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Millionenschwerer Zero Waste-Supermarkt Alpakas ist insolvent

Das millionenschwere Lieferdienst-Startup Alpakas schlittert in die Insolvenz. Vorwerk Ventures, FoodLabs, MVPF Factory und mehrere Angel Investoren investierten zuletzt 5 Millionen in das Unternehmen aus Berlin. Im Segment hatten schon Flying Emma, Glasbote und Mehrwelt keinen Erfolg.
Millionenschwerer Zero Waste-Supermarkt Alpakas ist insolvent
Dienstag, 28. März 2023VonAlexander Hüsing

Die millionenschwere Insolvenzwelle setzt sich leider fort! Nun ist auch das Berliner Delivery-Startup Alpakas, ein “Zero-Waste Online Supermarkt” insolvent. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter wurde Rechtsanwalt Christian Otto bestellt. Die Insolvenz der jungen Lieferfirma reiht sich dabei in eine ganze Reihe von bitteren Pleiten im Food-Delivery- bzw. E-Commerce-Segment ein. Zuletzt scheiterte etwa auch Yababa, ein Lieferservice für orientalische Lebensmittel, der zuvor 15 Millionen einsammeln konnte.

Das junge Startup Alpakas, von Antony Roczek, Simon Chorzelski und Tomy Eitner gegründet, liefert seinen Kundinnen und Kunden Bio-Lebensmittel im Pfandsystem nach Hause. Das Motto dabei lautet: “Dein Wocheneinkauf ohne Verpackungsmüll”. Alpakas setzt dabei auf Same-Day Delivery. Vorwerk Ventures, FoodLabs, MVPF Factory und mehrere Angel Investoren investierten zuletzt 5 Millionen Euro in Alpakas. Auf ein ähnliches Konzept wie Alpakas setzten zuletzt auch Flying Emma (nach der Insolvenz von obergudt übernommen) und Glasbote.

Das Düsseldorfer Unternehmen Glasbote, ein Unverpacktladen mit Lieferservice per E-Lastenfahrrad, gab kürzlich auf. “Corona, Lieferkettenengpässe, Krieg, Inflation und wieder höhere Zinsen. Es ist momentan für keinen einfach und jeder ist in einer gewissen Weise von den aktuellen Krisen betroffen. Glasbote hat es dabei besonders hart getroffen. Eine schwache Nachfrage auf der Kundenseite und zögernde Investoren machen es leider unmöglich, unseren Betrieb so aufrecht zu erhalten, wie wir das geplant haben”, schrieb das Team zum Aus.

Lieferdienste mit Mehrwegsystem sind somit eine schwierige Sache – erst recht in Krisenzeiten. Auch Dr. Oetker musste dies bereits lernen. Das Berliner Startup Mehrwelt, ein Unternehmen aus dem Oetker-Konzern, setzte ebenfalls auf Lebensmittel im Pfandglas. Bereits im Sommer des vergangenen Jahres stampfte der Lebensmittelriese seinen Ableger ein. Als Gründe nannte Dr. Oetker damals unter anderem “die komplizierte Beschaffungssituation”. Und auch der Berliner Alternativ-Händler Original Unverpackt schlitterte im vergangenen Jahr in die Insolvenz.

Vorwerk Ventures hielt zuletzt rund 13 % an Alpakas. FoodLabs war mit rund 10 % an Bord. Auf MVPF Factory entfielen rund 9 %.

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Foto (oben): Alpakas

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.