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Modomoto wächst nur minimal – Jahrefehlbetrag sinkt aber auf Mini-Betrag

Der Aufbau von Modomoto kostete bisher gerade einmal 5 Millionen Euro. Zuletzt erwirtschaftete das Startup ein Rohergebnis in Höhe von 12,7 Millionen Euro. Der Jahrefehlbetrag verringerte sich auf minimale 626.001 Euro. 2019 will der Personal-Shopping-Anbieter schwarze Zahlen schreiben,
Modomoto wächst nur minimal – Jahrefehlbetrag sinkt aber auf Mini-Betrag
Montag, 13. Mai 2019VonAlexander Hüsing

Nach dem Berliner Personal-Shopping-Anbieter Outfittery legt nun auch Wettbewerber Modomoto seinen Zahlen für 2017 vor. Das junge Unternehmen, 2012 gegründet, erwirtschaftete zuletzt ein Rohergebnis in Höhe von 12,7 Millionen Euro. Wie in den Vorjahren wuchs Modomoto damit nur minimal. 2016 lag das erzielte Rohergebnis bei 11,6 Millionen, 2015 bei 10,6 Millionen. Der Jahrefehlbetrag verringerte sich 2017 aber auf minimale 626.001 Euro. Zum Vergleich: Outfittery kam 2017 auf rund 44 Millionen Umsatz, einen Rohertrag in Höhe von 26,3 Millionen und einen Jahresfehlbetrag von knapp 7 Millionen.

Im Jahresabschluss von Modomoto heißt es zu den eigenen Zahlen: “Die Curated Shopping GmbH konnte in 2017 den Rohertrag um 5% zum Vorjahr steigern. Der wesentliche Anteil der Umsatzerlöse wurde dabei in Deutschland erzielt. Der Ausblick für 2018 sieht ebenfalls ein moderates Umsatzwachstum vor”. Das EBIT sei zwar immer noch negativ, “konnte aber im Vergleich zum Vorjahr aufgrund einer realisierten Optimierung der Fixkostendeckung deutlich verbessert werden”. Zudem verweist die Jungfirma auf eine Schadensersatzleistung in Höhe von rund 562.000 Euro, die das Unternehmen 2017 zahlen musste. Worum genau es ging, bleibt unklar.

Für das inzwischen abgelaufene Jahr 2018 rechnete das Modomoto-Team mit einem negativ Ergebnis. “Allerdings plant man in 2019 mit einem positiven Jahresergebnis sowie positiven Cashflow aus operativer Tätigkeit. Der Fortbestand der Gesellschaft ist für diese beiden Geschäftsjahre von weiterer finanzieller Unterstützung durch Gesellschafter oder Fremdkapitalgeber abhängig. Zur Sicherung der Finanzlage sind bis zum Aufstellungszeitpunkt bereits zusätzliche liquide Mittel von Gesellschaftern zugesichert worden”. Die Kapitalrücklage des Unternehmens betrug Ende 2017 rund 9,9 Millionen Euro. Damit lag diese 850.000 Euro höher als im Vorjahr. Im Jahresabschluss heißt es dazu nur: “Die Gesellschaft war jederzeit in der Lage ihren finanziellen Verpflichtungen nach zu gehen. Das Eigenkapital wurde ggü. dem Vorjahr durch Kapitalmaßnahmen erhöht”.

Der Aufbau von Modomoto kostete bisher rund 5 Millionen. Wettbewerber Outfittery verbrannte dagegen seit dem Start bereits beachtlich 53,7 Millionen. Das im Vorjahr verkündete Ziel, schwarze Zahlen zu erreichen, verpasste Modomoto aber. Damals hieß es: “Ziel ist es, den Marktanteil sowohl im Kernmarkt Deutschland als auch international auszubauen. Dabei liegt die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe auf der Erreichung der Profitabilität”. Modomoto steht aber auch so gut da. 2019 klappt es dann hoffentlich mit den schwarzen Zahlen.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Die Curated Shopping GmbH konnte in 2017 den Rohertrag um 5% zum Vorjahr steigern. Der wesentliche Anteil der Umsatzerlöse wurde dabei in Deutschland erzielt. Der Ausblick für 2018 sieht ebenfalls ein moderates Umsatzwachstum vor.
* Die Summe der betrieblichen Aufwendungen für die Personalkosten ist in 2017 auf TEUR 6.974 gestiegen. In 2017 wurde mitunter in den Aufbau von Managementkapazitäten investiert, um das kommende Wachstum bewältigen zu können.
* Das EBIT ist zwar immer noch negativ, konnte aber im Vergleich zum Vorjahr aufgrund einer realisierten Optimierung der Fixkostendeckung deutlich verbessert werden.
* In 2017 wurde aufgrund einer Schadensersatzleistung ein außerordentliches Ergebnis in Höhe von 562 TEUR erzielt.
* Die Gesellschaft war jederzeit in der Lage ihren finanziellen Verpflichtungen nach zu gehen. Das Eigenkapital wurde ggü. dem Vorjahr durch Kapitalmaßnahmen erhöht.
* Begünstigt durch das Marktumfeld und den im Unternehmen geschaffenen Rahmenbedingungen, wird der Umsatz der Curated Shopping GmbH als auch der gesamten Unternehmensgruppe im Geschäftsjahr 2018 voraussichtlich weiterwachsen. Ziel ist es den Marktanteil sowohl im Kernmarkt Deutschland als auch international auszubauen. Dabei liegt die strategische Ausrichtung der Unternehmensgruppe auf der Erreichung der Profitabilität.
* Betrachtet auf der Ebene der Curated Shopping GmbH wird in dem nächsten Geschäftsjahr das Jahresergebnis und der Cashflow aus operativer Tätigkeit weiterhin negativ erwartet. Allerdings plant man in 2019 mit einem positiven Jahresergebnis sowie positiven Cashflow aus operativer Tätigkeit. Der Fortbestand der Gesellschaft ist für diese beiden Geschäftsjahre von weiterer finanzieller Unterstützung durch Gesellschafter oder Fremdkapitalgeber abhängig. Zur Sicherung der Finanzlage sind bis zum Aufstellungszeitpunkt bereits zusätzliche liquide Mittel von Gesellschaftern zugesichert worden.

Modomoto im Zahlencheck

2017: 12,7 Millionen Euro (Rohergebnis); 626.001 Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 11,6 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,4 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 10,6 Millionen Euro (Rohergebnis); 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 1,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 100.582 Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 145.803 Euro (Jahresfehlbetrag)
2011: 7.022 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Modomoto

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.