Avast übernimmt secure.me

Das insolvente Münchner Start-up secure.me (www.secure.me), eine Plattform, mit der Nutzer ihre Privatsphäre auf Facebook schützen können, hat mit Avast Software einen neuen Besitzer. Das 1988 gegründete Unternehmen mit Sitz in Prag beschäftigt […]
Avast übernimmt secure.me
Donnerstag, 2. Mai 2013VonAlexander Hüsing

Das insolvente Münchner Start-up secure.me (www.secure.me), eine Plattform, mit der Nutzer ihre Privatsphäre auf Facebook schützen können, hat mit Avast Software einen neuen Besitzer. Das 1988 gegründete Unternehmen mit Sitz in Prag beschäftigt 200 Mitarbeiter und ist nach eigenen Angaben “Hersteller des weltweit beliebtesten Antiviren-Programms”. Avast will secure.me in sein “Sicherheits-Angebot integrieren”.

“Die Akquisition bestätigt die Position von als weltweit führender Security-Anbieter”, sagt Vincent Steckler, Chief Executive Officer des Unternehmens. “Wir werden die Privatsphäre- und Sicherheits-Technologien von secure.me in unser eigenes Sicherheits-Angebot integrieren. Damit bauen wir für unsere Kunden noch mehr Vertrauen beim Surfen im Web auf – ganz gleich ob sie dort via PC, Tablet-Computer oder Smartphone unterwegs sind.” Avast-CTO Ondrej Vlcek ergänzt: “Wir waren schon immer von den Lösungen und den zugrunde liegenden Technologien begeistert, die secure.me entwickelt und auf den Markt gebracht hat. Wir arbeiten gerade in Lichtgeschwindigkeit, um die Lösungen in unsere Free- und in unsere Premium-Angebote zu integrieren, damit die mehreren hundert Millionen Nutzer von Avast von deren großartigen Nutzen profitieren können.”

“Milestone in our company’s history”

Seit dem Start im Jahre 2007 wandelte sich das Münchner Unternehmen myON-ID vom gleichnamigen Reputationsdienst, der 2012 eingestellt wurde, zum Sicherheitsexperten secure.me. Wie schon Ende März aus dem Umfeld des Unternehmen zu hören war, befand sich das Start-up seit knapp einem halben Jahr in “intensiven Verkaufsgesprächen mit einigen renommierten, internationalen Securityanbietern”. Leider konnten diese Verhandlungen vor der Insolvenz nicht zum Abschluss gebracht werden. Weswegen secure.me-Macher Mario Grobholz und Co. nichts weiter übrig blieb, als den Umweg über ein Insolvenzverfahren zu suchen – unter anderem, um Liquiditätsprobleme erst gar nicht entstehen zu lassen. Und auch “aus Verantwortung gegenüber Gläubigern, Investoren und Mitarbeitern” – wie Grobholz damals gegenüber deutsche-startups.de sagte.

“The deal with Avast is the most crucial milestone in our company’s history. This new set up will allow us to design security for the user to protect their data independent from which device is utilized and from where it is being accessed from. Our mission will remain the same: We will continue our dedication to provide a safe and carefree online experience for everyone; we can now do this at a much wider scale, with even more power and at a higher speed”, schreibt secure.me-Macher Grobholz im Unternehmensblog. Der Kaufpreis ist leider nicht bekannt.

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Hausbesuch bei myON-ID

Im Sommer 2009 besuchte deutsche-startups.de den damaligen Reputationsdienst myON-ID. Beim Münchner Start-up ging es damals äußerst blau zur Sache. Eine beeindruckende blaue Wand dominierte das schicke Büro. Einige Eindrücke in unserer Fotogalerie.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.