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5 Fakten über den millionenschweren Jobdienst Medwing

Das Berliner Startup Medwing, das 2017 gegründet wurde, sammelte kürzlich beachtliche 28 Millionen Euro ein. Derzeit ist das junge HR-Startup in Deutschland, Frankreich und Großbritannien unterwegs. Zuletzt wirkten rund 200 Mitarbeiter für Medwing.
5 Fakten über den millionenschweren Jobdienst Medwing
Donnerstag, 4. Juni 2020VonAlexander Hüsing

Das Berliner Startup Medwing positioniert sich als Jobdienst rund um das Gesundheitswesen. Die Jungfirma wurde von Johannes Roggendorf, Alana Tung und Timo Fischer ins Leben gerufen. Nach eigenen Angaben arbeitet die Jungfirma bisher mit “über 2.500 Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Deutschland zusammen”. Cathay Innovation sowie die Altinvestoren investierten kürzlich 28 Millionen Euro in Medwing. “Wir haben heute die Technologien, um das Gesundheitswesen ganz anders zu denken und zu leben – für alle besser zu machen. So können wir zum Beispiel Berufs- und Familienleben für medizinisches Personal so zusammenbringen, dass niemand mehr gestresst sein muss”, sagte Mitgründer Roggendorf zum Investment. Hier 5 spannende Fakten über den millionenschweren Jobdienst.

Ursprung
Medwing wurde 2017 von Johannes Roggendorf, Alana Tung und Timo Fischer gegründet. Anfangs war das Startup, das von Atlantic Labs massiv vorangetrieben wurde, als you4med unterwegs. Roggendorf gründete zwei Jahre zuvor bereits HeavenHR, eine cloudbasierten Personalverwaltung. Mitstreiter Fischer wirkte zuvor als Managing Director bei der mysportgroup, zuvor war er CMO bei Home24. Beim Berliner Möbel-Shop war auch Medwing-Macher Roggendorf zeitweise beschäftigt. Mitgründerin Tung wiederum stieg bereits im Herbst bei Medwing aus. Sie ist auch nicht mehr am Unternehmen beteiligt.

Status quo
“Wir sorgen dafür, dass die Krankenhäuser das Personal bekommen, welches sie brauchen und Kandidaten die Jobs finden, die sie verdienen”, teilte das Startup 2018 über sein Konzept mit. In der Selbstbeschreibung des jungen Unternehmens, das schon früh von Home24-Mitgründer Felix Jahn finanziell unterstützt wurde, hieß es damals weiter: “Wir vermitteln kompetente Mitarbeiter/innen aller Fachrichtungen im Gesundheitswesen für Festanstellungen und freiberufliche Tätigkeiten auf Honorarbasis im In- und Ausland”. Heute beschriebt sich das Startup selbstbewusst als “europaweit führende Jobmatching- und Karriereberatungsunternehmen für alle Gesundheitsberufe”. Dazu noch ein Zitat aus der aktuellen Selbstbeschreibung: “Mit über 200.000 ausgebildeten Fachkräften verfügt Medwing über einen der größten Arbeitnehmerpools für medizinische und pflegerische Berufe in Deutschland und Europa. Momentan arbeitet das Unternehmen mit über 2.500 Kliniken und Pflegeeinrichtungen in Deutschland zusammen”. Derzeit ist das Startup in Deutschland, Frankreich und Großbritannien unterwegs. Zuletzt wirkten rund 200 Mitarbeiter für Medwing.

Geschäftsmodell
Medwing verdient nur Geld, wenn das Startup einen guten Job macht! “Erst wenn Ihre Personalsuche erfolgreich abgeschlossen ist, wird unser Honorar fällig. Sollte ein Bewerber frühzeitig wieder ausscheiden, erhalten Sie eine Rückerstattung”, heißt es auf der Website. Wichtig: Medwing will dabei mehr sein, als eine Personalvermittlung: “Wir schaffen eine Win-Win-Win Situation: Einrichtungen sparen Personalkosten, weil sie passende Fachkräfte vermittelt bekommen, oder flexibel buchen; Pflegefachkräften bleibt eine frustrierende Suche erspart; Patientinnen und Patienten können besser versorgt werden. So bringt Medwing Jobsuchende und Einrichtungen zusammen”:

Investoren
Cathay Innovation sowie die Altinvestoren Northzone, Atlantic Labs und Cherry Ventures investierten kürzlich 28 Millionen Euro in Medwing. “Die Digitalisierung der Arbeitswelt und des
Gesundheitswesens gehören zu den Kernthemen unserer Investitionen bei Cathay Innovation. Medwing ist in genau diesem Bereich führend, daher ist es auch kein Zufall, dass wir dieses Health-Tech-Unternehmen für unsere erste Investition in Deutschland ausgewählt haben. Medwing hat bereits in vielen Krankenhäusern und Einrichtungen die Recruitingprozesse, das Personalmanagement und dadurch die Arbeitsbedingungen im Pflegebereich insgesamt optimiert. Wir glauben fest an die Vision von Johannes und Timo und freuen uns, sie bei ihrer weiteren Expansion in Europa zu unterstützen”, sagte Jacky Abitbol, Partner bei Cathay Innovation, zum Einstieg. Cathay Innovation hält derzeit rund 10,7 % an Medwing. Northzone ist mit 17,2 % an Bord. Cherry Ventures hält rund 10 % der Anteile. Atlantic Labs wiederum ist mit 17,7 % dabei.

Zahlen
Bisher veröffentlichte das Startup nur seine Jahresabschlüsse für die Jahre 2017 und 2018. Im ersten Jahre kostete der Aufbau des HR-Startups 399.739 Euro. Im zweiten Jahr waren es schon 2,1 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von Medwing in den ersten beiden Firmenjahren somit rund 2,5 Millionen.

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Foto (oben): Medwing

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.