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Aroundhome wächst auf 48,3 Millionen Umsatz – Verlust steigt auf 5,1 Millionen

General Atlantic und ProSiebenSat.1 haben Aroundhome (früher als Käuferportal bekannt) seit dem Einstieg im Jahre 2016 deutlich nach vorne gebracht. Kein Wunder, dass sich ProSiebenSat.1 nun die Mehrheit am Unternehmen geschnappt hat. Zuletzt lag der Umsatz von Aroundhome bei 48,3 Millionen.
Aroundhome wächst auf 48,3 Millionen Umsatz – Verlust steigt auf 5,1 Millionen
Mittwoch, 20. Februar 2019VonAlexander Hüsing

Mitte Januar erhöhte die NuCom Group, ein Ableger von ProSiebenSat.1, ihren Anteil an Aroundhome (früher als Käuferportal bekannt) von 42 auf 94 %. Die restlichen Anteile gehören weiter Mitgründer Robin Behlau. Der Transaktion lag ein stattlicher Unternehmenswert in Höhe von 140 Millionen Euro zugrunde. Aroundhome bzw. Käuferportal ging 2008 an den Start. Neben Behlau gehört noch Mario Kohle zum Gründerteam. Kohle ist inzwischen aber mit dem Online-Solaranbieter Enpal unterwegs.

Aber zurück zu Aroundhome. Das Unternehmen erwirtschaftete 2016 einen Umsatz in Höhe von 48,3 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es nur 33,2 Millionen. Das Ergebnis nach Steuern, der Jahresfehlbetrag lag damals bei 5,2 Millionen – nach einem Überschuss in Höhe von rund 1 Million. “Aufgrund des höheren Kostenniveaus lag das Ergebnis vor Steuern mit -5.226 TEUR (Vorjahr: 1.482 TEUR) deutlich unter dem des Vorjahres, wobei außergewöhnliche Personalaufwendungen mit Einmalcharakter von 4.142 TEUR den wesentlichen Teil des Jahresergebnisses ausmachen. Diese Einmalaufwendungen wurden durch eine korrespondierende Einzahlung der neuen Investoren in die Kapitalrücklage abgedeckt. Nach Berücksichtigung eines Steuerertrages aus Verlustrücktrag ist im Geschäftsjahr 2016 ein Jahresfehlbetrag von 5.131 TEUR (Vorjahr: Jahresüberschuss 1.015 TEUR) erzielt worden”, teilt das Unternehmen zum schlechten Ergebnis mit.

Aus dem Jahresabschluss wird dabei ziemlich deutlich, dass das Unternehmen 2016 genutzt hat, um viele neue Dinge anzustoßen. “Die in 2015 und 2016 neu eingeführten Produkte haben zum Anstieg des Umsatzes wesentlich beigetragen. Auch das Marktpotential der in 2015 eingeführten Produkte ist noch nicht vollständig ausgeschöpft. Durch Optimierungen und Anpassungen auf die neu eingeführten Produkte, konnten die bestmöglichen Ergebnisse erzielt werden”, heißt es dazu im Jahresabschluss. 2016 wirkten rund 345 Mitarbeiter für das Unternehmen. Durchschnittlich 70 mehr als im Vorjahr. Aber auch an anderen Stellen gaben die Hauptstädter deutlich mehr Geld aus: “Aufgrund erhöhter Kosten für den Umzug in neue Geschäftsräume am Potsdamer Platz in Höhe von 310 TEUR, den Aufwendungen für den Aufbau der Marke “Käuferportal” in Höhe von 1.820 TEUR und den Anlaufkosten für die Einarbeitung der externen Call Center in Höhe von 147 TEUR sowie höherer Personalkosten durch außergewöhnliche Personalaufwendungen in Höhe von 4.142 TEUR für mehrjährige Tantieme und Bonifikationszahlungen sind die Gesamtkosten gegenüber dem Vorjahr um 75 % gestiegen”.

