt einen Kommunikationsdienst für das Gesundheitswesen. Seit einigen Jahren bearbeitet die Jungfirma von New York aus den US-Markt. Gradient Ventures, Project A Ventures und Creathor Ventures investierten in den vergangenen Jahren mehr als 30 Millionen Dollar in Klara. Nach unseren Informationen legte ModMed rund 100 Millionen US-Dollar für Klara auf den Tisch.

Comtravo
Das amerikanische Unternehmen TripActions übernahm im Februar Comtravo, eine Buchungsplattform für Geschäftsreisen. Das Berliner Startup Comtravo, das 2015 von Michael Riegel, Jannik Wässa und Marko Schilde gegründet wurde, sammelte in den vergangenen Jahren von Investoren wie M12, Endeit Capital, Creandum, Project A und btov Partners mehr als 35 Millionen Euro ein. Nach unseren Informationen zahlt TripActions 60 Millionen Euro für Comtravo.

Daedalic Entertainment
Der börsennotierte französische Games-Publisher Nacon übernahm im Februar den Hamburger Spiele-Entwickler Daedalic Entertainment und legte 53 Millionen Euro auf den Tisch. 32 Millionen fließen direkt, der Rest der Summe ist an bestimmte Meilensteine gebunden. “Founded in 2007 and based in Hamburg, Daedalic Entertainment has developed and published more than 90 games and is one of Germany’s largest and oldest independent video game companies with a talented team of 87 people”, teilten die Unternehmen damals mit.

SysEleven
Das Cybersecurity-Unternehmen secunet Security Networks übernahm im Mai den Berliner Hoster SysEleven. Der Kaufpreis lag bei rund 50 Millionen Euro und kann sich bis 2024 durch erfolgsabhängige Komponenten um insgesamt 15 Millionen Euro erhöhen. SysEleven, 2007 von Marc Korthaus gegründet, erwirtschaftete 2021 einen Umsatz von rund 15 Millionen Euro. 100 Mitarbeiter:innen arbeiteten zuletzt für SysEleven.

Solvemate
Das dänische Kundenservice-Unternehmen Dixa übernahm im März den Automatisierungspionier Solvemate und das Analyseunternehmen Miuros. Der Kaufpreis betrug 43 Millionen US-Dollar. Solvemate, 2015 von Erik Pfannmöller gegründet, ermöglicht durch den virtuellen Assistenten den Kundenservice von Unternehmen zu automatisieren. In der Vergangenheit investierten Picea Capital und Venture Stars rund 6 Millionen Euro in das Unternehmen aus Berlin. Venture Stars hielt zuletzt 42,4 % an Solvemate.

e-domizil
Das Berliner Unternehmen HomeToGo, ein börsennotierter Marktplatz für Ferienunterkünfte, übernahm im März e-domizil (e-domizil, tourist-online.de, Bellevue Ferienhaus, Premium Selection by e-domizil und atraveo).  e-domizil wird zum wachsenden Onsite-Geschäft von HomeToGo sowie zur weiteren globalen Expansion beitragen”, teilte das Unternehmen damals mit. Der Kaufpreis lag bei rund 40 Millionen Euro. Mehr über HomeToGo

First A
Das niederländische Unternehmen Shop Apotheke übernahm im im April den schnellen Apothekenlieferdienste First A. Das Berliner Startup, das 2021 von Antonie Nissen und Leif Löhde gegründet wurde, positioniert sich als “Sofort-Lieferdienst für lokale Apotheken”. Die Gorillas-Gründer Jörg Kattner, Felix Chrobog und Ronny Shibley investierten neben den Brüdern Felix und Florian Swoboda zuvor in First A. Der Kaufpreis lag bei rund 38 Millionen Euro.

PaulCamper
Das australische Caravaning-Unternehmen Camplify, 2015 gegründet, übernahm im Oktober das Berliner Startup PaulCamper, eine Plattform für das Mieten und Vermieten von Campern und Wohnmobilen. “Die Übernahme erfolgt zu einem Wert von circa 30,88 Millionen Euro und wird in bar sowie in Aktien abgewickelt. Zusätzlich zu dieser Transaktion werden circa 5,47 Millionen Euro eingesetzt, um das weitere Wachstum beider Gesellschaftern und die Ausweitung des weltweiten Versicherungsgeschäfts voranzutreiben”, teilen die Unternehmen mit.

Rebelle
Die litauische Second-Hand-Plattform Vinted (in Deutschland früher als Kleiderkreisel bekannt) übernahm im Sommer Rebelle. Der Kaufpreis: 30,2 Millionen Euro. Das Hamburger Unternehmen Rebelle, ein Marktplatz für Secondhand Designermode, ging erst im Februar in Schweden an die Börse.

PDF Tools
Der gebootstrappte PDF-Dienst Smallpdf übernahm im März PDF Tools, einen Anbieter von Technologie zur Dokumentenverarbeitung. Kaufpreis: 30 Millionen US-Dollar. Smallpdf, 2013 von Mathis Büchi, Manuel Stofer und Lino Teuteberg in Zürich gegründet, positioniert sich als “Anbieter von Lösungen für das Dokumenten- und Vertragsmanagement”. PDF Tools, 2002 von Hans Bärfuss gegründet, verfügt nach eigenen Angaben über “5.000 Kunden in 60 Ländern”.

