mysportgroup will ohne mysportbrands weiter wachsen – 30 Mitarbeiter müssen gehen

Die mysportgroup (www.mysportgroup.de), zu der der Shoppingclub mysportbrands (www.mysportbrands.de) und der Sport-Shop mysportworld (www.mysportworld.de) gehört, befand sich schon seit längerer Zeit im Umbruch. Der Unternehmensfokus lag längst auf dem Online-Shop und nicht mehr […]
mysportgroup will ohne mysportbrands weiter wachsen – 30 Mitarbeiter müssen gehen
Freitag, 18. Oktober 2013VonAlexander Hüsing

Die mysportgroup (www.mysportgroup.de), zu der der Shoppingclub mysportbrands (www.mysportbrands.de) und der Sport-Shop mysportworld (www.mysportworld.de) gehört, befand sich schon seit längerer Zeit im Umbruch. Der Unternehmensfokus lag längst auf dem Online-Shop und nicht mehr auf dem Shoppingclub, der Keimzelle des Unternehmens. Nun müssen 30 Mitarbeiter das Unternehmen verlassen.

Zwei Drittel davon seien Festangestellte, berichtet Gründerszene. Wie mysportgroup-Mitgründer Erik Pfannmöller gegenüber deutsche-startups.de berichtet, kümmern sich nun noch zwei Mitarbeiter um den eingedampften Shoppingclub, der nun mit wenigen Aktionen über die Runden kommen soll. Wie es langfristig mit mysportbrands weitergeht, sei noch offen. Denkbar ist offenbar eine Abschaltung der Plattform und ein Verkauf. Am wahrscheinlichsten scheint aber, dass mysportbrands in mysportworld aufgeht. Auch der Sport-Shop setzt auf Rabattaktionen, da wäre ein mysportworld Club eine gute Kombi aus beiden Elementen.

Klar ist aber auch, dass der Fokus des Start-ups ganz klar auf mysportworld als Shop und Marktplatz für sportliche Produkte aller Art liegt. “In den letzten neun Monaten haben wir auf mysportworld die Umsätze mehr als verdoppelt und gleichzeitig mehr als 11 % an Profitabilität gewonnen”, schreibt Pfannmöller in einer Mail an uns. Aktuell seien bei mysportworld 20.000 Produkte verfügbar. Bis zum Jahresende sollen es 40.000 werden. Den Großteil der Produkte stellen Partner auf die Plattform. mysportworld selbst hält nur die sogenannten Powerseller auf Lager. Pfannmöller spricht von rund 3.000 Produkten. Am massiven Ausbau des Vollsortimentshops habe man über ein Jahr gearbeitet, berichtet Pfannmöller. Gleichzeitig habe der Shoppingclub immer weiter an Bedeutung verloren. “Auch wenn das die Trennung von wertgeschätzten Kollegen bedeutet, so ist es die unternehmerisch richtige Entscheidung”. Wobei die Entscheidung offensichtlich gemeinsam mit den Investoren getroffen wurde.

Im Zuge dieses Strategiewechsels litt auch die Expansion des Start-ups. Nach der vorletzten Finanzspritze, bei der Cipio Partners, XAnge Private Equity, IBB Beteiligungsgesellschaft und Grazia Equity 13,5 Millionen Euro ins die Jungfirma pumpten, hieß es: “Wir freuen uns, mit solchen starken Investoren zusammenarbeiten zu können, die unsere Expansionspläne in neue Märkte mit ihrer Erfahrung und ihren Kontakten unterstützen”. Pfannmöller verweist darauf angesprochen noch einmal auf den Strategiewechsel und den Aufbau des Marktplatzes sowie die erzielten Erfolge in Form von Umsatzverdoppelung und der Steigerung der Profitabilität. “Wir wollten einen Schritt nach dem anderen machen”, fügt er hinzu. Hinzu kam dann noch ein personeller Wechsel: Mitgründer Albert Schwarzmeier verließ das Unternehmen, Nicola Szekely kam im Gegenzug an Bord. Auch wenn der Wechsel längere Zeit geplant gewesen sein soll, verlangsamt so ein Wechsel immer einige Prozesse und Entscheidungen.

Die Expansion ins Ausland will das Start-up nun im zweiten Quartal des kommenden Jahres in Angriff nehmen und dann richtig. Das Ziel ist ohnehin klar: Pfannmöller will mit mysportworld zum größten Sportanbieter im Internet aufsteigen. Die Firma sei dafür sicher positioniert und finanziert. Die nächsten zwei Jahre sei mysportworld auf jeden Fall durchfinanziert. Zumal die genannten Investoren im Sommer erst weitere 5 Millionen Euro in das Unternehmen steckten. Um zum europäischen Schwergewicht aufsteigen zu können, wird das Unternehmen aber sicherlich noch viel mehr Geld in die Hand nehmen müssen.

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.