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Alle Startups, in die Ur-Löwe Frank Thelen bei #DHDL tatsächlich investiert hat

In der Vox-Show "Die Höhle der Löwen" entdeckte Investor Frank Thelen seine Vorliebe für Food-Startups. Auch 2019 wird Thelen wieder im TV in Jungfirmen investieren. Er will aber etwas kürzer treten, seltener bei Drehtagen dabei sein. Zeit für eine DHDL-Bilanz nach fünf Jahren!
Alle Startups, in die Ur-Löwe Frank Thelen bei #DHDL tatsächlich investiert hat
Dienstag, 27. November 2018VonAlexander Hüsing

Seit fünf Jahren investiert Investor und Seriengründer Frank Thelen in der Vox-Show “Die Höhle der Löwen” in frische Ideen. In der Show entdeckte der Tech-Investor seine Liebe für leckere Food-Startups. Das erste Investment war 2015 die Suppenfirma Little Lunch. Die Food-Familie des bekannten Investors besteht inzwischen aus neun Unternehmen. Die gesamte Familie kommt in diesem Jahr auf rund 100 Millionen Umsatz. In der kommenden DHDL-Staffel wird Thelen wieder an Bord sein, er will aber etwas kürzer treten, seltener bei Drehtagen dabei sein.

“Als Ur-Löwen – keiner hat so viele Pichtes gesehen – ist es schön zu sehen, wie sich die Sendung und Qualität der Gründer entwickelt hat. Natürlich wird es immer eine Mischung aus Unterhaltung und Investments bleiben, aber die Qualität ist deutlich gestiegen und das bei mehr Zuschauern. Startups, Teams, Produkte, Marketing, Capttables – wer hätte gedacht das diesmal ein Unterhaltungshit wird”, lautete Thelens Fazit. Zeit für eine Bilanz nach fünf Jahren! Rund 2,6 Millionen investierte Thelen in der Show in Unternehmen. Hier nun alle seine Investments, die Thelen bei DHDL tatsächlich getätigt hat.

Die DHDL-Investments von Frank Thelen

3Bears
In der vierten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Judith Williams 150.000 Euro in das junge Porridge-Unternehmen 3bears. Seit dem Auftritt in der Vox-Show stieg die Zahl der 3Bears-Mitarbeiter von zwei auf 15. Für 2019 plant das Startup, das von Caroline Steingruber und Tim Nichols geführt wird, einen Umsatz in Höhe von 10 Millionen Euro.

Ankerkraut
In der dritten Staffel investierte Thelen 300.000 in den Gwwürzanbieter Ankerkraut. in diesem Jahr peilt das Unternehmen, das von Anne und Stefan Lemcke geführt wird, einen Umsatz in Höhe von 13 Millionen Euro an. Das Unternehmen beschäftigt inzwischen rund 70 Mitarbeiter.

Calligraphy Cut
In der fünften Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Judith Williams 1 Million Euro (500.000 Cash und 500.000 Media-Leistungen) in Calligraphy Cut, eine neuartige Friseurschere. “Auf den ersten Blick mag es komisch wirken, dass ich jetzt auch noch im Beauty-Bereich tätig werde. Aber: Calligraphy Cut hat das Potential, den Markt der hochklassigen Friseure zu disrupten und ich bin ein großer Fan von Disruption und von starken Gründern”, sagte Thelen nach der Show zu seinem ersten Beauty-Deal.

Crispy Wallet
In der ersten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Lencke Steiner 100.000 Euro in Crispy Wallet, ein Startup rund um das Thema Geldbörsen und Handyhüllen. Ende 2015 schlitterte das Unternehmen in die Insolvenz. “Alles andere lebt noch. Einige unserer Startups waren schon klinisch tot, die haben wir dann noch gerettet”, sagte Thelen kürzlich im ds-Podcast (siehe unten).

fittaste
In der vierten Staffel investierte Thelen 300.000 Euro in fittaste, einen Anbieter für “gesundes Fertigessen”. Nach der Show zog das Startup, das 2015 an den Start ging, den Aufbau einer eigenen Fitnessküche durch. Die millionenschwere Expansion scheiterte, die eigene Küche war ein Megaflop. “Es war eine komplette Fehlentscheidung“, sagt Thelen zum Küchendesaster. Vor allem die Qualität litt unter der eigenen Küche. Nun kocht Fittaste wieder – wie zuvor – in externen Küchen. fittaste plant 2018 einen Umsatz in Höhe von 3 Millionen Euro.

Frittenlove
In der fünften Staffel investierte Thelen 120.000 Euro in das Pommes-Startup Frittenlove. Das Unternehmen lieferte küchenfertige Produkte – insbesondere an den Großhandel. “In den letzten Monaten haben wir intensiv mit Sascha gearbeitet und freuen uns darauf, die Fritten-Welt hochwertiger und interessanter zu machen”, sagte Thelen nach der Show zu seinem Investment. Vor der Show machte Frittenlove 150.000 Euro Umsatz.

