SEO für Google Instant = SEO für Longtail, Title & Snippet – Gastbeitrag von Markus Bauer

Google Instant begeistert viele Nutzer und nervt viele Suchmaschinenoptimierer. Markus Bauer von Seite 1-Suchmaschinenoptimierung nennt in diesem Gastbeitrag die Grundlagen für SEO im Zeitalter von Google Instant und liefert zudem wertvolle Umsetzung-Tipps. Die […]

Google Instant begeistert viele Nutzer und nervt viele Suchmaschinenoptimierer. Markus Bauer von Seite 1-Suchmaschinenoptimierung nennt in diesem Gastbeitrag die Grundlagen für SEO im Zeitalter von Google Instant und liefert zudem wertvolle Umsetzung-Tipps.

Die Click-Through-Rate wird das neue Ranking. Warum? Weil Nutzer dank Google Instant viel mehr Ergebnisse pro Suche sehen und wegen der mit (fast) jedem weiteren eingegebenen Buchstaben sofort sichtbaren Verbesserung der Ergebnisrelevanz auch mit längeren Anfragen suchen werden – sobald sie an Google Instant gewöhnt sind.

Um die Chancen auf zusätzliche Klicks, die sich aus Top-Rankings im Longtail ergeben, bestmöglich auszuschöpfen, wird es mit Google Instant also noch wichtiger, die Anzeige der Suchergebnisse für bereits bestehende Seiten zu optimieren. Grundlagen und Umsetzung-Tipps – Google Instant SEO in 10 Schritten:

1. Suchanfragen nach Anzahl der Wörter
Bisher wurden etwa zwei Drittel der Anfragen mit 1 bis 3 Wörtern und rund ein Drittel der Anfragen mit 4 und mehr Wörtern durchgeführt. Wir gehen davon aus, dass die Anfragen mit 4+ Wörtern nach Gewöhnung an Google Instant mehr werden. Und auch wenn bisher kaum Änderungen messbar sind: jeder weiß, dass es eine Weile dauert, bis Menschen automatisierte Verhaltensmuster ändern.

2. Treffer-Sichtbarkeit nach Bildschirmgröße
Blendet Google die Suggest-Liste und darunter 4 AdWords-Anzeigen ein, können nur noch 50 % der Nutzer den zweiten organischen Treffer vollständig (also inklusive der URL-Zeile) sehen. Und lediglich ein Fünftel bekommt – ohne Scrollen – den 4. Platz noch komplett zu sehen.

3. Klick-Verteilung nach SERP-Platzierung
Bisher wurde durchschnittlich zu über 34 % auf das erste, zu rund 17 % auf das zweite und zu gut 11 % auf das dritte Suchergebnis (von oben) geklickt. > 60% aller Klicks entfielen also auf die 3 Podestplätze, > 30 % entfielen durchschnittlich auf die Plätze 4 bis 10 auf Seite 1 und < 10 % auf die Seiten 2 folgende. Diese starke Fokussierung auf die Top-Plätze wird noch zunehmen.

4. Aufmerksamkeit für Seitentitel vs. Snippet
Nutzer achten bei der Begutachtung der Suchergebnisse mehr auf das Snippet als auf den Title. Es ist daher zu empfehlen, den Title mit starkem Fokus auf bestmögliche Rankings (siehe 7.) und die Meta-Description bzw. Snippets rein User-orientiert, also mit dem Ziel aufzufallen und angeklickt zu werden, zu definieren bzw. optimieren.

5. Einfluss der URL auf die Click Through Rate
Kurze URLs werden häufiger angeklickt. URLs sollten schon “vom Start weg” mit Bedacht gewählt und nur in ganz besonderen Ausnahmefällen nachträglich optimiert werden. Eine besondere Möglichkeit, mit der URL aufzufallen, bieten sogenannte Breadcrumbs (= Brotkrumen).

6. Abhängigkeit der Titel-Anzeige von der Semantik
Kleine Variationen in Schreibung und Wortstellung des Seitentitels können große Unterschiede im Ranking bewirken. Bevor Sie Titel vergeben, sollten Sie sich immer die erste Ergebnisseite für die jeweilige Suchanfrage ansehen, um sich zu vergewissern, welche Wort-Kombination(en) fett unterstrichen angezeigt werden.

7. SEO für Seitentitel: Die Title-Rankingfaktoren
Es gibt rund 40 Faktoren im Zusammenhang mit dem Seitentitel, die Ranking-relevant sind. Selbst die Position eines Worts und die Anzahl der Wörter insgesamt geben Signale mit Blick auf das Gewicht. Google zeigt Titel in den Suchergebnissen mit max. 70 Zeichen an.

8. Title und Snippet: Nicht nur fett fängt Blicke
Neben fett hervorgehobenen Begriffen kommen VERSAL geschriebene Wörter und auffällige Sonderzeichen in Betracht. Auch sogenannte Rich Snippets, Mini Sitelinks und Jump Marks steigern die Snippet-Aufmerksamkeit.

9. Meta Description: Speziell für den Shorthead definieren
Google übernimmt die von Ihnen verfasste Meta Description (nur), wenn sie gut zur Suchanfrage passt. Die Möglichkeit, das Snippet 1:1 vorzugeben, sollten Sie mit Blick auf Ihre 1 bis 2 Haupt-Keywords bzw. die Hauptphrase (für welche die jeweilige Seite optimiert wurde) unbedingt nutzen.

Google-Snipptes haben max. 156 Zeichen inkl. Punkt am Ende. Nur wenn Google das Snippet aus Fragmenten des Seiteninhalts selbst zusammenstellt (was bei längeren Suchanfragen nicht selten vorkommt), kann das Snippet auch länger sein und max. 4- statt 2-zeilig angezeigt werden.

10. Snippetanzeige: Seiteninhalt für Longtail-Keys optimieren
Snippets für Suchanfragen mit 3 und mehr Wörtern werden von Google oft automatisch aus dem Inhalt der jeweiligen Seite zusammengestellt. Google übernimmt dafür meist Auszüge aus mehreren Sätzen, die an verschiedenen Stellen der jeweiligen Seite stehen – und trennt die Fragmente mit Pünktchen (…). Snippets optimieren für den Longtail heißt also Seiteninhalte optimieren bzw. ergänzen.

Suchen Sie, zum Beispiel über die Google Webmaster Tools, Ihre Longtail-Keys mit vielen Impressions und Top 10-Ranking, und prüfen Sie die jeweilige Anzeige bei Google. Kommt eine Ihrer trafficstarken Longtail-Suchphrasen nicht 1:1 (komplett fett) im Google-Snippet vor, sollten Sie diese Suchphrasen in eine Zwischen-Überschrift, den Fließtext oder einen Zusatz-Absatz auf der jeweiligen Seite einbauen.

Konzentrieren Sie sich beim Snippet-Optimieren auf die 20% der Seiten die 80% des Traffic bringen. Bitte bedenken Sie, dass Sie über die Optimierung von Suchergebnis-Anzeige und der Click-Through-Rates sogar Ihre Rankings leicht verbessern können und dass Sie auf Platz 1 durchschnittlich dreimal so viel Traffic bekommen wie auf Platz 3.

Zur Person
Markus Bauer ist Geschäftsführer von Seite 1-Suchmaschinenoptimierung. Für deutsche-startups.de schrieben Bauer und sein Team bereits “10 brutale Wahrheiten über SEO” und “7 harte SEO-Wahrheiten” nieder. Zuletzt beschäftigte sich Bauer mit den Themen “SEO für Facebook-Pages” und “Tipps und Tricks für Facebook- bzw. Social Media-Marketing“.

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