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Miele sichert sich klammheimlich die Mehrheit an WaschMal

WaschMal-Macher Stefan Büssemaker bezeichnet sein Projekt gerne als “Lieferando für die Reinigungsbranche”. Anders als die großen Konkurrenten setzt das WaschMal-Team nicht auf eigene Fahrzeuge und eigene Fahrer, die die Dreckwäsche bei den Kunden abholen.
Miele sichert sich klammheimlich die Mehrheit an WaschMal
Montag, 9. Dezember 2019VonAlexander Hüsing

In den vergangenen Jahren investierte Miele Venture Capital, der Investmentarm des bekanten Hausgerätekonzern, mehrmals – zuletzt vor wenigen Wochen – in das junge Kölner Startup WaschMal, einen Abhol- und Lieferdienst für Textilien und Wäsche. Inzwischen hält Miele Venture Capital 53,1 % und somit die Mehrheit am Unternehmen, das 2016 gegründet wurde. Gründer Stefan Büssemaker ist nun noch mit knapp 36 % an Bord.

WaschMal-Macher Büssemaker bezeichnet sein Projekt gerne als “Lieferando für die Reinigungsbranche”. Anders als die großen Konkurrenten setzt das WaschMal-Team nicht auf eigene Fahrzeuge und eigene Fahrer, die die Dreckwäsche bei den Kunden abholen. WaschMal vermittelt die Aufträge nur an Wäschereien, die ohnehin schon über eigene Lieferflotten verfügen. “WaschMal bietet Reinigungen eine Fahrer-App an, die eine automatische Routenplanung der Fahrer ermöglicht. Das Erfolgsgeschäft von Lieferando, Pizza.de oder Lieferheld wurde adaptiert und erfolgreich auf die Reinigungsbranche angewandt. Für die Vermittlung eines Auftrages erhalten wir eine Provision”, erklärt Büssemaker das Konzept von WaschMal.

Mit Miele Venture Capital als Mehrheitsgesellschafter hat das Kölner Unternehmen nun einen erfahrenen, strategischen Partner an seiner Seite. Im Segment der Abhol- und Lieferdienste für Textilien und Wäsche gab es zuletzt reichlich Bewegung. Zunächst einmal schlossen sich ZipJet aus dem Hause Rocket Internet und der britische Wettbewerber Laundrapp zusammen. Gleichzeitig zog sich ZipJet aus dem deutschen Markt zurück. Das Geschäft übernahm der Wettbewerber Jonny Fresh, der zuletzt noch einmal eine Millionensumme einsammeln konnte. WaschMal scheint vor diesem Hintergrund gut bei Miele aufgehoben.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.