Tengelmann investiert in Neonga – HTGF und IBB investieren erneut

Erst vor wenigen Tagen verkündete Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub in der “Wirtschaftswoche”, dass die Handelskette den Einstieg ins Online-Spielegeschäft plane. “Der Markt entwickelt sich rasant”, sagte Haub dem Wirtschaftsblatt. Nun folgen dieser noch frischen […]
Tengelmann investiert in Neonga – HTGF und IBB investieren erneut
Donnerstag, 8. Dezember 2011VonAlexander Hüsing

Erst vor wenigen Tagen verkündete Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub in der “Wirtschaftswoche”, dass die Handelskette den Einstieg ins Online-Spielegeschäft plane. “Der Markt entwickelt sich rasant”, sagte Haub dem Wirtschaftsblatt. Nun folgen dieser noch frischen Ankündigung Taten: Tengelmann Ventures steigt bei der Berliner Spieleschmieder Neonga (www.neonga.com) ein. Bei dieser Finanzierungsrunde, deren Höhe nicht verkündet wurde, sind zudem die beiden Altgesellschafter IBB Beteiligungsgesellschaft und High-Tech Gründerfonds an Bord. Das bekannte Investoren-Duo stieg bereits im Herbst des vergangenen Jahres bei Neonga ein. Rund 2 Millionen Euro flossen damals in das Start-up.

Die Spieleschmiede Neonga wurde im Sommer des vergangenen Jahres von von Rolf Klöppel, Benjamin Kaiser und Stefan Hinz (zuvor in verschiedenen Positionen bei Frogster, Gamigo, und Ascaron tätig) gegründet. Die ersten drei Spiele der Jungfirma heißen World of Ants (www.worldofants.com), A Mystical Land (www.mystical-land.com) und DragonSoul (www.dragonsoulonline.com). Die Spiele, die sich über de Verkauf von virtuellen Gütern refinanzieren sollen, sind bei Facebook eingebunden, funktionieren aber auch als normale Browserspiele – losgelöst vom Facebook-Ökosystem. Das frische Kapital, dessen Höhe sicherlich im siebenstelligen Bereich liegt, soll vor allem “in den internationalen Roll-Out der Spiele fließen”.

“Bei Neonga sehen wir großes Potenzial“

„Mit Tengelmann und den bestehenden Investoren haben wir die besten Voraussetzungen dafür geschaffen, langfristig eine gewichtige Rolle im Online-Games-Markt zu spielen“, sagt Neonga-Mitgründer Klöppel. “Wir haben uns seit der Gründung von Tengelmann Ventures einige Kandidaten in der boomenden Online-Games-Branche angeschaut. Bei Neonga sehen wir durch die Kombination aus einem sehr erfahrenen Management und einer schlüssigen Produkt-Strategie großes Potenzial“, sagt Christian Winter, Geschäftsführer von Tengelmann Ventures. Der Beteiligungsableger des Handelsriesen Tengelmann setzt aber momentn nicht nur auf Online-Games: Wie deutsche-startups.de kürzlich exklusiv berichtete, baut Tengelmann derzeit gemeinsam mit Fressnapf-Gründer und Geschäftsführer Torsten Toeller das Start-up Canimix (www.canimix.de) auf. Die Jungfirma bietet demnächst “individuelles Hundefutter in Premiumqualität” an.

Auch wenn der Online-Gamesmarkt weiter brummt und Deutschland schon einige stattliche Spielefirmen (unter anderem Bigpoint, Gameforge, GameDuell, wooga) hervorgebracht hat, ist ein Spiele-Start-up längst kein Selbstläufer. Erst kürzlich scheiterte die junge Spiele-Start-up Playgenic. “Die von uns entwickelte Technologie Cloudfire konnte unsere Erwartungen nicht erfüllen und die anvisierten Ziele konnten somit nicht erreicht werden. Eine Weiterentwicklung hätte weitere Risiken beinhaltet. Daher hat sich das Management gemeinsam mit den Gesellschaftern dazu entschlossen, die Playgenic GmbH zu schließen und abzuwickeln”, sagte Mitgründer Wardenga im September dieses Jahres gegenüber deutsche-startups.de. Hoffentlich läuft es bei Neonga besser.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.