#Interview

“Es fehlen mehr mutige Gründer, die das Potential, das im Ruhrgebiet vorhanden ist, ausnutzen”

"Die Bochumer Startup-Szene ist klein, aber dafür sehr gut vernetzt. Wir sind mit Masterplan in der Innenstadt in guter Gesellschaft, viele technologisch geprägte Gründungen sind in der Nachbarschaft", sagt Stefan Peukert, Mitgründer der E-Learning-Plattform Masterplan.
“Es fehlen mehr mutige Gründer, die das Potential, das im Ruhrgebiet vorhanden ist, ausnutzen”
Freitag, 12. Juli 2019VonAlexander Hüsing

Mit Masterplan.com bauen Stefan Peukert und Daniel Schütt bereits ihr zweites Startup in Bochum auf. Seit 2017 werkelt das Duo an seinem megaspannendem E-Learning-Konzept zum Thema Digitalisierung, das sich an Unternehmen und deren Mitarbeiter richtet. Zuvor bauten Peukert und Schütt das Unternehmen Employour, das 2010 an den Start ging, auf. Der Medienkonzern Bertelsmann übernahm die Jungfirma, die mehrere Websites zum Thema Karriere- und Berufsplanung betreibt, im Jahre 2015. Im Ruhr-Interview spricht Masterplan-Macher Peukert nun einmal über die Startup-Szene im Ruhrgebiet.

Reden wir über das Ruhrgebiet. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für das Ruhrgebiet als Startup-Standort?
Durch ein großes Netzwerk an Hochschulen gibt es im Ruhrgebiet jede Menge gut ausgebildete junge Menschen mit spannenden Ideen und das ist die Grundvoraussetzung für einen guten Start-up-Standort. Zum Vergleich: Es leben rund zwei Millionen mehr Menschen im Ruhrgebiet als in Berlin – eigentlich also gar nicht verwunderlich, dass hier viel kreatives Potenzial schlummert. Eine gute Infrastruktur tut ihr übriges.

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Bochum aus?
Die Bochumer Startup-Szene ist klein, aber dafür sehr gut vernetzt. Wir sind mit Masterplan in der Innenstadt in guter Gesellschaft, viele technologisch geprägte Gründungen sind in der Nachbarschaft. Darüber hinaus pflegen wir einen sehr engen Kontakt zu den Bochumer Hochschulen. Außerdem sind hier viele Große Unternehmen angesiedelt, ideal gerade für B2B-Startups, um hier die ersten Kunden zu gewinnen.

Was ist in Bochum einfacher als im Rest der Republik?
Im Stadion die beste Currywurst der Welt essen natürlich. Darüber hinaus aber vor allem junge Talente aus der Region zu begeistern. Die Konkurrenz unter den Startups ist geringer als beispielsweise in Berlin und so ist es leichter, talentierte Bewerber aus der Region für das eigene Unternehmen zu gewinnen.

Was fehlt in Bochum bzw. im Ruhrgebiet noch?
Mehr mutige Gründer, die das Potential, das hier im Ruhrgebiet zweifelsohne vorhanden ist, ausnutzen.

Zum Schluss hast Du hast drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Ruhrgebiet?
Mehr Austausch. Mehr Geld. Mehr Mut, groß zu denken.

Der digitale Pott kocht – #Ruhrgebiet


Mit hunderten Startups, zahlreichen Gründerzentren und -initativen, diversen Investoren sowie dutzenden Startup-Events bietet das Ruhrgebiet ein spannendes Ökosystem für Gründer. ds, die Gründerallianz Ruhr und der ruhr:HUB berichten gemeinsam über die Digitalaktivitäten im Revier.

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Foto (oben): Masterplan

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.