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Ein Startup, das Papier, Stift und Faxgerät von der Baustelle verbannt

Das Münchner Startup Capmo digitalisiert die Baustellen im Lande. Mehrere hundert Kunden in Europa bauen bereits auf die digitale Lösung von Capmo. Capnamic, UVC Partners und HW Capital investierten schon knapp 7 Millionen in das Startup.
Ein Startup, das Papier, Stift und Faxgerät von der Baustelle verbannt
Montag, 24. Februar 2020VonAlexander Hüsing

Zu den vielen Startups, die man unbedingt im Blick behalten sollte, gehört das junge Unternehmen Capmo. Das Münchner Unternehmen, das 2018 von Patrick Christ, Florian Biller, Florian Ettlinger und Sebastian Schlecht gegründet wurde, bietet die Möglichkeit, Baupläne digital zu erfassen. Das Tool richtet sich sowohl an Architekten für private Bauvorhaben, als auch ab Bauträgern für Großprojekte. Capnamic Ventures, UVC Partners und HW Capital investierten schon knapp 7 Millionen in die Jungfirma.

“Mehrere hundert Kunden in Europa bauen bereits auf die digitale Lösung von Capmo und setzen mit der Software weit über 5.000 Projekte datenbasiert um”, teilt das Unternehmen in eigener Sache mit. Zu den Kunden der Jungfirma gehören Branchengrößen wie Max Bögl und der Flughafen Düsseldorf. Die Bajuwaren nennen ihr System eine Art “modernes Baustellen-Betriebssystem”. “Wem nützt eine Software, die zwar alles könnte, aber von niemandem bedient werden kann? Wir glauben, dass die Branche eine intuitive Gesamtlösung braucht, die jeden Arbeitsschritt auf der Baustelle vereinfacht und den Menschen in der Bauindustrie den Spaß an ihrer Arbeit zurückbringt”, sagt Mitgründer Biller.

“Die Baubranche ist ein entscheidender Wirtschaftsfaktor in jedem Land und dennoch weniger digital und effizient als andere Branchen. Eine stark am Kunden und ganzheitlich gedachte Lösung, wie sie Capmo entwickelt, ist in der Baubranche überfällig. Sie hat das Potential, Projekte in der Bauindustrie planbar, kostensparend und mit hoher Qualität umzusetzen”, sagt UVC Partner Ingo Pottho. Dieses Potenzial wollen aber auch andere Startup heben, etwa WerkerApp. “Ich komme selbst aus einem Gerüstbaubetrieb und habe die letzten Jahre gesehen, wie Dokumentationspflichten und vor allem die Mengen an Bildern immer mehr wurden. Mit WerkerApp wollen wir der mitunter zeitaufwendigen Baustellendokumentation ein Ende bereiten”, sagt Jenni Schwanenberg, Gründerin von WerkerApp. Zur Seite stehen Schwanenberg Oscar Franco und Frank Wiedemann. Der Markt dürfte aber große genug für mehrere Anbieter und unterschiedliche Konzepte.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.