“Rückblickend würde ich nicht zögerlich sein” – 15 Fragen an Jens Hegenberger von Zapitano

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt […]
“Rückblickend würde ich nicht zögerlich sein” –  15 Fragen an Jens Hegenberger von Zapitano
Freitag, 18. Oktober 2013VonChristina Cassala

Jeden Freitag beantwortet ein Gründer oder eine Gründerin unseren standardisierten Fragebogen, den es inzwischen auch in gedruckter Form und als eBook gibt – siehe “Hinter den Kulissen deutscher Start-ups“. Der kurze Fragenkatalog lebt von der Vergleichbarkeit der unterschiedlichen Fragen, die alle Gründerinnen und Gründer beantworten müssen – diesmal antwortet Jens Hegenberger von Zapitano.

Was bedeutet es Ihnen, Ihr eigener Chef zu sein?
Eine Vision als Produkt erlebbar zu machen.

Bei welcher Gelegenheit kam Ihnen die Idee zu Ihrem Start-up?
Ich habe Medien und Psychologie studiert, also bin ich vorbelastet, was das Thema Fernsehwirkung betrifft. Während meines letzten Jobs bei einer großen Privatsendergruppe habe ich gesehen, wie diese Wirkung im Internet aufschlägt.

Woher stammte das Kapital für Ihr Unternehmen?
In unserem Investorenset findet man den crossmedialen Ansatz wieder- aus beiden Welten das Beste. Der ehemalige Kabel Eins- und Sat.1 Geschäftsführer Guido Bolten war unser Erstinvestor. Unser Lead-Investor ist Medienunternehmer Dirk Ströer, über seine Beteiligungsgesellschaft Media Ventures. Die Ströer Digital Media ist die Nummer 3 der deutschen Onlinevermarkter. Weitere Kapitalgeber sind die Investitionsbank Berlin und private Investoren.

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?
Stolpersteine würde ich es nicht nennen, sondern Herausforderungen. Es war sehr kompliziert vor fast 4 Jahren jemandem zu erklären, dass man mit seinem Notebook oder Smartphone vorm Fernseher sitzt und das Fernsehprogramm kommentiert – besonders die Tatsache, dass das Abgegebene letzten Endes die Wirkung von Fernsehen ist.

Was würden Sie rückblickend in der Gründungsphase anders machen?
Ich würde nicht zögerlich sein, sondern einfach machen!

Jedes Start-up muss bekannt werden. Welche Marketingspielart ist für Sie besonders wichtig?
Wir folgen den Fernsehthemen im Netz. Wir haben eine Technologie entwickelt, die im Takt des Fernsehprogramms die Nutzer im Netz adressiert.

Welche Person hat Sie bei der Gründung besonders unterstützt?
Meine Frau und mein Sohn: beide haben mich gerade am Anfang der Gründungsphase mental am meisten unterstützt. Außerdem: meine Gründungspartner und alle Involvierten der ersten Stunde, insbesondere Guido Bolten und Dirk Stader, dem Geschäftsführer von Media Ventures, die beide sehr schnell das Potential an Zapitano erkannt haben.

Welchen Tipp geben Sie anderen Gründern mit auf den Weg?
Keine Angst vor niemanden.

Sie treffen den Bundeswirtschaftsminister – was würden Sie sich für den Gründungsstandort Deutschland von ihm wünschen?
Das Gründerimage sollte sich in Deutschland verbessern, darauf hat der Bundeswirtschaftsminister aber nur begrenzt Einfluss.

Was würden Sie beruflich machen, wenn Sie kein Start-up gegründet hätten?
Thematisch das Gleiche, bloß mit etwas mehr Entscheidungsvorlagen in Powerpoint. Aber ich wäre um eine echte Berufserfahrung ärmer.

Bei welchem deutschen Start-up würden Sie gerne mal Mäuschen spielen?
Amen.

Sie dürften eine Zeitreise unternehmen: In welche Epoche reisen Sie?
1950er Jahre.

Sie haben eine Million Euro zur persönlichen Verfügung: Was machen Sie mit dem ganzen Geld?
Die notwendigen Basics für meine Familie absichern, Krankenversicherung, … etc. Den Rest in gute Ideen investieren.

Wie verbringen Sie einen schönen Sonntag?
Mit Familie und Freunden.

Mit wem würden Sie sich gerne einmal auf einen Kaffee oder ein Bier verabreden?
Tim Renner und Achim Berg.

Im Fokus: Weitere Fragebögen in unserem großen Themenschwerpunkt 15 Fragen an

Zur Person:
Jens Hegenberger studierte Publizistik, Psychologie und Betriebswirtschaftslehre an der Freien Universität Berlin. Vor der Gru?ndung von Zapitano (www.zapitano.de) arbeitete er als Senior Manager Produktmarketing bei bei der maxdome GmbH. Davor war Jens Hegenberger in Management-Positionen bei Hewlett Packard, der Deutschen Telekom und AOL tätig. 2002 initiierte Hegenberger in Zusammenarbeit mit Universal Music das weltweit erste legale „pay per track“-Portal Popfile (heute Musicload). Jens Hegenberger leitet abei Zapitano die Bereiche Marketing und Produkt.

15 Fragen als eBook und in gedruckter Form

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Christina Cassala

Christina Cassala, Redakteurin bei deutsche-startups.de, war schon zu ihren besten Uni- Zeiten in den 90er Jahren journalistisch tätig. Gleich nach dem Volontariat arbeitete sie bei einem Branchenfachverlag in Hamburg, ehe sie 2007 zu deutsche-startups.de stieß und seither die Entwicklungen der Start-up Szene in Deutschland mit großer Neugierde beobachtet.