Bonify
Die Wirtschaftsauskunftei Schufa übernahm im Dezember das Fintech Bonify. Das Berliner Startup, das 2015 von Gamal Moukabary und Andreas Bermig gegründet wurde, ermöglicht Nutzern die Onlineauskunft über die Kreditwürdigkeit und Bonität. In den vergangenen Jahren flossen rund 23 Millionen in Bonify – unter anderem von DN Capital, Index Ventures, Mosaic Ventures, Atlantic Labs, Santander InnoVentures und Experian. Der Kaufpreis soll bei rund 20 Millionen gelegen haben.

Bears with Benefits
Das französisches Unternehmen Havea übernahm im November das Münchner Startup Bears with Benefits. Mit Bears with Benefits verkaufen Laurence Saunier und Marlena Hien, die zuvor bei einer Münchner Kommunikations- und Markenberatung gearbeitet haben, seit 2018 Nahrungsergänzungsmittel in Form von Gummibärchen. Der Kaufpreis lag im “zweistelligen Millionenbereich”. 2022 peilte das Unternehmen einen Umsatz von 15 Millionen Euro an.

Juniqe
Das Bergkirchener Unternehmen myposter – bzw. der myposter-Eigner RMR Verwaltungs GmbH – übernahm im Januar das kunstvolle Berliner Startup Juniqe. Das Unternehmen, das 2014 von Lea Lange, Marc Pohl und Sebastian Hasebrink gegründet wurde, sammelte in den vergangenen Jahren rund 20 Millionen Euro ein – unter anderem von Highland Europe, Vorwerk Ventures, Redalpine und dem High-Tech Gründerfonds (HTGF). Kaufpreis: Ein zweistelliger Millionenbetrag.

reInvent
Die GC-Gruppe, ein Großhandelsunternehmen für Haustechnik aus Bremen, übernahm im Juni die Mehrheit am Münchner PropTech reInvent. Als Kaufpreis soll eine “zweistelliger Millionenbetrag” geflossen sein.  Das Münchner Unternehmen, das 2017 von Julian Stieghorst, David Uhde, Christian Brachert und Valentin Rüchardt gegründet wurde, bietet eine Cloud-Software zur Steuerung von Bau- und Immobilienprojekten, die alle Beteiligten verbinden soll, an.

Kontist
Die Kopenhagener Ageras Group, die eine Finanz- und Buchhaltungssoftware anbietet, übernahm im September das Berliner FinTech Kontist. Der Kaufpreis liege im “zweistelligen Millionenbereich”, berichtete das Handelsblatt damals. Das Berliner Unternehmen Kontist, 2016 von Christopher Plantener gegründet, positioniert sich als “Neo-Bank mit klarem Fokus auf Freelancern und Selbstständigen”.

Geschenke24
Die österreichische MediaShop International Group, ein Omnichannel-Händler, übernahm im März das Kieler Unternehmen Geschenke24. Der genaue Kaufpreis ist nicht bekannt, er liegt aber im “knapp zweistelligen Millionen Euro-Bereich”. Geschenke24, 2009 von Uwe Hamann gegründet, soll “im ersten Geschäftsjahr nach Übernahme rund 17 Millionen Euro zum MediaShop Gruppenumsatz beisteuern”.

Weitere wichtige Exits des Jahres 2022

presize.ai
Der Facebook-Mutterkonzern Meta übernahm im April das Münchner Startup presize.ai. Die Jungfirma, die 2019 von Awais Shafique, Tomislav Tomov und Leon Szeli gegründet wurde, bietet seinen Nutzern mit einer mobilen Body-Scanning-Technologie die Möglichkeit, basierend auf einem Smartphone-Video ihres Körpers, die passende Größe bei Online-Bestellungen zu finden. In der achten Staffel der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” investierte Carsten Maschmeyer 650.000 Euro in das junge Unternehmen.

HelloBody
Das Mannheimer D2C-Unternehmen Grenion Group übernahm im Dezember die D2C-Marken HelloBody, Banana Beauty und Mermaid+Me. Erst 2020 übernahm Henkel 75 % an den Marken HelloBody, Banana Beauty und Mermaid+Me (gehörten vorher zu Invincible Brands) und zahlte für die Marken mehr als 300 Millionen Euro.  Zu Grenion gehören bisher die Marken myRapunzel, Sophie Rosenburg und natuamo. Pascal Zuta, Ingo Weber, Andreas Burike und Timo Weltner investierten in der Vergangenheit in Grenion.

simplesurance
Allianz X, ein Investmentableger des Versicherungsriesen Allianz, übernahm im September das Berliner InsurTech simplesurance (in Deutschland als Schutzklick bekannt). Das Berliner Startup, 2012 von Robin von Hein und Joachim von Bonin gegründet, sammelte in den vergangenen Jahren rund 60 Millionen Euro ein – unter anderem von Allianz X, Tokio Marine Holdings (TMHD), ODDO BHF, Rheingau Founders und Rakuten Capital.

