Best of 15 Fragen

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren Fragebogen. Er lebt von der Vergleichbarkeit der Fragen. Heute präsentieren wir die interessantesten und besten Antworten auf die Frage: Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Freitag, 20. Juni 2014VonChristina Cassala

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen. Heute präsentieren wir die interessantesten und besten Antworten auf die Frage: Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?

Rückblickend würde ich zum Beispiel wesentlich früher ins Ausland expandieren. Wir haben erst 2010, also 5 Jahre nach unserer Gründung, mit unserer Expansion begonnen. Ich denke, das hätten wir schon 2008 machen sollen, aber damals haben wir nicht genug an uns geglaubt.
Philipp Brinkmann von tripsta

Kleinigkeiten. Gerade in der Gründungsphase kommt es darauf an Vollgas zu geben und oft ergeben sich viele Dinge dann von selbst. Wir blicken nach vorne, denn wir haben noch einiges vor mit Springlane.
Marius Fritzsche von Springlane

2009 war es schwierig, Online-Händler davon zu überzeugen, für die wenigen mobilen Besucher Geld in eine eigene mobile Webseite oder native App zu investieren. Inzwischen hat sich das Bild komplett gewandelt: Die meisten verzeichnen heute bereits 15 bis 20 % mobilen Traffic. Ohne Mobile-Shop machen Investitionen in Online-Marketing immer weniger Sinn. Natürlich gab es auch immer wieder Skeptiker. Meine Meinung ist jedoch: Wenn der Markt enormes Potenzial hat und das Team super ist, darf man niemals auf Skeptiker hören. Man muss die Sache durchziehen!
Andrea Anderheggen von Shopgate

Auf jeden Fall mehr experimentieren. Ein Unternehmen entsteht nicht auf dem Reisbrett und das gilt bei kindsstoff in besonders hohem Maße. Wir sind kein Copycat und zudem eine neue Marke. Hierfür gibt es keine Blaupause. Wahrscheinlich würde ich heute drei bis fünf Marken mit unterschiedlichem „USP“ und „Look & Feel“ schlank, dafür aber parallel in den Markt bringen, auf Basis erster Kundenfeedbacks nicht funktionierende Konzepte eliminieren und so das bestmögliche Konzept für den Kunden ableiten. Wir sind sehr perfektionistisch gestartet und hatten dabei in Teilen auch Glück, dass die Marke so gut angekommen ist. Im Nachhinein ist es gut ausgegangen, das damit verbundene Risiko hätte man aber reduzieren können.
Alexander Reichhuber von kindsstoff

Noch früher mit der Entwicklung beginnen, um noch schneller über einen ersten funktionstüchtigen Prototyp zu verfügen. Wir haben den Lean-Startup-Ansatz zwar verfolgt, neigten dann aber doch zu etwas zu viel Perfektionismus. Nachdem wir den ersten Prototyp von Familonet entwickelt hatten, vereinfachte und beschleunigte sich dann auch die Investorensuche.
Hauke Windmüller von familonet

Mich schneller von Leuten trennen, die kein Team- und Gründungsgeist mitbringen.
Nik Myftari von spotted

Nichts. Alle Fehler, die man macht, gehören dazu.
Nils von Dellingshausen von BetterDoc

Ich glaube, ich würde mir heute das Buch „Lean Startup“ mehr zu Herzen nehmen. Wir haben am Anfang zu viel gleichzeitig machen wollen. Meistens ist es wirklich so, dass man sich überlegen sollte, was eigentlich der Kernmechanismus der eigenen Idee ist. Wenn man es dann schafft mit einem ganz einfachen Prototypen diesen Mechanismus zu zeigen, ist es perfekt. Fokussierung ist besonders am Anfang extrem wichtig. An den Stellen, wo wir gut waren, lag es meistens daran, dass wir uns auf unsere Stärken fokussiert haben.
Björn Anton von miBaby

Wir haben einige Rückschläge einstecken müssen in unserer Gründungsphase, wie zum Beispiel einen Technologie–Switch, der notwendig war, um unsere Software auf eine andere, verlässlichere Grundlage zu stellen. Diesen hätte ich im Nachhinein natürlich gerne vermieden, gleichzeitig haben wir auch hierbei viel gelernt und es hat uns geholfen dort hinzukommen, wo wir heute sind.
Julien Arnold von Numbrs

Die Fehler, die wir gemacht haben, mussten wir machen, um zu lernen, wie das Geschäft funktioniert. Um diese damals vermeiden zu können, hätte man vielleicht für einen Wettbewerber arbeiten können, um schneller zu lernen. Aber das kommt aus ethischen Gründen für mich nicht in Frage. Also lautet die Antwort: Nichts! Maximal vielleicht einfach die Fehler schneller zu machen.
Gerald Heydenreich von Pippa&Jean

Vielleicht hätten wir schon von Anfang an auf fundierte Daten setzen sollen, anstatt uns bei der Gestaltung unseres Online-Shops auf unsere Intuition zu verlassen. Mit A/B-Tests hätten wir schon viel früher herausfinden können, welches Webseiten-Design sich positiver auf die Conversion-Rate auswirkt.
Peter Stiller von Bonnyprints

15 Fragen als eBook und in gedruckter Form

“Hinter den Kulissen deutscher Start-ups: 45 Gründer über den Aufbau ihres Unternehmens”, heißt der erste Titel der neuen Buchreihe von deutsche-startups.de. Unser erstes Buch, ein Best-of der Rubrik 15 Fragen an, steht unter dem Motto: Von Gründern lernen, sich von deutschen Unternehmern inspirieren lassen. 45 Gründer berichten von Ihren eigenen Erfahrungen, geben wertvolle Tipps und teilen ihre Inspirationen mit den Lesern. Weitere Infos über “Hinter den Kulissen”

Foto: young man runs through the stadium and look back from Shutterstock

Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.