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Mit 690 Millionen Investment zum Einhorn-Status: Mambu, sennder und Personio

Die drei Jungfirmen Mambu, sennder und Personio haben jetzt Einhorn-Status! Die neuen Einhörner kommen zusammen auf eine Bewertung von knapp 5 Milliarden Dollar. In die Unternehmen flossen dabei bisher rund 690 Millionen Dollar.
Mit 690 Millionen Investment zum Einhorn-Status: Mambu, sennder und Personio
Mittwoch, 20. Januar 2021VonAlexander Hüsing

Mit Mambu, sennder und Personio gibt es gleich drei neue Einhörner, also Unternehmen mit einer Bewertung von 1 Milliarde US-Dollar in Deutschland. Das FinTech Mambu kommt nach dem Einstieg von TCV sogar auf eine Bewertung von rund 2,1 Milliarden Dollar. Bei sennder liegt die aktuelle Bewertung bei 1,06 Milliarden Dollar. Personio wiederum liegt bei 1,7 Milliarden Dollar. Die drei neuen Einhörner kommen somit zusammen auf eine Bewertung von knapp 5 Milliarden Dollar.

In die drei Unternehmen flossen dabei bisher rund 690 Millionen Dollar. In den USA müssen Investoren oftmals ein Vielfaches investieren, um Startups bzw. Grownup zum Unicorn werden zu lassen. Spannend auch: Zusammen beschäftigen die drei Unternehmen derzeit rund 1.800 Mitarbeiter. Hier einige Zahlen, Daten und Fakten zu den drei neuen Einhörnern.

Mambu

Zum Start fokussierte sich das Mambu, das 2011 von Frederik Pfisterer und Eugene Danilkis gegründet wurde, auf Mikrofinanzinstitute in Lateinamerika und Afrika. Inzwischen positioniert sich Mambu als “SaaS-Banking-Plattform, die Finanzdienstleistungen verändert” und verfügt über 160 Kunden in mehr als 50 Ländern

Der bekannte Investor TCV investierte kürzlich gemeinsam mit Tiger Global und Arena Holdings sowie den Altinvestoren stattliche 110 Millionen Euro in Mambu. Der US-Investor Bessemer Venture Partners, Acton Capital, CommerzVentures, Point Nine Capital und Runa Capital investieren zuvor bereits 30 Millionen Euro in die SaaS-Banking-Plattform. Schon ganz früh – im Jahre 2011 – stieg Kizoo bei Mambu ein. Insgesamt flossen in den vergangenen Jahren mehr als 150 Millionen Euro in Mambu. Mit der letzten Finanzierungsrunde stieg die Unternehmensbewertung dann auf über 1,7 Milliarden Euro.

Kompakt: Gegründet 2011; Sitz: Berlin; Segment: FinTech; Mitarbeiter: 500; Investment; 180 Millionen Dollar; Bewertung: 2,1 Milliarden Dollar.

sennder

sennder wurde 2015 von Julius Köhler, Nicolaus Schefenacker und David Nothacker gegründet. Damals beschrieben wir das Startup als “Mitfahrgelegenheit für Gegenstände. Inzwischen verbindet sennder gewerbliche Verlader mit Spediteuren. sennder erbringt dabei Transportdienstleistungen für zahlreiche DAX30-Unternehmen.

Zu den Investoren von sennder gehören bekannte Geldgeber wie Accel, Lakestar, HV Capital, Project A Ventures, Next47, Scania Growth Capital, Earlybird Venture Capital und Perpetual sowie die Flixbus-Gründer. 2017 stieg Scania Growth Capital, der Corporate-Fund des bekannten schwedischen Nutzfahrzeugherstellers, bei sennder ein. 2019 pumpten Lakestar, Accel, Next47, H14, HV Capital, Project A Ventures und Scania Growth Capital dann imposante 70 Millionen Dollar in das Unternehmen. Zuletzt gab es dann von Hedosophia, Accel, Lakestar, HV Capital, Project A und Scania weitere 160 Millionen US-Dollar. Insgesamt flossen somit bereits 260 Millionen Dollar in sennder. Mit der letzten Investmentrunde stieg sennder zum Unicorn auf. Die Pre-Money-Bewertung liegt nach unseren Informationen bei 900 Millionen, die Post-Money-Bewertung somit bei 1,06 Milliarden.

Kompakt: Gegründet 2015; Sitz: Berlin; Segment: Logistik; Mitarbeiter: 800; Investment; 260 Millionen Dollar; Bewertung: 1,06 Milliarden Dollar.

Personio

Personio wurde 2015 von Hanno Renner, Roman Schumacher, Arseniy Vershinin und Ignaz Forstmeier gegründet. Kurz nach dem Start stellten wir das Unternehmen so vor: “Das Startup bietet eine SaaS-Lösung an, mit der Kunden ‘sämtliche Aufgaben im Personalwesen’ erledigen können”. Aktuell positioniert sich Personio als “ganzheitliche HR-Software für kleine und mittelständische Unternehmen”. Rund 3.000 Kunden in über 80 Ländern setzen Personio nach Firmenanhaben derzeit ein. Personio beschäftigt derzeit 500 Mitarbeiter.

Der amerikanische Geldgeber Meritech investierte gerade gemeinsam mit Alt-Investoren wie Index Ventures 175 Millionen US-Dollar in Personio.  Accel, Lightspeed Venture Partners, Index Ventures, Northzone, Global Founders Capital und Picus Capital investierten in der letzten Investmentrunde 75 Millionen Dollar in Personio. Insgesamt flossen nun schon 250 Millionen Dollar in Personio. Die erste, größere Investmentrunde gab es 2016 – damals investierten der samwersche Geldgeber Global Founders Capital gemeinsam mit Picus Capital (Alexander Samwer), eGym-Macher Philipp Roesch-Schlanderer sowie den Stylight-Gründern Anselm Bauer, Benjamin Guenther, Max-Josef Meier und Sebastian Schuon 2,1 Millionen Euro in das HR-Startup. Die Unternehmensbewertung der Münchner Jungfirma stieg im Rahmen des Meritech-Investments auf beachtliche 1,7 Milliarden Dollar.

Kompakt: Gegründet 2015; Sitz: München; Segment: HR; Mitarbeiter: 500; Investment; 250 Millionen Dollar; Bewertung: 1,7 Milliarden Dollar.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.