#Zahlencheck

koawach: Verlust steigt von 141.288 auf 3,5 Millionen Euro

Der Aufbau von kowach kostete bisher rund 4 Millionen Euro. Der Jahresfehlbetrag stieg dabei von 141.288 Euro auf zuletzt 3,5 Millionen. Umsatzzahlen von koawach, einer kleinen Kapitalgesellschaft gibt es leider keine. Bis Ende 2017 flossen rund 8,6 Millionen Euro in das Startup.
koawach: Verlust steigt von 141.288 auf 3,5 Millionen Euro
Dienstag, 26. März 2019VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup koawach, das 2014 von Heiko Butz und Daniel Duarte gegründet wurde, stand 2015 im ganz großen TV-Rampenlicht. In der Vox-Show konnte die Jungfirma, die Kakao mit Guarana verkauft, bei den Löwen aber nicht punkten. Dafür stieg 2017 der ProSiebenSat.1-Ableger 7Life bei koawach ein. Weitere Investoren des Unternehmen sind unter anderem Linden Capital, also Thomas Andrae, und Laurus Capital, also Carsten Schröder. 7Life hält derzeit rund 33 % an koawach. Bis Ende 2017 flossen rund 8,6 Millionen Euro in das Startup.

“Die Zeiten der koawach WG-Küche sind schon lange vorbei. Wir haben ein enormes Wachstum hingelegt und unsere Produkte konsequent verbessert. Mittlerweile haben wir auch trinkfertige koawach Drinks im Markt etabliert, unsere Markenbekanntheit nachhaltig gesteigert, dazu das Fair-Trade Siegel bekommen und beschäftigen rund 40 Mitarbeiter“, blickt Mitgründer Butz auf die Entwicklung von koawach zurück. Die weitere Entwicklung von koawach begleitet Butz nur noch aus der Entfernung. Anfang März zog er sich aus dem operativen Geschäft zurück. Gesellschafter des Startups bleibt er aber weiter. “Ich liebe Startups und mag diesen besonderen Spirit in dieser Szene. Meine Passion ist es, Neues zu entwickeln und den Menschen Dinge zu zeigen, die sie so in dieser Form noch nicht gekannt haben“, sagt Butz.

Ein Blick in den koawach-Jahresabschluss für 2017 zeigt ein Unternehmen im Wachstumsrausch. Der Jahresfehlbetrag stieg von 141.288 Euro auf zuletzt 3,5 Millionen. Umsatzzahlen von koawach, einer kleinen Kapitalgesellschaft gibt es leider keine. Im Zuge des Einstiegs von 7Life gab das Unternehmen im TV weiter ordentlich Gas. Wie viele andere Food-Startups auch, setzt das koawach-Team auf den Einzelhandel als Vertriebspartner. Über die eigene Website bietet das Startup aber auch ein Abo mit seinen Produkten an.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Im Geschäftsjahr wurden zwei Kapitalerhöhungen vorgenommen. Dabei wurden neben der Stammkapitalerhöhung in Höhe von 18.468,00 EUR, Bareinlagen in Höhe von 1.981.825,00 EUR und Sacheinlagen (im Geschäftsjahr fällige Zahlungsverpflichtung aus dem Medialeistungsvertrag) in Höhe von 6.124.534,00 EUR in die Kapitalrücklage erbracht.
* Der Posten sonstige Verbindlichkeiten enthält Verbindlichkeiten gegenüber Gesellschaftern in Höhe von 333.881,50 EUR (Vorjahr: 126.414,22 EUR). Diese sind in Höhe von 286.583,42 EUR mit einem Rangrücktritt versehen.
* Die sonstigen betrieblichen Aufwendungen enthalten außergewöhnliche Aufwendungen i. S. d. § 285 Nr. 31 HGB betreffen in Höhe von ca. 2,4 Mio. EUR erstmals im laufenden Geschäftsjahr durchgeführte Werbemaßnahmen zur Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Marke koawach.

koawach im Zahlencheck

2017: 3,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 221.853 Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 141.288 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): VOX

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.