Kinderheldin – Mütter fragen, Hebammen antworten

"Wir sind Deutschlandweit die erste Online-Sprechstunde, in der werdende Mütter innerhalb weniger Minuten fachkundigen Rat bekommen können. Wer bisher keine persönliche Betreuung hatte, dem blieben oft nur fragwürdige Informationen aus Foren", sagt Paul Hadrossek, Mitgründer von Kinderheldin.
Kinderheldin – Mütter fragen, Hebammen antworten
Donnerstag, 5. Oktober 2017VonAlexander Hüsing

Im Juli legte die Berliner HitFox Group nach dem FinTech-Inkubator FinLeap einen Company Builder für E-Health auf. Unter dem Dach des Heartbeat Labs sollen pro Jahr drei bis fünf Start-ups entstehen. Mit Kinderheldin startet nun das erste digitale Gesundheitsunternehmen aus dem Hause Heartbeat Labs.

Kinderheldin positioniert sich als “Online-Beratungsservice von erfahrenen Hebammen für werdende Mütter und Eltern von Babys”. Das Start-up wird von Paul Hadrossek, Fabian Müller, Christiane Hammerl und Stephanie Kaiser vorangetrieben. Kinderheldin finanziert sich um ein Serviceentgelt der Nutzer.

“Unsere Nutzer haben die Möglichkeit, frei von einer längerfristigen Bindung und ohne jegliche versteckte Gebühren ihre Fragen zu stellen”, sagt Mitgründer Hadrossek. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de erklärt Hadrossek das Konzept hinter Kinderheldin.

Welches Problem wollt Ihr mit Kinderheldin lösen?
In viele Regionen Deutschlands haben es Schwangere und Eltern von Babys sehr schwer, eine Hebamme zu finden. Die Zahl der Geburten pro Frau ist so hoch wie seit über 30 Jahren nicht mehr. Gleichzeitig sinkt die Versorgung durch Hebammen immer weiter. Viele Frauen suchen im Internet nach Hilfestellung. Jedoch basieren die Informationen, die sie dort finden, oftmals auf Meinungen und Erfahrungen von Laien. Ein Besuch beim Kinderarzt ist aufgrund eingeschränkter Öffnungszeiten, Wege- und Wartezeiten hingegen bei akuten Fragen oft unpraktisch, und nicht mit jedem Anliegen will und sollte man sich in der Notaufnahme vorstellen. Mit Kinderheldin können sich Frauen deutschlandweit fachkundigen Rat von erfahrenen Hebammen holen, und zwar an sieben Tagen die Woche, auch abends und an Wochenenden sowie an Feiertagen – also genau dann, wenn Hilfe meist unzugänglich ist, aber am meisten gebraucht wird.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Kinderheldin ein Erfolg?
Wir sind Deutschlandweit die erste Online-Sprechstunde, in der werdende Mütter und Eltern von Babys innerhalb weniger Minuten – also on-demand – fachkundigen Rat bekommen können. Wer wegen des sich zuspitzenden Hebammen-Engpasses bisher keine persönliche Betreuung hatte, dem blieben oft nur fachlich fragwürdige Informationen aus Foren und Blogs. Wir haben Kinderheldin in enger Zusammenarbeit mit erfahrenen Hebammen, Eltern und Medizinern entwickelt, die ganz genau die Bedürfnisse und Sorgen von – werdenden – Eltern kennen. Der Bedarf, an fachkundige, verlässliche Informationen zu gelangen, auch außerhalb der bestehenden Strukturen, ist enorm groß. Wir kommen diesem Bedarf nun mit Kinderheldin entgegen.

Wo steht Kinderheldin in einem Jahr?
In einem Jahr möchten wir die erste Anlaufstelle für Gesundheitsfragen von Schwangeren und Eltern von Babys im Netz sein: Neben der grundlegenden Versorgung wollen wir eine zusätzliche Absicherung und Entlastung von dem Zeitpunkt des positiven Schwangerschaftstest bis zum Ende der Stillzeit und darüber hinaus sein. Produktseitig wollen wir uns natürlich kontinuierlich weiterentwickeln. Auf Basis des Feedbacks unserer Nutzer arbeiten wir stetig an weiteren Funktionen und Erweiterungen, wie etwa einer eigenen Videokonsultation, einer Weiterentwicklung des Preismodells und eigenen mobilen Apps.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.