#Zahlencheck

Contentful: Umsatz steigt um 90 %, Verlust um 151 %

Der Aufbau von Contentful kostete bisher 16,3 Millionen Euro. Und der Großteil dieser Summe - 9,6 Millionen - entfiel auf 2017. Für 2018 rechnete das Deep-Tech-Startup zuletzt mit einer ähnlichen Summe. Contentful ist somit weiter komplett im Wachstumsmodus.
Contentful: Umsatz steigt um 90 %, Verlust um 151 %
Montag, 29. April 2019VonAlexander Hüsing

Das Berliner Deep-Tech-Startup Contentful gehört zu den heißesten Jungfirmen überhaupt. Sapphire Ventures Salesforce Ventures und die Altinvestoren – darunter große Namen wie General Catalyst, Benchmark und Balderton Capital investierten Anfang dieses Jahres beachtliche 33,5 Millionen US-Dollar in das Unternehmen, eine Content Management Developer Platform, die im Mai 2014 an den Start ging. Insgesamt flossen damit nun schon über 78 Millionen Dollar in die Jungfirma, die von Sascha Konietzke ins Leben gerufen wurde.

Der brandneue Jahresabschluss für 2017 gewährt nun auch einen Blick hinter die Kulissen von Contentful. Die Kapitalrücklage der Jungfirma betrug Ende 2017 bereits 37,6 Millionen Euro. Im Berichtszeitraum erwirtschafte das Unternehmen ein Rohergebnis in Höhe von 6,3 Millionen, nach 3,8 Millionen im Jahr zuvor. Ein Plus von 66,9 %. Zum Umsatz schreibt teilt die Jungfirma mit: “Unsere Gesellschaft erzielte Umsatzerlöse von 7.235,08 T€ und liegt damit mit 90,72 % bzw. 3.441,45 T€ über dem Vorjahr. Wesentliche Absatzmärkte haben wir derzeit in Deutschland und Europa sowie in den USA”. Der Jahresfehlbetrag kletterte dabei um 151,3 % von 3,8 Millionen auf 9,6 Millionen. “Ein Verlust dieser Höhe war vor dem Hintergrund der geplanten Investitionen in weiteres Kundenwachstum sowie der Weiterentwicklung der Plattform für das Geschäftsjahr 2017 planmäßig erwartet worden”, teilt das Unternehmen mit.

Für 2018 rechnet das Startup ebenfalls mit “einen Jahresfehlbetrag, der sich auf dem Niveau des Ergebnisses 2017 bewegt”. Bei der üppigen Kapitalausstattung kann das Unternehmen, eine mittelgroße Kapitalgesellschaft, dies aber noch einige Jahre durchstehen. Insgesamt kostete der Aufbau von Contentful, das 2017 durchschnittlich 107 Mitarbeiter beschäftigte, bisher 16,3 Millionen. Und der Großteil dieser Summe entfiel auch noch auf 2017. Contentful ist somit weiter komplett im Wachstumsmodus.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Während des Geschäftsjahres 2017 konnten weitere Investoren gewonnen werden. Diese stellten zusammen mit den bereits bestehenden Investoren Mittel für die weitere Entwicklung des Unternehmens zur Verfügung. Im Geschäftsjahr 2017 realisierte die Gesellschaft durch erhebliche Investitionen in Plattform-Entwicklung sowie in Werbemaßnahmen einen Jahresfehlbetrag in Höhe von 9.562,62 T€. Ein Verlust dieser Höhe war vor dem Hintergrund der geplanten Investitionen in weiteres Kundenwachstum sowie der Weiterentwicklung der Plattform für das Geschäftsjahr 2017 planmäßig erwartet worden.
* Unsere Gesellschaft erzielte Umsatzerlöse von 7.235,08 T€ und liegt damit mit 90,72 % bzw. 3.441,45 T€ über dem Vorjahr. Wesentliche Absatzmärkte haben wir derzeit in Deutschland und Europa sowie in den USA.
* Insgesamt erwarten wir im Geschäftsjahr 2018 bei weiter stark ansteigenden Umsatzerlösen sowie leicht steigenden Aufwendungen durch die weitere Einstellung von Personal sowie auf dem Vorjahresniveau zu tätigende Aufwendungen für Vertrieb und Recruiting erneut einen Jahresfehlbetrag, der sich auf dem Niveau des Ergebnisses 2017 bewegt.

Contentful im Zahlencheck

2017: 6,3 Millionen Euro (Rohergebnis); 9,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 3,8 Millionen Euro (Rohergebnis); 3,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 931.492 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Contentful

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.