GoLeyGo
In der fünften Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Ralf Dümmel 500.000 Euro in das Verschluss-System GoLeyGo. Es ist bisher das einzige gemeinsame Investment von Thelen und Dümmel. “GoLeyGo ist viel mehr als nur eine Hundeleine. Es ist die innovative Technik hinter dem Verschluss-System, die mich begeistert hat und in der ich großes Potenzial sehe”, sagte Investor Thelen nach der Show zu seinem Investment.

Little Lunch
In der zweiten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Vural Öger und Judith Williams 100.000 Euro in die Suppenfirma Little Lunch. Zuletzt erwirtschaftete das Unternehmen, das von Aniel und Denis Gibisch gegründet wurde, einen Umsatz in Höhe von 12 Millionen Euro. 2018 sollen es 20 Millionen werden. Rund 20 Mitarbeiter arbeiteten derzeit für Little Lunch. Das weitere Wachstum finanzierte die Jungfirma zuletzt über kapilendo.

Lizza
In der dritten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Carsten Maschmeyer 150.000 Euro in Lizza, das von Matthias Kramer und Marc Schlegel gegründet wurde. Rund 40 Mitarbeiter arbeiten inzwischen für den Low-Carb-Pizza-Anbieter. Über die Crowdinvestment-Plattform GLS sammelte das Lizza-Team Ende Oktober dieses Jahres stolze 1,7 Millionen Euro ein.

Luicella’s Ice Cream
In der vierten Staffel investierte Thelen 120.000 Euro in Luicella’s Ice Cream. Vor der Show wirkten bei Luicella’s drei Mitarbeiter, inzwischen arbeiten knapp 20 Angestellte für das Eisunternehmen. Im laufenden Jahr peilt das junge Unternehmen einen Umsatz in Höhe von 5 Millionen Euro an. “Ohne Frank Thelen und die Aufmerksamkeit über die Sendung wäre es vermutlich nur die Hälfte gewesen”, sagte Mitgründer Markus Deibler kürzlich im Gespräch mit stern.de.

Meine Spielzeugkiste
In der ersten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Jochen Schweizer 200.000 Euro in Meine Spielzeugkiste, einen Vermietdienst für Spielzeuge. Nach vielen Höhen und Tiefen investierten Bonventure und die Altinvestoren im vergangenen Jahr rund 1,2 Millionen in die Berliner Spielzeugsharing-Plattform. Via Crowdinvesting kam eine weitere Million hinzu. Pro Jahr schickt die Jungfirma nach einen Angaben rund 300.000 Spielzeuge durch die Gegend.

Pumperlgsund
In der vierten Staffel investierte Thelen 500.000 Euro in pumperlgsund, einen Anbieter für reines Eiweiß. Nach der Show wuchs das Team schnell von vier auf 13 Mitarbeiter. Der Umsatz stieg von 150.000 Euro auf 1,5 Millionen. Eine weitere sichtbare Veränderung ist die Verpackung: Inzwischen gibt es Good Eggwhites im handlichen Tetrapak. Vorher verkaufte das Startup sein Eiweiß in der kleinen Plastikflasche. Was zuletzt zu Engpässen bei der Abfüllung führte.

Von Floerke
In der zweiten Staffel investierte Thelen gemeinsam mit Vural Öger und Judith Williams 100.000 Euro in das modische Unternehmen Von Floerke. Zuletzt hatte Löwe Thelen keinen Spaß mit seiner Beteiligung. Gründer David Schirrmacher erweiterte gerade das Geschäftsmodell der Plattform um alkoholische Getränke. Dabei konnte das Unternehmen die vielen Bestellungen, die eingegangen sind nicht bewältigen – siehe “Mit Red Bull, Kaviar und Vodka in die Krise“.

YFood
In der fünften Staffel investierte Thelen 200.000 Euro in die Trinkmahlzeit YFood. “Ich habe in YFood investiert, weil es einen großen Zukunftstrend trifft und ich das Problem, das YFood löst, selbst nur zu gut kenne: Man möchte sich gesund ernähren, findet aber oft einfach nicht die Zeit dazu und greift deshalb auf ungesundes Junk-Food zurück.“, sagte Thelen nach der Show.

ds-Podcast mit Frank Thelen

Im Interview mit deutsche-startups.de spricht Löwe Frank Thelen über geplatzte Deals bei “Die Höhle der Löwen”, die Kunst, die richtige Bewertung zu finden, Insolvenzen und die Zukunft der Digitalwelt.

Lesetipp: “Die Höhle der Löwen” – Deals (2018), “Die Höhle der Löwen – Deals (2017)“, Die Höhle der Löwen – Deals (2016)“, “Die Höhle der Löwen – Deals (2015)“, “Die Höhle der Löwen – Deals (2014)“. Für mehr Spaß vor der Glotze am besten unser “‘Die Höhle der Löwen’– Bullshit-Bingo” herunterladen.

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Foto (oben): VOX

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.