Exit ohne große Party: next idea übernimmt playnik

Die 2008 gestartete Browserspielesplattform playnik (www.playnik.com), um die es in den vergangenen Monaten sehr ruhig war, wandert unter das Dach von next idea (www.nextidea.de). Das Unternehmen aus Münster, zu dessen Portfolio Spiele wie […]
Exit ohne große Party: next idea übernimmt playnik
Freitag, 27. April 2012VonAlexander Hüsing

Die 2008 gestartete Browserspielesplattform playnik (www.playnik.com), um die es in den vergangenen Monaten sehr ruhig war, wandert unter das Dach von next idea (www.nextidea.de). Das Unternehmen aus Münster, zu dessen Portfolio Spiele wie Empire Universe 2 und Desert Operations sowie der Entertainmentdienst Looki gehören, übernimmt alle Anteile am playnik-Betreiber wwg worldwidegames. An der Jungfirma waren zuletzt vor allem Neuhaus Partners (24 %), T-Venture (24 %), High-Tech Gründerfonds (23 %) und Holtzbrinck Ventures (12 %) beteiligt. Der Kaufpreis ist nicht bekannt. Im Portfolio von wwg befinden sich momentan 20 Spiele, diese vertreiben die Hanseaten über ihre eigene Spielwiese playnik und vor allem über Partner wie Hi5, RTL2 und United Internet.

“next idea setzt mit der Übernahme von wwg und playnik ihren Wachstumskurs konsequent fort. Die wertvollen Eigenmarken sind ebenso wie das weltweite Partnernetzwerk eine fantastische Ergänzungen zu unseren Aktivitäten innerhalb der Looki-Gruppe“, sagt Andreas Planer, Geschäftsführer von next idea. Zu den genannten “wertvollen Eigenmarken” gehören unter anderem das Strategieausbauspiel Rage of Storms, das Militärspiel Desert Blitz und das Weltraumgame Nemexia. Vor allem der weltweit aktive Entertainmentdienst Looki, der über PC- und Onlinespiele aller Art berichtet, soll die wwg-Spiele noch mehr Menschen näher bringen. Im Hause next idea ist wwg künftig bei Enjoy Games verankert. An dem Unternehmen ist next idea “mehrheitlich beteiligt”.

Große Ziele, große Erwartungen

playnik bzw. wwg ging vor vier Jahren an den Start und wurde von Torsten Oppermann und Malte Paul gegründet. Das Duo nannte playnik zum Start eine “Browser-Games-Community der nächsten Generation”. In den vergangenen Jahren investierten Neuhaus, T-Venture, High-Tech Gründerfonds und Holtzbrinck Ventures mehrere Millionen Euro in das Start-up mit Sitz in Hamburg, welches aktuell von Philip Dipner geführt wird. Mit-Gründer Paul schied Ende 2011 aus der Geschäftsführung aus, Oppermann bereits 2009. Zwischendurch führte noch Robert Johnsson das Unternehmen. An der Spitze des Start-up, dessen Ziele groß waren, war somit in den vergangenen Jahren viel Bewegung.

Auf operativer Ebene soll sich nach Informationen von deutsche-startups.de bei wwg zuletzt nicht mehr viel bewegt haben. Das letzte größere Lebenszeichen des Unternehmen gab es Anfang des Jahres – zum Start des Fantasy-Strategiespiels Mannagor. Die Social Media-Kanäle der Jungfirma sind schon seit rund einem halben Jahr verwaist. Bei Xing findet man kaum noch Mitarbeiter, die für Spieleschmiede arbeiten. Vom Ziel, ein “internationaler Big Player” im Browserspielesegment zu werden war das Start-up ganz offensichtlich meilenweit entfernt. Dementsprechend ist der Verkauf des Unternehmens an next idea vermutlich kein Exit, bei dem die Sektkorken im großen Stil knallen. Zumal auch alle Investoren den Exit in keinster Weise nennen, feiern oder verbreiten. next idea schnappt sich aber ein nettes Spieleportfolio, welches es seinen vielen Nutzern näherbringen kann. Und über das Partnernetzwerk von wwg kann next idea nun auch seine Spiele mehr Nutzern schmackhaft machen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.