Fab.com übernimmt Casacanda – Fab.de geht an den Start

Jetzt ist die Katze endlich offiziell aus dem Sack: Der angesagte Shoppingclub Fab.com (www.fab.com) übernimmt – wie bereits Anfang Februar vermutet – die deutsche Adaption Casacanda. Das Projekt aus dem Hause Springstar ist […]
Fab.com übernimmt Casacanda – Fab.de geht an den Start
Dienstag, 21. Februar 2012VonAlexander Hüsing

Jetzt ist die Katze endlich offiziell aus dem Sack: Der angesagte Shoppingclub Fab.com (www.fab.com) übernimmt – wie bereits Anfang Februar vermutet – die deutsche Adaption Casacanda. Das Projekt aus dem Hause Springstar ist ab sofort als Fab.de (www.fab.de) unterwegs. Im ersten Schritt soll das ehemalige Casacanda-Team mit der neuen Marke Deutschland, Österreich und die Schweiz bearbeiten. “Soon, we will also offer Fab.de in English. Later we will also expand to more countries in Europe and beyond the Fab.de url”, schreibt Fab.com-Gründer Jason Goldberg in seinem Blog. Wie das “Wall Street Journal” berichtet, bewertete Fab.com Casacanda mit rund 10 Millionen US-Dollar. Die Casacanda-Gesellschafter erhalten dafür Anteile an Fab.com.

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Ende des vergangenen Jahres und im Januar weilte Fab.com-Gründer Goldberg in Berlin und tütete dabei wohl auch den spannenden Deal mit Casacanda ein. Schön seine damalige Anmerkung: “Greetings from Berlin, where there are no fewer than 5 companies working on Fab-like companies”. Einer dieser Klone darf nun hochoffiziell für Fab.com arbeiten! Besonders von Casacanda-Macher Roman Kirsch war und ist Goldberg offenbar extrem begeistert: “Of all the teams and people we met with in Berlin, we were far and away most impressed with the founders and team at Casacanda. We returned to Berlin in January and spent even more time with Casacanda to figure out if it was a good match. It was, and then some. Casacanda’s CEO, Roman Kirsch, is a true superstar. That guy is so impressive that I immediately wanted him on team Fab. Watch out for Roman. His future is boundless and he will do amazing things for Fab in Germany and well beyond for years to come. His partners, Sascha Weiler (technology) and Christian Tiessen (merchandising) are also impressive leaders in their domains. What struck us most is that they think like Fab, and they have Fab-sized ambitions to create the world’s #1 design resource. The more Bradford and I met with them the more we became convinced that the best way to launch Fab in Germany was with them”.

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Casacanda ging im vergangenen Jahr an den Start. Bereits 100 Tage nach dem Start erfolgte jedoch ein umfangreicher Relaunch: Die Einkaufsplattform rund um das Thema Wohnen, die sich zuvor recht bieder präsentierte, beweist seit Ende November Mut zu knalligen, frischen Farben. Die optische Anpassung ging zudem mit einer Veränderung der Produktauswahl einher: Weg von klobigen Möbeln hin zu modernen Designprodukten. Die Formel dabei lautete: Weg vom Vorbild One Kings Lane hin zu Fab.com. Wie Casacanda mitteilt, verfügt das Start-up in Deutschland inzwischen über 250.000 aktive Mitglieder. Und weiter: “Allein in den letzten 30 Tagen durften wir über 90.000 neue Mitglieder bei uns begrüßen und mit unseren Designs begeistern. Innerhalb kürzester Zeit haben wir uns so zu Deutschlands führender Plattform für Design entwickelt”.

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In einer Mail an die Casacanda-Mitglieder schreibt das Gründerteam: “Das Team von Fab, allen voran die Gründer Jason Goldberg und Bradford Shellhammer, teilen unsere Vision, Design weltweit verfügbar zu machen und täglich ein Lächeln auf die Gesichter der Mitglieder zu zaubern. Daher sind wir sehr stolz dir heute mitteilen zu können, dass wir ab sofort Teil der Fab-Familie sind und von nun an gemeinsam Design in die Welt bringen werden!” Das Ziel ist dabei klar umrissen: “Mit gemeinsam über 200 Mitarbeitern, haben wir nun die Möglichkeit auf ein internationales Team an Design Experten in Amerika, Europa und dem Rest der Welt zurückzugreifen”. Bei Casacanda arbeiteten zuletzt rund 40 Mitarbeiter, bei Fab.com 170.

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Die Übernahme ist ein wichtiger Schritt für den Inkubator Springstar, der es schaffte ein Projekt komplett zu drehen und in kürzester Zeit an den Mann zu bringen, und vor allem für Fab.com. Das US-Unternehmen, welches zuletzt bei einer kolportierten Bewertung von 200 Millionen Dollar satte 40 Millionen aufnahm, sendet mit der Übernahme ein eindeutiges Signal, dass das Unternehmen das internationale Terrain nicht den vielen Klonen überlassen will, allen voran Rocket Internet. Erst kürzlich schickte die Firmenschmiede Bamarang (www.bamarang.de) an den Start – siehe “Bamarang ergänzt Westwing – Rocket Internet kopiert Fab.com“. Fab.com-Gründer Goldberg ärgerte sich extrem über Bamarang: “The worst offender is a new company, bamarang, operating out of the UK and Germany from the infamous Rocket Internet – Samwer brothers. Their site is not just a copycat, it’s frankly just stealing our unique Fab design elements”. Auf ein vergleichbares Konzept wie Fab.com, jedoch mit einer unterschiedlichen Ausprägung, setzt in Deutschland Flavs (www.flavs.de). Zu guter Letzt brachte der bekannte Investor Christophe F. Maire zuletzt noch Monoqi (www.monoqi.de) in Stellung. Jetzt müssen sich alle auf eine neue, große Herausforderung einstellen, der Wettbewerb mit Fab.de wird sicherlich hart.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.