WeShare
Der Berliner Carsharinganbieter Miles übernahm im November WeShare (gehört zu Volkswagen). Miles, 2016 von Alexander Eitner, Florian Haus und Timo Nührich gegründet, unterscheidet sich von der vielen Konkurrenz vor allem durch sein Abrechnungssystem. Abgerechnet werden beim Unternehmen, das von Oliver Mackprang und Eyvindur Kristjansson geführt wird, nur die tatsächlich gefahrenen Kilometer, nicht die Fahrtzeit. In den vergangenen Jahren flossen rund 14 Millionen Euro in Miles.

ComX
Flex Capital übernahm im September die Mehrheit an ComX. Das zuvor gebootstrappte Unternehmen mit Sitz in Berlin und Kapstadt, 2018 von Philipp Ströhemann, Christoph Erler und Peter Hidden gegründet, positioniert sich als “B2B Sales-Enablement Plattform”. Zum Konzept heißt es: “Das Unternehmen ermöglicht strategisch und planbar Neukunden zu gewinnen, indem es die Verkaufszyklen durch Automatisierung und Digitalisierung der Prozesse auf wenige Tage verkürzt, jeden Schritt des Dealzyklus messbar macht und so Millionen im Neugeschäft aufbaut”.

Gambio
Das Münchner Unternehmen Ecommerce One, zu dem Afterbuy, DreamRobot und Baygraph gehören, übernahm im Juli Gambio. Das Bremer Unternehmen, 2004 von Daniel Schnadt und Nonito Capuno gegründet, bietet individuelle Cloud-Lösungen für E-Commerce-Startups und etablierte Unternehmen an. 25.000 Shops setzen nach Firmenangaben derzeit auf Gambio, das die Gründer bis 2019 gebootstrappt haben. “Hinter dem Firmenverbund Ecommerce One steckt die Private-Equity-Gesellschaft Oakley Capital als Finanzierer.

shipcloud
Das Private Equity-Unternehmen Waterland übernahm im Juli das Hamburger Unternehmen shipcloud, das sich seit 2013 als Shipping Service Provider positioniert. “Dies ist eine großartige Chance für uns, unsere Technologie und unsere Kompetenz in den Bereichen E-Commerce und Logistik weiter auszubauen. Das bisherige Management-Team bleibt dem Unternehmen erhalten und begleitet Waterland weiterhin in allen Fragen der strategischen Entwicklung”, teilte das Unternehmen, das von Claus Fahlbusch gegründet wurde damals mit.

Weitere spannende Exits des Jahres 2022

+++ Volders übernimmt Aboalarm
+++ bioniq übernimmt Vaha
+++ Giesecke+Devrient (G+D) übernimmt Netcetera
+++ Nosto übernimmt Findologic
+++ thyssenkrupp Materials Services übernimmt Westphalia DataLab

+++ Dropbox übernimmt die IP-Technologie von Boxcryptor
+++ PDFTron übernimmt eversign
+++ Die Relx-Gruppe (LexisNexis) übernimmt IPlytics
+++ Anonos übernimmt Statice
+++ dua.com übernimmt spotted

+++ Doxee übernimmt Infinica
+++ Die Tenhil-Gruppe übernimmt jacando
+++ Bucher Municipal übernimmt Enway
+++ Exact übernimmt weclapp
+++ Libsyn übernimmt Julep

+++ Transporeon übernimmt Tracks
+++ Resmed übernimmt mementor
+++ Die Generali-Tochter Europ Assistance übernimmt Pflegix
+++ Equivia Partners übernimmt Mycs
+++ team.blue übernimmt Raidboxes 

+++ Main Capital Partners übernimmt die i-doit
+++ oom übernimmt Lemon One
+++ AMCS übernimmt Quentic
+++ Footprint.Club übernimmt Frischepost
+++ Yapily übernimmt von der Schufa FinAPI

+++ Manta Ray Ventures übernimmt Finiata
+++ Die Tonerpartner Gruppe übernimmt Druckerpatronen.de 
+++ Handshake übernimmt Talentspace
+++ Unzer übernimmt Tillhub
+++ Malt übernimmt Comatch

+++ Pointsharp übernimmt Cryptshare
+++ Swvl übernimmt door2door
+++ StuDocu übernimmt Studybees
+++ aifinyo übernimmt Billomat
+++ Ernst & Sohn übernimmt bauingenieur24

+++ 3D Systems übernimmt Kumovis
+++ Pharmosan übernimmt Vamida
+++ 
Physitrack übernimmt Wellnow
+++ PTC übernimmt Reflekt
+++ Waterland Private Equity übernimmt LionsHome

+++ BID Equity übernimmt HQLabs
+++ Withings übernimmt 8fit
+++ Jobware übernimmt UniNow
+++ Radancy übernimmt Firstbird
+++  bioniq übernimmt Loewi

Tipp: Wer sich für Startup-Investments und -Exits in Deutschland interessiert, muss unseren #DealMonitor lesen.

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Foto (oben): Shutterstock