#Interview

“In wenigen Tagen wurden uns die Produkte regelrecht aus den Händen gerissen”

Naughty Nuts setzt auf Nussmus. "In einem Jahr wollen wir bereits der führende Online-Shop für Nussmus sein und uns auch im Lebensmitteleinzelhandel fest etablieren", sagt Gründer Benjamin Porten.
“In wenigen Tagen wurden uns die Produkte regelrecht aus den Händen gerissen”
Mittwoch, 31. März 2021VonAlexander Hüsing

Das Kölner Startup Naughty Nuts, das von Benjamin Porten und Lorenz Greiner gegründet wurde, setzt auf Nussmus. “Unser Ziel ist es, die beliebteste und bekannteste Marke für Nussmus in Deutschland zu werden”, sagt Gründer Porten. Döhler Ventures investierte bereits in das junge Food-Startup. Im Interview mit deutsche-startups.de stellt Gründer Porten Naughty Nuts einmal ausführlich vor.

Wie würdest Du Deiner Großmutter Naughty Nuts erklären?
Zum Glück kennen Großmütter unsere Produkte schon – den Nussmus gab es auch schon 1950. Für alle Jüngeren Naughty Nuts in a nutshell: Mit Naughty Nuts bringen wir frischen Wind in den Nussmus-Markt. Wir kreieren innovatives Bio-Nussmus aus 100 % natürlichen Zutaten. Damit sorgen wir für ein überraschendes Geschmackserlebnis und zeigen wie vielseitig Nussmus ist. Naughty Nuts steht für neue und spannende Sorten, diese sind stets vegan, ohne zugesetzten Zucker und Palmöl. Unser Ziel ist es, die beliebteste und bekannteste Marke für Nussmus in Deutschland zu werden.

Welches Problem genau wollt Ihr mit Naughty Nuts lösen?
Ein innovatives Markenprodukt am Zahn der Zeit fehlt im Nussmus-Segment komplett. Schaut man auf die Zutatenliste von bestehenden Produkten findet man jede Menge Palmöl und zugesetzten Zucker und teilweise sogar Molkepulver. Die Rohstoffe selbst sind von minderer Qualität und werden vermehrt aus China und den USA bezogen. Gleichzeitig gewinnt Nussmus enorm an Beliebtheit. Ob als Topping für die Bowl oder das Porridge am Morgen, im Smoothie, zum Kochen, zum Backen, als Aufstrich oder zum einfach pur Löffeln – Nussmus ist ein vielseitiges Supertalent! Mit Naughty Nuts schließen wir diese Lücke mit innovativen, spannenden und leckeren Produkten die Freude und ein überraschendes Geschmackserlebnis bringen.

Jede Woche entstehen dutzende neue Startups, warum wird ausgerechnet Naughty Nuts ein Erfolg?
Naughty Nuts wurde im Oktober 2020 gegründet. Bereits vier Monate später sind die ersten Produkte marktreif und unser Online-Shop ist Mitte Januar gestartet. In wenigen Tagen wurden uns die Produkte regelrecht aus den Händen gerissen und das Feedback ist grandios. Die Nachfrage nach einer innovativen Marke für Nussmus ist riesig und das Timing ist perfekt. Mit Bela und Ole, zwei der Gründer von Just Spices, haben wir auch erfahrene Mentoren an der Seite, die uns strategisch unterstützen.

Wer sind eure Konkurrenten?
In Deutschland gibt es noch keine Love Brand für Nussmus. Es gibt Marktbegleiter, die Produkte zum Beispiel im Biofachhandel oder Online anbieten, allerdings keiner mit einem klaren Fokus auf Nussmus, insbesondere fancy Sorten, wie wir!

Wo steht Naughty Nuts in einem Jahr?
In 2021 setzen wir Segel. Unser Ziel für 2022: Wachsen! Daher wird es bis dahin besonders wichtige gute Strukturen und Prozesse aufzusetzen, viel zu Testen und an Bekanntheit zu gewinnen. In einem Jahr wollen wir bereits der führende Online-Shop für Nussmus sein und uns auch im Lebensmitteleinzelhandel fest etablieren.

Reden wir über den Standort Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Insbesondere für den Bereich Food ist NRW und vor allem Köln ideal. Zum einen ist die strategische Lage in Deutschland für Logistik und Handel perfekt. Zum anderen ist Köln durch die hohe Dichte an Hochschulen ein toller Standort, um qualifizierte Arbeitnehmer zu finden. Und natürlich ist die Startup-Szene in Köln besonders familiär, authentisch und liebenswert!

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Die Startup-Szene in Köln ist nicht zu groß und nicht zu klein. Es gibt eine relevante Anzahl an neugegründeten Unternehmen und Infrastruktur, gleichzeitig geht der persönliche und enge Austausch nicht verloren. Wie auch die Stadt Köln selbst, ist auch deren Startup-Szene offen, vielfältig und bodenständig.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Wenn uns nicht gerad ein Virus heimsucht, gibt es wohl kaum eine bessere Stadt, um unkompliziert und nicht nur oberflächlich mit Leuten in Kontakt zu kommen. Und gutes Kölsch findet man woanders auch selten!

Was fehlt in Köln noch?
Im Vergleich zu anderen Startup-Hotspots fehlt es Köln noch an einer auch international beeindruckenden Außenwirkung und Reputation. Achja, die Radwege könnten auch ausgebaut werden.

Zum Schluss hast Du drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Mehr branchenspezifische Inkubatoren, um den Austausch zwischen Startups mit denselben Herausforderungen einfacher zu machen und mehr Möglichkeiten zur Gründungsförderung (wie z.B. das Gründerstipendium NRW). Sonst sind wir hier sehr glücklich.

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Foto (oben): Naughty Nuts

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.