#Zahlencheck

Der Aufbau von Horizn Studios kostete bereits 11,4 Millionen

Das Smart-Luggage-Startup Horizn Studios sammelte gerade weitere 10 Millionen ein. Insgesamt flossen bereits rund 25 Millionen in das Berliner Unternehmen. Insgesamt kostete der Aufbau von Horizn - seit dem Start im Jahre 2015 - bisher rund 11,4 Millionen.
Der Aufbau von Horizn Studios kostete bereits 11,4 Millionen
Montag, 14. Januar 2019VonAlexander Hüsing

Bekannte Investoren wie Milano Investment Partners, Project A Ventures, Vorwerk Ventures, Perpetual Investments, Tarsadia Investments und Astutia Ventures insgesamt 25 Millionen Euro in Horizn Studios. Das Berliner Smart-Luggage-Startup, das 2015 von Stefan Holwe und Jan Roosen gegründet wurde, vertreibt unter anderem ein Hartschalen-Kabinengepäck mit Fronttasche für Laptop und Co., mit herausnehmbarer Powerbank, mit der sich Smartphones und Tablets unterwegs aufladen lassen. Nach eigenen Angaben konnte die Jungfirma bisher eine sechsstellige Stückzahl Koffer verkaufen.

Ansonsten sind bisher nur wenige Zahlen von Horizn Studios, das zuletzt 70 Mitarbeiter beschäftigte, bekannt. Kurz vor Weihnachten veröffentlichte das Startup aber seinen Jahresabschluss für das Jahr 2017. Die kleine Kapitalgesellschaft, die keine Umsatzzahlen veröffentlicht, erwirtschaftete demnach 2017 einen Jahresfehlbetrag 6,7 Millionen Euro. Im Jahr zuvor waren es rund 3 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Horizn – seit dem Start im Jahre 2015 – bisher rund 11,4 Millionen. Die Kapitalrücklage betrug dabei Ende 2017 rund 14,5 Millionen Euro. Das aufgenommene Geld war somit damals schon fast weg. Den Weg zur letzten Finanzierungsrunde konnte die Jungfirma, die auch Laptoptaschen, Kulturbeutel und Hüllen für Reisepässe verkauft, dank Vorwerk Ventures und Perpetual Ventures stemmen. Diese stellten im Mai und Juni 2018 eine Überbrückungsfinanzierung (Wandeldarlehen) in Höhe von 1 Millionen zur Verfügung.

Das frische Kapital aus der aktuellen Finanzierungsrunde – 10 Millionen – soll vor allem in die weitere internationale Expansion fließen. 60 % des Umsatzes erwirtschaftet Horizn bereits im europäischen Ausland. “In Deutschland könnten sie mit dem Verkauf ihrer Koffer schon profitabel sein, meint Holwe. Ihr Ziel aber sei weiteres Wachstum”, schreibt das Handelsblatt zum jungen Unternehmen. Weiteres Wachstum soll unter anderem Horizn Go, ein digitaler Assistent, mit dem der Kunde ein Hotel buchen oder seinen Flug stornieren kann, während sein Koffer über den Bürgersteig rollt, bringen.

Ein mutiges Unterfangen! Horizn Studios bewegt sich damit weiter in einem sehr wettbewerbsstarken Umfeld. Nur Hardcore-Reisende dürften sich alle paar Monate einen neuen Koffer kaufen. Immerhin kosten die Koffer rund 400 Euro. Die Zielgruppe wird auch nicht größer, wenn man digitale Assistenten drumherum baut. Vielreisende können schon heute unzählige Tools nutzen, die ihnen die viele Reiserei erleichtern. Horizn Studios sucht aber ganz offensichtlich nach einem Weg Umsätze abseits der klassischen Verkaufsmarge zu generieren.

Update (15.1.): Das Startup teilt zum Artikel mit: “Horizn ist in Deutschland tatsächlich schon profitabel und war es bereits nach 12 Monaten. Und die Koffer kosten im Schnitt 300 Euro”.

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Foto (oben): Horizn Studios

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.