#Zahlencheck

Der Inventorum-Aufbau kostete bereits 7,3 Millionen Euro

Im Geschäftsjahr 2017 verringerte sich der Verlust von Inventorum, einem iPad-basierten Kassensystem, auf 1,7 Millionen, im Jahr zuvor waren es noch 2,3 Millionen. Auffällig ist ansonsten, dass die Kassenfirma 2017 weniger Mitarbeiter als 2016 beschäftigte.
Der Inventorum-Aufbau kostete bereits 7,3 Millionen Euro
Mittwoch, 17. Juli 2019VonAlexander Hüsing

Wie einige Wettbewerber versucht das Berliner Startup Inventorum den Einzelhandel mit digitalen Kassen zu beglücken. “Registrierkasse war gestern: Inventorum ist der Point of digital Service für jeden Einzelhändler. POS, Buchhaltung, Warenwirtschaft, Kundenverwaltung und Onlineshop in nur einer App”, heißt es in der Selbstbeschreibung der Jungfirma, die 2013 von Christoph Brem gegründet wurde.

Der High-Tech Gründerfonds, Vogel Ventures, Funke Digital, Berliner Volksbank Ventures und die Business Angel Michael Brehm und Max Iann investierten in den vergangenen Jahren rund 7,2 Millionen Euro in die Jungfirma. Die Mehrheit am Unternehmen – 37,2 % – hält Unternehmer Iann. Gründer Brem hält noch 24,3 % der Inventorum-Anteile. Klingel New Media war ursprünglich auch mal bei Inventorum an Bord, ist aber schon vor Jahren ausgestiegen.

Der Aufbau von Inventorum kostete bis Ende 2017 bereits 7,3 Millionen Euro. Im Geschäftsjahr 2017 verringerte sich der Verlust auf 1,7 Millionen, im Jahr zuvor waren es noch 2,3 Millionen. Ende 2017 wies das Unternehmen einen nicht gedeckten Fehlbetrag in Höhe von 13.327 Euro aus. Umsatzzahlen zu Inventorum, einer kleinen Kapitalgesellschaft, sind nicht bekannt. Auffällig ist ansonsten, dass die Kassenfirma 2017 weniger Mitarbeiter als 2016 beschäftigte. Die Zahl der durchschnittlich beschäftigten Mitarbeiter fiel von 41 auf 36.

Wie im Jahresabschluss vermerkt ist, stellten die Gesellschafter Anfang 2019 eine “Kapitalerhöhung von T€ 500” in Aussicht. Dieses Kapital kann das Unternehmen sicherlich gut gebrauchen, um weiter in Ruhe arbeiten zu können. Zum Vergleich gibt es hier die Zahlen von orderbird, das zuletzt 8,8 Millionen Verlust anhäufte.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Für Januar 2019 wurde eine Kapitalerhöhung von T€ 500 durch die Gesellschafter in Aussicht gestellt. Die Geschäftsführung geht daher davon aus, dass notwendige liquide Mittel auch weiterhin durch Eigenkapital- bzw. Fremdkapitalmaßnahmen generiert werden können und hat den Jahresabschluss daher unter Zugrundelegung der Going-Concern-Prämisse aufgestellt.
* Die Inventorum GmbH beschäftigte im Geschäftsjahr 2017 durchschnittlich 36 Mitarbeiter (Vj.: 41).

Inventorum im Zahlencheck

2017: 1,7 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 2,3 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 1,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 960.267 Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 398.958 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): ds

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.