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Konsolidierung und Expansion gleichzeitig: Helpling kauft Book a Tiger die Schweiz ab

Book a Tiger wird weiter immer kleiner, Helpling immer größer. Zumindest, was die geografische Verteilung betrifft. Helpling übernimmt nun den Schweizer Ableger des Konkurrenten. Nach dem Verkauf ist Book a Tiger, das auf B2B setzt, nun auch nur noch in Deutschland unterwegs.
Konsolidierung und Expansion gleichzeitig: Helpling kauft Book a Tiger die Schweiz ab
Mittwoch, 17. Oktober 2018VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup Helpling war in den vergangenen Jahren ziemlich auf Tauchstation. Einige Szenekenner hatten das millionenfinanzierte Startup sogar schon länger komplett abgeschrieben. Dafür war es aber wohl noch zu früh. Das Unternehmen nutzte die Zeit für eine massive Umstrukturierung – die bis auf die Entlassungen Ende 2015 kaum wahrgenommen wurde. Vor allem am Produkt und der Nutzerexperience sowie dem Geschäftsmodell feilte das Team zuletzt. Der Weg Richtung Profitabilität war dabei ein wichtiges Ziel – siehe auch “Helpling: Massiver Personalabbau senkt Verluste deutlich“.

Nun scheinen die Zahlen bei Helpling wieder so richtig zu stimmen, die Hauptstädter gehen wieder in den Expansionsmodus. Eine wilde Expansion wie in der Anfangszeit des Startups soll es aber nicht wieder geben. Helpling expandiert zunächst einmal in die Schweiz. Spannend dabei: Helpling übernimmt den Schweizer Ableger des Konkurrenten Book a Tiger. Es ist bereits die sechste Übernahme in der jungen Geschichte des Startups! Zum Hintergrund: Der Berliner Wettbewerber setzt inzwischen nur noch aufs B2B-Geschäft. Nach dem Verkauf des Schweizer Ablegers an Helpling ist Book a Tiger nun auch nur noch in Deutschland unterwegs. Book a Tiger verfügte nach eigenen Angaben in der Schweiz über mehrere tausend Kunden. Die Marke Book a Tiger verschwindet im Zuge der Übernahme vom Schweizer Markt. Die Kunden werden nun unter Helpling.ch bedient. Für das Engagement in der Schweiz verbündet sich Helpling zudem mit Tamedia. Die Mediengruppe investiert direkt mal einen siebenstelligen Betrag – gemeint ist wohl in der Tat rund 1 Millionen Euro – in das Joint Venture.

Helpling, 2014 gegründet, war zuletzt in Australien, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Irland, Italien, Niederlande, Singapur, und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) unterwegs. Die den meisten Märkten wirtschaftete die Jungfirma zuletzt bereits profitabel. Deutschland mit einem ganz starken Fokus auf Berlin ist weiter der wichtigste Markt für das Unternehmen, das von Benedikt Franke und Philip Huffmann gegründet wurde. Dementsprechend sieht Mitgründer Franke auch hierzulande noch “sehr viel Wachstumspotenzial” für seine Putzdienstleistungen. Derzeit versucht die Helpling-Mannschaft sich stärker im Rheinland zu positionieren. Zudem soll Helpling nun wirklich zur Marke für mehrere Dienstleistungen werden. Bisher konnte man dieses Vorhaben eher als Testversion bezeichnen. In alte Muster soll Helpling aber nicht wieder verfallen. “Nicht zu viele Sachen gleichzeitig machen”, lautet Frankes Fazit nach vier Jahren an der Spitze des Startups.

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Foto (oben): Helpling

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.