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Zenjob: Umsatz steigt auf 20,9 Millionen, Verlust auf 8,4 Millionen

Der Jahresfehlbetrag von Zenjob lag 2019 bei 8,4 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau des HR-Startups seit dem Start bereits rund 17 Millionen. Bis Ende 2019 konnte das Zenjob-Team aber auch schon 24 Millionen einsammeln. 2020 kamen dann weitere 27 Millionen hinzu.
Zenjob: Umsatz steigt auf 20,9 Millionen, Verlust auf 8,4 Millionen
Dienstag, 11. Januar 2022VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup Zenjob, ein digitaler Personaldienstleister, legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss zum Geschäftsjahr 2019. Demnach konnte die Jungfirma, die 2015 von Fritz Trott, Cihan Aksakal und Frederik Fahning gegründet wurde, zuletzt einen Umsatz in Höhe von rund 20,9 Millionen Euro erwirtschaften. Im Vorjahr waren es rund 11,8 Millionen. Das Unternehmen wächst somit weiter ordentlich.

“Die erzielten Umsatzerlöse wurden im Wesentlichen durch Tätigkeiten im Rahmen der Arbeitnehmerüberlassung für kurzfristige Arbeitseinsätze erzielt”, heißt es im Jahresabschluss. 43,9 % der Umsätze erwirtschaftet die Jungfirma dabei in der Region Berlin. 17,9 % entfallen auf München sowie 15,6 % auf die Region Köln/Bonn. “Die bisherige geographische Ausbreitung in Deutschland, das Geschäftsvolumen und der Anteil der vermittelten Studenten an den bestehenden Standorten sowie die bisherige produktseitige Limitierung zeigen, dass auch in einem rückgängigen Markt reichlich Wachstumspotenzial vorhanden ist”, teilt Zenjob dazu mit.

Der Jahresfehlbetrag des Unternehmens lag 2019 bei 8,4 Millionen. Im Vorjahr waren es gerade einmal 5,5 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Zenjob seit dem Start bereits rund 17 Millionen. Investoren wie AXA Venture Partners, Acton Capital Partners, Redalpine und Atlantic Labs investierten bis Ende 2019 aber auch bereits rund 24 Millionen Euro in das HR-Startup. Zudem konnte sich das Unternehmen im Mai 2020 weitere 27 Millionen Risikokapital sichern – unter anderem von Forestay Capital.

Durch die Corona-Pandemie kam das Unternehmen offenbar gut: “Zahlreiche der Zielbranchen des Unternehmens wie etwa der Bekleidungseinzelhandel oder das Veranstaltungsgeschäft hatten bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen und die Prognosen für den weiteren Jahresverlauf sind ungewiss. Gleichzeitig konnte ZenJob jedoch das Geschäft im Lebensmitteleinzelhandel und einzelnen anderen Branchen signifikant ausbauen”.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2019

* Nach den in § 267 HGB angegebenen Größenklassen ist die Gesellschaft eine mittelgroße Kapitalgesellschaft. Größenabhängige Erleichterungen des § 288 Abs. 2 HGB wurden teilweise in Anspruch genommen.
* Die im Vorjahr zum Rohergebnis zusammengefassten Posten Umsatzerlöse (TEUR 11.835), Sonstige betriebliche Erträge (TEUR 125) und Materialaufwand (TEUR 169) werden ab diesem Jahr unter den entsprechenden Posten in der Gewinn- und Verlustrechnung ausgewiesen. Im Zuge der Änderung der Darstellung der Gewinn- und Verlustrechnung ab 2019 wurden Erlöse aus der Untervermietung in Höhe von 632 TEUR (Vorjahr 169 TEUR im Rohergebnis) in den Umsatzerlösen ausgewiesen. Letzteren stehen Aufwendungen für bezogene Leistungen in gleicher Höhe gegenüber.
* Die Gesamtbezüge der Geschäftsführer betrugen im Geschäftsjahr 453.333,30 € (Vorjahr: 247.416,71 €).
* Die durchschnittliche Zahl der während des Geschäftsjahres im Unternehmen beschäftigten Arbeitnehmer gemäß § 285 Nr. 7 HGB betrug 523 (2018: 330), davon 200 (2018: 143) operativ tätige Mitarbeiter und 323 (2018: 187) Mitarbeiter im Kundeneinsatz.
*  Im Mai 2020 wurde eine neue Eigenkapitalfinanzierungsrunde bekannt gegeben. Hieraus ergeben sich Einzahlungen in die Kapitalrücklage in Höhe von 27 Mio. EUR wodurch die Liquidität der Gesellschaft maßgeblich verbessert wird.
* Der Ausbruch der weltweiten Coronavirus-Pandemie im Frühjahr 2020 geht auch an ZenJob nicht spurlos vorbei. Zahlreiche der Zielbranchen des Unternehmens wie etwa der Bekleidungseinzelhandel oder das Veranstaltungsgeschäft hatten bis zum Zeitpunkt der Erstellung des Jahresberichts erhebliche Umsatzeinbußen zu verzeichnen und die Prognosen für den weiteren Jahresverlauf sind ungewiss. Gleichzeitig konnte ZenJob jedoch das Geschäft im Lebensmitteleinzelhandel und einzelnen anderen Branchen signifikant ausbauen.
* In Summe erwarten wir aufgrund der getroffenen und für die kommenden Monate geplanten Maßnahmen zur Ausweitung des Geschäfts trotz der Pandemie eine deutliche Steigerung des Umsatzes gegenüber 2019.

Zenjob im Zahlencheck

2019: 20,9 Millionen Euro (Umsatz); 8,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 11,8 Millionen Euro (Umsatz); 5,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017: 3,4 Millionen Euro (Rohergebnis); 2,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 971.501 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Zenjob

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.