#Zahlencheck

Verlust bei Homeday sinkt auf 17,8 Millionen Euro

Das Makler-Grownup Homeday steigerte sein Rohergebnis zuletzt deutlich auf 31,2 Millionen Euro (Vorjahr: 11,9 Millionen). Der Jahresfehlbetrag sank zudem auf 17,8 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Homeday bisher 56,6 Millionen Euro.
Verlust bei Homeday sinkt auf 17,8 Millionen Euro
Mittwoch, 22. Juni 2022VonAlexander Hüsing

Der digitale Immobilienmakler Homeday legt neue Unternehmenszahlen vor – und zwar den Jahresabschluss für das Geschäftsjahr 2020. Das Rohergebnis der Berliner Jungfirma, 2015 gegründet, stieg deutlich auf 31,2 Millionen Euro (Vorjahr: 11,9 Millionen). “Im Jahr 2020 konnte Homeday am Wachstumserfolg der Vorjahre anknüpfen. Zu dieser Entwicklung haben die Weiterentwicklung der intern genutzten Technologie, sorgfältigste Auswahl der Partnermakler sowie ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterbestandes beigetragen”, schreibt das Unternehmen.

Corona machte Homeday 2020 weniger zu schaffen als gedacht: “Die Gesamtwirtschaft steht seit Anfang des Jahres 2020 unter den Eindrücken der COVID-19 Pandemie. Gesamtwirtschaftliche Folgen lassen sich schwer abschätzen, allerdings lassen sich erste Rückschlüsse auf das operative Geschäft wagen. Der Umsatz ist im Zuge des der Pandemie zwar unter den Wachstums-Prognosen geblieben, allerdings in geringerem Maße als erwartet”.

Der Jahresfehlbetrag sank 2020 auf 17,8 Millionen (Vorjahr: 23,6 Millionen). Schwarze Zahlen sind aber noch lange nicht in Sicht. “Wir gehen davon aus, dass der Umsatz und der Rohertrag in den nächsten Jahren – wie in den Vorjahren – weiterhin deutlich wachsen wird und wir unseren Marktanteil signifikant erhöhen können. Dieser Anstieg soll mit der Fortführung der bisherigen Wachstumsstrategie erreicht werden. Aufgrund der erhöhten Marktdurchdringung und der Optimierung der Prozessabläufe werden die Kosten nur unterproportional zum Umsatz steigen. Da die Kosten zumindest aber noch für das nächste Jahr den Umsatz übersteigen werden, wird auch im Geschäftsjahr 2021 noch mit einem negativen Jahresergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet”, heißt es dazu im Jahresabschluss. Insgesamt kostete der Aufbau von Homeday bisher 56,6 Millionen Euro.

Bis Ende 2020 flossen bereits rund 38 Millionen in das Unternehmen – insbesondere von Springer und Purplebricks. Zudem konnte sich das Homeday-Team 2021 “eine zusätzliche Finanzierung im einstelligen Millionenbetrag” sichern. “Mit dieser Finanzierung ist die Finanzierung der Gesellschaft für einen Prognosezeitraum von mindestens 18 Monaten sichergesellt.” 2020 wirkten durchschnittlich 179 Arbeitnehmer:innen bei Homeday (Vorjahr: 140). Homeday ist somit mitarbeiterseitig zuletzt weiter stark gewachsen. Inzwischen wirken rund 260 Mitarbeiter:innen für Homeday.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2020

* Die Gesellschaft weist zum Abschlussstichtag die Größenmerkmale einer mittelgroßen Kapitalgesellschaft gemäß § 267 Abs. 2 HGB auf.
* Im Jahr 2020 konnte die Homeday GmbH am Wachstumserfolg der Vorjahre anknüpfen. So konnte der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um > 150% gesteigert werden. Zu dieser erfreulichen Entwicklung haben hauptsächlich die stetige Weiterentwicklung der intern genutzten Technologie, sorgfältigste Auswahl der Partnermakler sowie ein weiterer Ausbau des Mitarbeiterbestandes beigetragen. Darüber hinaus haben sich die Investitionen in Marketingkampagnen sowie eine starke Fokussierung auf die Optimierung der Prozessqualität positiv ausgewirkt. Der durchschnittliche Mitarbeiterbestand stieg gegenüber dem Vorjahr um rd. 30%.
* In der aktuellen Wachstumsphase stehen Investitionen im Vordergrund, so dass die positive Umsatzentwicklung noch nicht zu einem positiven Jahresergebnis geführt hat. Die getätigten Investitionen werden aber die Grundlage für ein zukünftig deutliches höheres Umsatzniveau und damit auch für eine verbesserte Ertragslage bilden.
* Wir gehen davon aus, dass der Umsatz und der Rohertrag in den nächsten Jahren – wie in den Vorjahren – weiterhin deutlich wachsen wird und wir unseren Marktanteil signifikant erhöhen können. Dieser Anstieg soll mit der Fortführung der bisherigen Wachstumsstrategie erreicht werden. Aufgrund der erhöhten Marktdurchdringung und der Optimierung der Prozessabläufe werden die Kosten nur unterproportional zum Umsatz steigen. Da die Kosten zumindest aber noch für das nächste Jahr den Umsatz übersteigen werden, wird auch im Geschäftsjahr 2021 noch mit einem negativen Jahresergebnis auf Vorjahresniveau gerechnet.
* Im 2. Quartal 2021 hat die Homeday GmbH erfolgreich eine zusätzliche Finanzierung im einstelligen Millionenbetrag gesichert. Mit dieser Finanzierung ist die Finanzierung der Gesellschaft für einen Prognosezeitraum von mindestens 18 Monaten sichergesellt.
* Die Gesamtwirtschaft steht seit Anfang des Jahres 2020 unter den Eindrücken der COVID-19 Pandemie. Gesamtwirtschaftliche Folgen lassen sich schwer abschätzen, allerdings lassen sich erste Rückschlüsse auf das operative Geschäft wagen. Der Umsatz ist im Zuge des der Pandemie zwar unter den Wachstums-Prognosen geblieben, allerdings in geringerem Maße als erwartet.
* Die Gesellschaft beschäftigte im Geschäftsjahr 2020 durchschnittlich 179 Arbeitnehmer.

Homeday im Zahlencheck

2020: 31,2 Millionen Euro (Rohergebnis); 17,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2019
: 11,9 Millionen Euro (Rohergebnis); 23,6 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2018
: 9,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2017
: 3,2 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 2,0 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 646.137 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): Homeday

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.