#Zahlencheck

Movinga reduziert Verlust auf 8,5 Millionen (Vorjahr: 12,9 Millionen)

Unter dem Strich steht bei Movinga für 2018 nur noch ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 8,5 Millionen. Im Vorjahr waren es noch 12,9 Millionen und davor beachtliche 30,6 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Movinga bereits imposante 58,3 Millionen.
Movinga reduziert Verlust auf 8,5 Millionen (Vorjahr: 12,9 Millionen)
Freitag, 6. Dezember 2019VonAlexander Hüsing

Der Berliner Umzugsvermittler Movinga hat bekanntlich schwere Zeiten hinter sich. Im Jahresschluss für 2017 konnte dann jeder nachlesen, wie Movinga-Team rund um Finn Hänsel, der inzwischen nicht mehr im Unternehmen tätig ist, das Ruder bei Movinga rumgerissen hat. Die Hauptstädter konnten den Jahresfehlbetrag damals von 30,6 Millionen auf 12,9 Millionen reduzieren. Der brandneue Jahresabschluss für 2018 erlaubt nun einen erneuten detaillierteren Blick auf das Unternehmen, bei dem kürzlich Seven Ventures eingestiegen ist.

Das Unternehmen konnte sein Rohergebnis im vergangenen Jahr um 83 % steigern – von 5,4 Millionen auf 9,8 Millionen Euro. “Dies liegt an der Fokussierung auf die Märkte Frankreich und Deutschland, der Übernahme des profitablen schwedischen Marktes und der effizienteren Steuerung des Kerngeschäfts”, teilt das Unternehmen dazu mit. Gleichzeitig konnten die Berliner ihre Personalkosten weiter senken – von 8,8 Millionen auf 8,3 Millionen. 2018 wirkten durchschnittlich 193 Mitarbeiter für Movinga.2017 waren es noch 202 Arbeitnehmer. 2016 wirkten noch 353 Mitarbeiter für Movinga. Die Personalkosten lagen 2016 noch bei 12,7 Millionen.

Unter dem Strich steht bei Movinga für 2018 ein Jahresfehlbetrag in Höhe von 8,5 Millionen. Im Vorjahr waren es noch 12,9 Millionen und davor beachtliche 30,6 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Movinga bereits imposante 58,3 Millionen. Bis Ende 2018 flossen aber auch bereits 69,2 Millionen in das junge Unternehmen, das künftig von den Hinteregger-Brüder geführt werden soll. 2019 flossen dann – was nicht offiziell verkündet wurde, weitere 9,2 Millionen in Movinga. “Die Unternehmensplanung enthält für 2019 weitere Kapitalzuführungen in Höhe von EUR 14,2 Mio in der Form von Eigen- und Fremdkapital, die zum Aufstellungszeitpunkt des Jahresabschlusses teilweise kontrahiert und erfolgt sind”, teilt das Startup zudem mit.

Der Ausblick für 2019 liest sich wie folgt: “Die Gesellschaft plant für das Geschäftsjahr 2019 erneut ein deutliches Umsatzwachstum und eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses. Dies soll einerseits durch Wachstum in den bestehenden Märkten, andererseits durch Öffnung weiterer Märkte und Vertriebswege erreicht werden. Neue Produkte, wie der kürzlich gestartete On-Demand Service MovingaNow, und individuelle Lösungen (z.B. für Mitarbeiter in Großunternehmen) werden weiter ausgebaut. Zudem sind weitere technische Entwicklungen zur Effizienzverbesserung und zur Erhöhung des Nutzens auf Kunden- (Kundenbereich) und Partnerseite (mobile Anwendungen) geplant. Weitere Kooperationsmöglichkeiten mit anderen Marktteilnehmern und Übernahmen werden geprüft”. Wir werden diese Aussage überprüfen, wenn der Jahresabschluss vorliegt.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2018
* Das Geschäftsjahr ist aus Sicht der Geschäftsführung positiv verlaufen. Der Rohertrag konnte deutlich gesteigert und der Verlust deutlich reduziert werden. Movinga sieht sich nach erfolgreicher Konsolidierung und Abschluss einer mehrstufigen Finanzierungsrunde im November 2018 gut für die Zukunft vorbereitet.
* Das Rohergebnis konnte gegenüber dem Vorjahr von TEUR 5.387 auf TEUR 9.848 (+82%) deutlich gesteigert werden. Dies liegt an der Fokussierung auf die Märkte Frankreich und Deutschland, der Übernahme des profitablen schwedischen Marktes und der effizienteren Steuerung des Kerngeschäfts.
* Die Personalkosten konnten bei gestiegenen Umsätzen in Folge von Prozessoptimierungen und Strukturänderungen von TEUR 8.827 auf TEUR 8.332 gesenkt werden.
* Die Gesellschaft hat nach dem Bilanzstichtag weitere Kapitalerhöhungen vorgenommen. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 17. Mai 2019 ist das Stammkapital von TEUR 2.032 um TEUR 83 auf TEUR 2.115 erhöht worden. Durch Beschluss der Gesellschafterversammlung vom 25. Juni 2019 ist das Stammkapital von TEUR 2.115 um TEUR 207 auf TEUR 2.322 erhöht worden. Im Zuge dieser Kapitalerhöhungen wurden EUR 9,2 Mio in die Kapitalrücklage eingestellt. Hiervon entfallen EUR 3,5 Mio auf Medienleistungen (Media for Equity).
* Die Gesellschaft plant für das Geschäftsjahr 2019 erneut ein deutliches Umsatzwachstum und eine deutliche Verbesserung des Ergebnisses. Dies soll einerseits durch Wachstum in den bestehenden Märkten, andererseits durch Öffnung weiterer Märkte und Vertriebswege erreicht werden. Neue Produkte, wie der kürzlich gestartete On-Demand Service MovingaNow, und individuelle Lösungen (z.B. für Mitarbeiter in Großunternehmen) werden weiter ausgebaut.

Movinga im Zahlencheck

2018: 9,8 Millionen Euro (Rohergebnis); 8,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017
: 5,4 Millionen Euro (Rohergebnis); 12,9 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: -816.983 Euro (Rohergebnis); 30,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 6,1 Millionen Euro (Bilanzverlust)

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.