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Goodgame: Umsatz sinkt weiter – Gewinn steigt weiter

Auch 2018 sank der Umsatz von Goodgame Studios weiter. Damit lief es bei Goodgame anders als geplant. Für 2018 rechnete das Unternehmen ursprünglich "mit einem “deutlichen Umsatzwachstum". Der Jahresüberschuss der Gamesschmiede stieg dafür aber.
Goodgame: Umsatz sinkt weiter – Gewinn steigt weiter
Dienstag, 11. Februar 2020VonAlexander Hüsing

Der Umsatz beim Hamburger Spieleunternehmen Goodgame Studios, das von den Brüdern Kai und Christian Wawrzinek gegründet wurde, ging auch 2018 erneut zurück. Von 95,6 Millionen Euro auf 91,1 Millionen – wie ein Blick auf den brandneuen Jahresabschluss zeigt. Der Jahresüberschuss der Gamesschmiede stieg dafür von 11,8 Millionen auf 18,4 Millionen. Das Unternehmen nennt als Grund für den Rückgang der Umsatzerlöse den “Rückgang der Anzahl der zahlenden Spieler”.

Damit lief es bei Goodgame anders als geplant. Für 2018 rechnete das Unternehmen ursprünglich “mit einem “deutlichen Umsatzwachstum”. “Das Betriebsergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres 2018 hat die Erwartungen der Geschäftsführung erfüllt”, teilen die Goodgame-Macher im Jahresabschluss mit. Wobei eine Steigerung von 6,7 Millionen beim Jahresüberschuss auf jeden Fall eine gute Sache ist. Für das schon vergangene Jahr 2019 rechnete das Unternehmen bei Erstellung des Abschluss mit einer “leichten Umsatzsteigerung”.

Goodgame Studios steckte vor allem 2016 in einer handfesten Krise. Am Ende des Jahres stand damals ein Jahresfehlbetrag von rund 10 Millionen Euro. Als Gründe für den rasanten Niedergang nannte die Spielfirma damals den erhöhten Wettbewerbsdruck im Markt, den Rückgang der zahlenden Spieler und Neuentwicklungen, die sich nicht durchsetzen konnten. 2015 erwirtschaftete Goodgame noch einen Jahresüberschuss in Höhe von 24,4 Millionen, im Jahr zuvor waren es 18,6 Millionen. Auch in den Vorjahren wirtschaftete die Spieleschmiede sehr erfolgreich. Nun ist das Unternehmen wieder auf Kurs. Beim Umsatz aber weit weg von den einstigen Hochzeiten.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2018
* Die Umsatzerlöse sind im Vergleich zum Vorjahr um TEUR 4.484 auf TEUR 91.113 gesunken; dies resultiert im Wesentlichen aus dem Rückgang der Anzahl der zahlenden Spieler. Im abgelaufenen Geschäftsjahr sind TEUR 8.011 (Vorjahr: TEUR 6.910) in die Entwicklung neuer und Weiterentwicklung bestehender Onlinespiele investiert worden.
* Nach Berücksichtigung der Ertragsteuern und der sonstigen Steuern erhöhte sich das Jahresergebnis um TEUR 6.656 auf TEUR 18.419.
* Aufgrund der bisherigen Umsatz- bzw. Auftragsentwicklung ist für 2019 im Vergleich zum Vorjahr mit einer leichten Umsatzsteigerung zu rechnen.
* Das Betriebsergebnis des abgelaufenen Geschäftsjahres 2018 hat die Erwartungen der Geschäftsführung erfüllt. Die prognostizierte signifikante Steigerung konnte erreicht werden.
* Für das Geschäftsjahr 2019 ist von einem Umsatzwachstum auf das Niveau des Vorjahres auszugehen. Dementsprechend wird mit einer moderaten Steigerung des Jahresergebnisses gerechnet.

Goodgame Studios im Zahlencheck

2018: 91,1 Millionen Euro (Umsatz); 18,4 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2017: 95,6 Millionen Euro (Umsatz); 11,8 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2016: 132,1 Millionen Euro (Umsatz); 10,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 188,2 Millionen Euro (Umsatz); 24,4 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2014: 202,1 Millionen Euro (Umsatz); 18,6 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2013: 102,6 Millionen Euro (Umsatz); 7,9 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2012: 27,9 Millionen Euro (Umsatz); 23.206 Euro (Jahresüberschuss)
2011: 242.836 Euro (Jahresüberschuss)
2010: 428.083 Euro (Jahresfehlbetrag)
2009: 8.586 (Jahresüberschuss)

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Foto (oben): Goodgame Studios

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.