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Rettung geplatzt! Die fette Lesara-Pleite ist leider perfekt

Die Übernahme von Lesara ist leider geplatzt. Wie der Insolvenzverwalter mitteilte, hat sich ein Investor kurz vor Vertragsunterschrift dann doch kalte Füße bekommen. "Weitere ernsthafte Interessenten für den Geschäftsbetrieb gebe es derzeit".
Rettung geplatzt! Die fette Lesara-Pleite ist leider perfekt
Samstag, 2. Februar 2019VonAlexander Hüsing

Die Rettung des insolventen Mode-Shops Lesara, der im November des vergangenen Jahres in die Insolvenz schlitterte, ist gescheitert. Wie der Insolvenzverwalter mitteilte, hat sich ein Investor kurz vor Vertragsunterschrift dann doch kalte Füße bekommen. Nach dem überraschenden Rückzug kann die geplante Übernahme des Geschäftsbetriebs nun nicht stattfinden.

“Weitere ernsthafte Interessenten für den Geschäftsbetrieb gebe es derzeit”, teilte Insolvenzverwalter Christian Graf Brockdorff mit. Eine 50-köpfige Mannschaft soll sich nun um den Verkauf der Lagerbestände kümmern. Der Insolvenzverwalter will sich nun um die Verhandlungen für eine Übernahme des Logistikzentrums in Erfurt kümmern. In den vergangenen Jahren pumpten Investoren wie 3L Capital, Northzone, Magrove Capital Partners und Vorwerk Ventures rund 100 Millionen Euro in den Fashion-Shop, der 2013 von Roman Kirsch, Matthias Wilrich und Robin Müller gegründet wurde. Rund 350 Mitarbeiter wirkten im vergangenen Jahr noch bei Lesara. Der Niedergang von Lesara ist eine der größten Pleiten der deutschen Startup-Szene.

Noch im Dezember hatte sich Insolvenzverwalter Brockdorff optimistisch gezeigt, dass eine Rettungen von Lesara gelingen würde. Der Zustand des Unternehmens war aber vielleicht doch nicht so gut wie gedacht. Gerade hatte das Manager Magazin berichtet, dass das Startup um den Umsatz zu erhöhen auch Waren verkauft habe, die nicht fristgerecht lieferbar war. Das Unternehmen dementierte dies. Der erzielte Umsatz von Lesara war aber zuvor schon mehrmals Grund für eine Berichterstattung über das Unternehmen. Fakt ist aber: 2016 erwirtschaftete der Fashion-Shop, der versuchte Trends frühzeitig zu erkennen, einen Rohertrag in Höhe von 24,7 Millionen und einen Jahresfehlbetrag von 14,3 Millionen Euro. Bis Ende 2016 kostete der Aufbau von Lesara bereits rund 28,4 Millionen. Über den Niedergang des Jahres haben wir auch im ds-Podcast #17 gesprochen.

Startup-Highlights – Lesara

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Foto (oben): ds

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.