Gründeralltag

“Empfehlungen nehmen wir ernster als Werbung”

"Es gibt viele Wege einen Investor anzusprechen. Am besten geschieht dies aus meiner Sicht immer über einen gemeinsamen Bekannten", sagt Steffen Wicker von Homeday. "Gründer sollten sehr gut vorbereitet auf die Gespräche sein", rät Gamal Moukabary von bonify.
“Empfehlungen nehmen wir ernster als Werbung”
Montag, 19. Dezember 2016VonAlexander Hüsing

Jeder Gründer, jede Gründerin, der oder die Kapital für ihr Unternehmen sucht, steht vor einer großen Herausforderung, die sich ganz simpel in der Frage “Wie spricht man als Gründer am besten einen Investor an?” festhalten lässt. Wir haben fünf Gründerinnen und Gründer genau danach gefragt. Danke für die ehrlichen Antworten an Dieter Fromm, moneymeets, Sven Hock, Service Partner One, Gamal Moukabary, bonify, Christopher Oster, Clark, und Steffen Wicker, Homeday.

Wie spricht man als Gründer am besten einen Investor an?

Dies ist abhängig von der Phase der Gründung und der Art und Höhe des Kapitalbedarfs. Vor der Ansprache bedarf es einer Klärung, ob die Idee wirklich zum möglichen Investor passt – Ausrichtung des Investors, Investitionshöhe. Wenn man dies gut macht, lassen sich viele Pitches, viel Zeitaufwand sparen und letztlich auch Frust vermeiden.
Dieter Fromm, moneymeets

Am besten ist es, wenn man einen gemeinsamen Kontakt hat und dieser einen vorstellt. Der Vorteil ist, dass ein Investor einer Empfehlung eines Bekannten eher vertraut als einem Fremden. Das kennen wir ja selber aus dem privaten Umfeld. Eine Empfehlung von Freunden nehmen wir ernster als Werbung.
Christopher Oster, Clark

Es gibt viele Wege einen Investor anzusprechen. Am besten geschieht dies aus meiner Sicht immer über einen gemeinsamen Bekannten. Im unwahrscheinlichen Fall, dass man nicht über mindestens eine Ecke einen Investor kennt, empfehle ich Startup-Events wie den Pirate Summit in Köln zu besuchen, dort andere Gründer kennenzulernen, und über diese in Kontakt zu Investoren zu kommen.
Steffen Wicker, Homeday

Gründer sollten sehr gut vorbereitet auf die Gespräche sein. Ansonsten ist die beste Ansprache, wenn die Gründer einfach authentisch sind. Es gibt niemanden, der sichere Prognosen für die Zukunft abgeben kann. Das sollten Gründer nicht versuchen, sondern verschiedene Szenarien überlegen und den Investoren vorstellen.
Gamal Moukabary, bonify

Am besten über andere Unternehmer, die bereits erfolgreiche Ventures aufgebaut haben.
Sven Hock, Service Partner One

Die befragten Gründer im Kurz-Portrait: Dieter Fromm gründete das Kölner FinTech-Start-up moneymeets. Sven Hock gründete den B2B-Dienstleister Service Partner One. Gamal Moukabary gründete mit bonify eine Art moderne Schufa. Christopher Oster gründete das millionenschwere InsurTech-Start-up Clark. Steffen Wicker gründete das PropTech-Start-up Homeday.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.