#Zahlencheck

Researchgate-Umsatz steigt um 107 % – Verlust nun bei 12,4 Millionen

Insgesamt kostete der Aufbau von Researchgate bisher stattliche 46,5 Millionen. Die Kapitalrücklage der Jungfirma ist aber weiter üppig. Ende 2017 waren es rund 72,9 Millionen. Personalkosten sind weiter der größte Kostentreiber bei Researchgate.
Researchgate-Umsatz steigt um 107 % – Verlust nun bei 12,4 Millionen
Mittwoch, 19. Juni 2019VonAlexander Hüsing

Das junge Startup Researchgate, ein 2008 gegründetes Forschernetzwerk, legt neue Zahlen vor. Der Umsatz des Startups, das von Ijad Madisch, Sören Hofmayer und Horst Fickenscher ins Leben gerufen wurde, stieg von 4,9 Millionen Euro auf nun 10,2 Millionen. Ein Plus von 107 %. Spannend dabei: Von 2013 steigerte Researchgate den erzielten Umsatz von 292.292 Euro auf die jetzigen mehr als 10 Millionen. Wenn es so weiter geht, kann Researchgate tatsächlich zum erwarteten Megaerfolg werden.

Der Verlust der Jungfirma stieg 2017 aber weiter – von 10,7 Millionen auf 12,4 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Researchgate bisher stattliche 46,5 Millionen. Die Kapitalrücklage der Jungfirma ist aber weiter üppig. Ende 2017 waren es rund 72,9 Millionen. Das Forschernetzwerk kann seine Wachstumspläne somit einige Jahre weiter verfolgen. Randnotiz: Ende 2016 waren gerade einmal 50,8 Millionen in der Kapitalrücklage sichtbar.

Die Hauptstädter, eine große Kapitalgesellschaft, führen in Sachen Verlusten weiter Entwicklungsleistungen an. “Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt Investitionen in Höhe von EUR 3.641.392,46 vorgenommen. Sie betrafen in erster Linie die Weiterentwicklung der Datenbank in Höhe von EUR 3.352.049,90. Die weiteren Investitionen erfolgten in technische Ausstattungen. Hierbei sind vor allem die Renovierungsarbeiten in einem dazu gemieteten Nebengebäude hervorzuheben, welche zur Schaffung neuer Arbeitsplätze durchgeführt wurden.”

Zuletzt wirkten durchschnittlich 269 Mitarbeiter für das Unternehmen. Im Vorjahr waren es nur 228. Personalkosten sind weiter der größte Kostentreiber bei Researchgate. 2017 lagen die Personalaufwendungen bei üppigen 16,8 Millionen. Vor allem im Vertrieb will Researchgate auch künftig weiter wachsen. Details enthüllen wir dann, wenn der Jahresabschluss für 2018 vorliegt.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Im Berichtsjahr 2017 ist der Umsatz von EUR 4.909.095,66 EUR auf 10.170.257,71 EUR gestiegen.
* Im Geschäftsjahr 2017 wurden insgesamt Investitionen in Höhe von EUR 3.641.392,46 vorgenommen. Sie betrafen in erster Linie die Weiterentwicklung der Datenbank in Höhe von EUR 3.352.049,90. Die weiteren Investitionen erfolgten in technische Ausstattungen. Hierbei sind vor allem die Renovierungsarbeiten in einem dazu gemieteten Nebengebäude hervorzuheben, welche zur Schaffung neuer Arbeitsplätze durchgeführt wurden.
* Der Personalbestand wird konsequent auf die betrieblichen Erfordernisse ausgerichtet. Im Geschäftsjahr stieg der Personalbestand auf durchschnittlich 269 Mitarbeiter. (Vorjahr: 228 Mitarbeiter)
* Die im Vorjahr erfolgte Geschäftsausweitung konnte im Berichtsjahr nochmals zulegen. Die Erwartung für das Folgejahr wird tendenziell positiv eingeschätzt. Eine weitere Ausweitung im Telemediendienst erscheint wahrscheinlich.

Researchgate im Zahlencheck

2017: 10,2 Millionen Euro (Umsatz); 12,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 4,9 Millionen Euro (Umsatz); 10,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 2,9 Millionen Euro (Umsatz); 6,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 898.884 Euro (Umsatz); 5,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 292.292 Euro (Umsatz); 4,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 3,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2011: 2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2010: 989.132 Euro (Jahresfehlbetrag)
2009: 552.855 Euro (Jahresfehlbetrag)
2008: 191.632 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Researchgate

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.