Crowdinvesting

Die (bisher) wichtigsten deutschen Crowd-Pleiten

Auch viele Investoren können irren! Weswegen es auch in Sachen Crowdinvesting immer wieder zu Pleiten, Pech und Pannen kommt. deutsche-start-ups.de listet noch einmal die wichtigsten Crowd-Pleiten auf. Festzuhalten bleibt: Crowdinvesting funktioniert, aber nicht alle werden durchkommen.
Die (bisher) wichtigsten deutschen Crowd-Pleiten
Mittwoch, 6. August 2014VonAlexander Hüsing

Crowdinvesting ist inzwischen ein mehr oder weniger akzeptierter Weg, um sich als junges Unternehmen Kapital zu besorgen. Bei der Fülle der Crowdsammelaktionen bleiben Problemfälle aber nicht aus – weswegen sich zuletzt einige Crowd-Pleiten häuften. Weitere werden sicherlich folgen. Die Existenz der vielen Crowdinvestinganbieter wie Seedmatch, Companisto und Co. werden diese aber nicht gefährden. Es bleibt aber die Vermutung, dass gerade in der Anfangszeit des Crowdinvestingbooms in Deutschland viele Konzepte gefördert wurden, die es heute nicht unbedingt wieder auf die Plattformen schaffen würden.

Positiv hervorzuheben bleibt die Tatsache, dass die Anbieter und Start-ups in fast allen Fällen eine gute Informationspolitik gefahren und offen kommuniziert haben, warum das Konzept gescheitert ist. Den wenigen Pleiten stehen zudem gigantische Crowderfolge wie das Protonet-Millionenspiel gegenüber – siehe “Protonet-Seedmatch-Investition: Für wen lohnt es sich?“. Festzuhalten bleibt: Crowdinvesting funktioniert, aber nicht alle werden durchkommen.

Tampons for you
Tampons for you, ein werbefinanziertes, kostenloses Tamponabo, segnete im Juli 2014 das Zeitliche – das Unternehmen wurde mangels Perspektive liquidiert. Über Seedmatch sammelte Tampons for you Ende 2012 von 174 Investoren 100.000 Euro ein.

easyCard
easyCard wollte nicht “Deutschlands neue Art der Sachversicherung” sein. Zunächst war von einer Umstrukturierung die Rede, dann schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz. Über Seedmatch sammelte easyCard von 134 Investoren 100.000 Euro ein.

foodieSquare
foodiesquare, welches mit der Tastybox Boxen mit Lebensmitteln (Käse-, Fleisch- oder Schokoladesorten) lieferte, ging ebenfalls pleite. Über Seedmatch sammelte foodiesquare über 530.000 Euro ein. allyouneed führt die Box inzwischen weiter.

Zapitano
Zapitano stellte zunächst einen Antrag für ein sogenanntes Insolvenzprüfungsverfahren, später folgte der Weg in die Insolvenz. Das Start-up konnte im Social-TV-Segment einfach nicht überleben. Über Companisto sammelte Zapitano 106.895 Euro ein.

BluePatent
BluePatent stellte Anfang 2014 seinen Geschäftsbetrieb zunächst ein. Später folgte dann ein Comeback für die Plattform, über die Nutzer die Verletzung eigener Schutzrechte aufstöbern lassen können. Über Seedmatch sammelte BluePatent 100.000 Euro ein.

sporTrade
sporTrade, ein Marktplatz für neue und gebrauchte Sportartikel, schlitterte Anfang 2014 in die Insolvenz. Inzwischen nutzt mysportworld die Domain von sporTrade. Über Companisto sammelte sporTrade 100.000 Euro ein.

betandsleep
betandsleep, welches zwischen reiselustigen Personen und Hotels der gehobeneren Klasse vermittelte, stellte seinen Geschäftsbetrieb Mitte 2013 ein. Über Seedmatch sammelte betandsleep zuvor die üblichen 100.000 Euro ein.

Crowdpleiten in aller Kürze: Amsaa, eine Spezialmanufaktur für Lederbekleidung, ging ebenfalls komplett den digitalen Bach runter. Ebenso Tars Germany, ein “innovatives Straßenreparatursystem”. Beide Unternehmen setzten bei der Crowdfinanzierung auf die Plattform Deutsche Mikroinvest.

Passend zum Thema: “Start-ups, die 2014 bereits gescheitert sind

Foto: Crowd of excited traders at stock exchange from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.