Gründeralltag

“Meine Familie konnte sich kaum etwas darunter vorstellen”

"Meine Familie und mein Umfeld waren von Anfang an absolut unterstützend. Zum Einen habe ich in meinem Freundeskreis bereits Gründer, die mich motivierten. Zum Anderen hatte ich schon früh den Drang, diesen Schritt zu gehen", sagt Alexander Stelmaszyk von buddy.
“Meine Familie konnte sich kaum etwas darunter vorstellen”
Dienstag, 10. Januar 2017VonAlexander Hüsing

Egal wie alt wir sind, unsere Familie und unsere Freunde spielen immer eine große Rolle in unserem Leben. Im positiven Sinne stärken Freunde und Familie uns bei unseren Vorhaben. Auf jeden Fall aber kann man mit Freunden und der Familie über Vorhaben reden – etwa wenn es darum geht, ein Unternehmen zu gründen. Wir haben fünf Gründerinnen und Gründer genau danach gefragt: Wie hat Dein Umfeld, Deine Familie drauf reagiert, als Du verkündet hast, dass Du ein Start-up gründen willst? Unser Dank für die ehrlichen Antworten geht Eva Missling (12designer), Alexander Stelmaszyk (buddy), Harald Meurer, (Getmore), Henrik-Jan van der Pol (Perdoo) und Constantin Eis (Casper).

Wie hat Dein Umfeld, Deine Familie drauf reagiert, als Du verkündet hast, dass Du ein Start-up gründen willst?

“Du arbeitest jetzt mit Entwicklern? Hmmm.” Als ich 2008 gegründet habe, war das Wort Start-up noch nicht so verbreitet und meine Familie konnte sich kaum etwas darunter vorstellen.
Eva Missling, Gründerin von 12designer und General Manager Europe bei 99designs.

Meine Familie und mein Umfeld waren von Anfang an absolut unterstützend. Zum Einen habe ich in meinem Freundeskreis bereits Gründer, die mich motivierten. Zum Anderen hatte ich schon früh den Drang, diesen Schritt zu gehen. Als ich schließlich meinen soliden und abgesicherten Job verlassen habe, kam zwar schon noch mal die „catch all“-Frage auf, ob ich mir denn wirklich sicher wäre. Ich habe es nicht eine Sekunde bereut.
Alexander Stelmaszyk, Gründer des Matratzen-Start-up buddy

Ich war ja kein Youngster mehr, als ich mein erstes Start-up gegründet habe, sondern hatte schon eine erfolgreiche Karriere in der Old Economy hinter mir. Dass ich die wirtschaftliche Sicherheit gegen unsichere Zeiten eingetauscht habe, konnten viele in meinem Umfeld nicht verstehen. Das ist nun 17 Jahre her – heute ist das anders.
Harald Meurer, Gründer der Social Selling Community Getmore.

Die meisten reagierten positiv, aber nicht jeder hat mich unterstützt. Es ist leicht, Menschen zu unterstützen, bei denen es gut läuft. Viel schwieriger ist es, jemanden trotz all der Unsicherheiten, begrenzter Ressourcen und quasi nicht vorhandem Einkommen während der frühen Gründungsphase zu unterstützen. Den Leuten, die mir in dieser Phase zur Seite standen, bin ich sehr dankbar.
Henrik-Jan van der Pol, Mitgründer von Perdoo

Meine Familie unterstützt mich bei allem, was ich tue. Ich hatte ja das große Glück, von meinen Eltern immer das Gefühl vermittelt zu bekommen, unternehmerisch ein Risiko eingehen zu können, so wie Sie es auch nach ihrem Studium gemacht haben. Mein Umfeld hofft natürlich darauf, dank mir selber auf der besten Matratze der Welt schlafen zu können.
Constantin Eis, Global Managing Director beim Matratzen-Startup Casper

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.