#Zahlencheck

adjust: 25 Millionen Umsatz (+31 %) – 2 Millionen Gewinn (+83 %)

Das AdTech adjust ist ein echter Überflieger! Der Umsatz der Jungfirma kletterte 2017 auf 25,3 Millionen Euro. Auch unter dem Strich können sich die Zahlen sehen lassen: Das EBITDA verbesserte sich auf 2,5 Millionen. Starke Zahlen, zumal der Personalaufwand 2017 um 31,3 % höher war als 2016.
adjust: 25 Millionen Umsatz (+31 %) –  2 Millionen Gewinn (+83 %)
Donnerstag, 11. April 2019VonAlexander Hüsing

Über adjust, das 2012 von Christian Henschel, Manuel Kniep und Paul H. Müller gegründet wurde, können App-Anbieter analysieren, wie ihre App-Install-Ads funktionieren, woher die App-Nutzer kommen und wie sie die App nutzen. Das Unternehmen ist seit Jahren extrem gut unterwegs. Das Grownup, das derzeit wohl eine üppige Finanzierungsrunde anstrebt (50 bis 100 Millionen), gilt als eines der kommenden Einhörner der Berliner Startup-Szene. Als letzte Bewertung waren zwischen 400 und 500 Millionen Euro im Raum.

Investoren wie Highland Europe, Target Partners, Capnamic Ventures, Iris Capital und Active Venture Partners investierten in den vergangenen Jahren laut Presseaussendungen 30 Millionen Dollar, also umgrechnet rund 26,7 Millionen Euro, in adjust, früher auch als adeven bekannt. In der Kapitalrücklage der Jungfirma finden sich Ende 2017 genau 17,7 Millionen. Zuletzt hatte die Techfirma 2015 neues Kapital eingesammelt. Damals wurde eine Investmentrunde in Höhe von 17 Millionen Dollar verkündet.

Der brandneue Jahresabschluss des Unternehmens bietet nun eine gute Chance, sich an zuesehen, wie gut adjust genau darsteht. Der Umsatz kletterte 2017 auf 25,3 Millionen. “Die ausgewiesenen Umsatzerlöse stiegen 2017 im Vergleich zu Vorjahr um 6 Mio. EUR (31,1 %). Dies hängt insbesondere mit der steigenden Zahl der Kunden zusammen. Adjust hat knapp 2.000 zahlende Kunden, was einem totalen Wachstum von 21,8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, bei einem durchschnittlichen Monatswachstum von 1,66%”, teilt der Überflieger mit. Zu den Kunden gehören Schwergewichte wie Baidu, Deutsche Telekom, Viacom, Vivaki, Publicis und GroupM. Spannend dabei: Der größte adjust-Kunde macht “nicht mehr als 1,5% des Gesamtumsatzes aus”. Das Unternehmen ist somit nicht im geringsten von seinen größten Kunden abhängig. Zahlen für 2018 liegen noch nicht vor, das Unternehmen plante rund 35 Millionen Umsatz.

Auch unter dem Strich können sich die Zahlen von adjust sehen lassen: “Das EBITDA verbesserte sich von 1,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 2,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017. Das positive Ergebnis nach Steuern in Höhe von 2,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) für 2017 zeigt deutlich den Fortschritt, den das Unternehmen in den Bereichen Strategie, Marktposition und Rentabilität erreicht hat”. Starke Zahlen, zumal der Personalaufwand 2017 um 31,3 % höher war als 2016. “Der Grund hierfür liegt an dem Anstieg der Mitarbeiterzahl von 85 in 2016 auf 131 durchschnittliche beschäftigte Mitarbeiter in 2017”, teilt das Unternehmen mit. Das Fazit ist somit eindeutig: adjust ist ein echter Überflieger, der das Zeug zu noch viel mehr hat.

Anmerkung: Diese Zahlen bilden nur den Einzelabschluss der Adjust GmbH ab, aber nicht den konsolidierten Abschluss der Adjust Gruppe. “Wachstum, Umsatz und Gewinn der Adjust Gruppe sind viel, viel höher”, teilt das Unternehmen mit. Der Umsatz der Adjust Gruppe seit von 2015 bis 2018 jedes Jahr um 80 % gewachsen. Im Geschäftsjahr 2018 habe die Adjust Gruppe ebenfalls überperformt.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* adjust hat in 2017 Umsatzerlöse in Höhe von 25,3 Millionen Euro erwirtschaftet. Dies entspricht einem Anstieg von 6 Mio. EUR im Vergleich zum Vorjahr.
* Wie im Vorjahr verzeichnete die adjust GmbH auch 2017 ein deutliches Wachstum in Europa. Dies ist auf eine geringe Kundenabwanderung und eine starke Umsatzverteilung unter den Kunden (der größte Kunde macht nicht mehr als 1,5% des Gesamtumsatzes aus) zurückzuführen.
* Neben einem starken Umsatzwachstum kann die adjust Gruppe auch ein starkes Mitarbeiter Wachstum vorweisen. Hierbei wurden im letzten Jahr 19 Mitarbeiter eingestellt. Die Kosten insbesondere im Personalbereich sind um 2,7 Mio. EUR gestiegen was durch den Anstieg der Mitarbeiter bedingt ist.
* Das EBITDA verbesserte sich von 1,7 Mio. EUR im Vorjahr auf 2,5 Mio. EUR im Geschäftsjahr 2017.
* Das positive Ergebnis nach Steuern in Höhe von 2,2 Mio. EUR (Vorjahr: 1,2 Mio. EUR) für 2017 zeigt deutlich den Fortschritt, den das Unternehmen in den Bereichen Strategie, Marktposition und Rentabilität erreicht hat.
* Die ausgewiesenen Umsatzerlöse stiegen 2017 im Vergleich zu Vorjahr um 6 Mio. EUR (31,1 %). Dies hängt insbesondere mit der steigenden Zahl der Kunden zusammen. Adjust hat knapp 2.000 zahlende Kunden, was einem totalen Wachstum von 21,8% im Vergleich zum Vorjahr entspricht, bei einem durchschnittlichen Monatswachstum von 1,66%.
* Adjust hat sich in den vergangenen Jahren aus Kapitaleinzahlungen von Gesellschaftern sowie aus operativ positiven Cashflows finanziert. Insgesamt hat adjust 18 Mo. EUR Kapitaleinzahlungen von internationalen Wagniskapitalgebern erhalten. Die letzte Finanzierungsrunde wurde 2015 durchgeführt.
* Für die kommenden das kommende Geschäftsjahr erwartet adjust ein Umsatzwachstum von ca. 50%. Für 2018 wird ein Umsatz von ca. 35 Mio. EUR erwartet. Die Fokussierung der nächsten Jahre besteht auf der Stärkung der derzeitigen Vertriebsstrukturen und der personelle Ausbau von diesen. Insgesamt geht die Geschäftsführung davon aus, dass auch das EBITDA weiter deutlich gesteigert werden kann.

adjust im Zahlencheck

2017: 26,1 Millionen Euro (Rohergebnis); 25,3 Millionen Euro (Umsatz); 2,2 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2016: 19,6 Millionen Euro (Rohergebnis); 19,3 Millionen Euro (Umsatz); 1,2 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2015: 805.529 Euro (Jahresüberschuss)
2014: 2,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 575.927 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.