Für 2017 rechnete das Unternehmen mit einem Umsatzplus in Höhe von 30 %. “Das erste Quartal 2017 hat den Erwartungen entsprochen. Auf Grund des Ausbaus der technologischen Plattform und der Weiterentwicklung der Fokusprodukte geht die Geschäftsführung wieder von einer deutlichen Umsatzsteigerung aus. Auch der Internationalisierung wird weiterhin optimistisch entgegengeschaut”, teilt Aroundhome als Ausblick mit. General Atlantic und ProSiebenSat.1 haben Käuferportal somit seit dem Einstieg im Jahre 2016 deutlich nach vorne gebracht. Kein Wunder, dass sich ProSiebenSat.1 nun die Mehrheit am Unternehmen geschnappt hat.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2016
* Die Umsätze von 48.261 TEUR werden zu 95 % (im Vorjahr zu 91 %) aus den Fokusprodukten erzielt. Die in 2015 und 2016 neu eingeführten Produkte haben zum Anstieg des Umsatzes wesentlich beigetragen. Auch das Marktpotential der in 2015 eingeführten Produkte ist noch nicht vollständig ausgeschöpft. Durch Optimierungen und Anpassungen auf die neu eingeführten Produkte, konnten die bestmöglichen Ergebnisse erzielt werden.
* Die Konzentration auf die Fokusprodukte, die Ausweitung des Geschäftsmodells auf das europäische Ausland, die Einführung neuer Produkte sowie die Verbesserung der technologischen Plattform sind weiterhin wesentliche Punkte der Umsatzstrategie 2017. In regelmäßigen Abständen werden sämtliche Produkte auf künftige Potentiale überprüft.
* Die zweite Jahreshälfte des Geschäftsjahres 2016 war wiederum von einem starken Unternehmenswachstum bestimmt. Im Geschäftsjahr wurde ein langfristiger Mietvertrag für neue Büroräume abgeschlossen, um den mit dem weiteren Unternehmenswachstum einhergehenden Personalaufbau berücksichtigen zu können und sich insoweit zukünftig eine veränderte Kostenstruktur ergibt. Weiterhin wurde für die geplante Steigerung des Bekannheitsgrades im Geschäftsjahr mit der Produktion von TV Werbung begonnen und ein mehrjähriger Medienleistungsvertrag abgeschlossen.
* Käuferportal konnte seine Prognose für das Umsatzwachstum von 30 % für das Jahr 2016 übertreffen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte ein Umsatzwachstum von 46 % erwirtschaftet werden. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Einführung eines neuen Produktes erfolgreich gelungen ist, Käuferportal einige große Kunden hinzugewinnen konnte und die Etablierung im europäischen Ausland weiter vorangeschritten ist.
* Die positive Ausrichtung aus 2016 hat Käuferportal weiterhin auch in 2017 mitnehmen können. Das erste Quartal 2017 hat den Erwartungen entsprochen. Auf Grund des Ausbaus der technologischen Plattform und der Weiterentwicklung der Fokusprodukte geht die Geschäftsführung wieder von einer deutlichen Umsatzsteigerung aus. Auch der Internationalisierung wird weiterhin optimistisch entgegengeschaut. Insgesamt wird für das Jahr 2017 mit einer Steigerung des Umsatzes von 30 % gerechnet.
* Käuferportal hatte im Geschäftsjahr 2016 durchschnittlich 345 Mitarbeiter und konnte somit einen Zugang von durchschnittlich 70 Mitarbeitern im Vergleich zum Vorjahr verzeichnen.

Aroundhome im Zahlencheck

2016: 48,3 Millionen Euro (Umsatz); 5,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 33,2 Millionen Euro (Umsatz); 1,0 Millionen Euro (Jahresüberschuss)
2014: 20,8 Millionen Euro (Umsatz); 470.014 Euro (Jahresüberschuss)
2013: 19,4 Millionen Euro (Umsatz); 127.388 Euro (Jahresüberschuss)
2012: 14,9 Millionen Euro (Umsatz); 551.000 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.