#Interview

“Als Gründer schielt man anfangs schon auf Berlin”

"Auch wenn Köln eine Millionenstadt ist, ist man hier als Gründer nicht ganz so anonym wie beispielsweise in Berlin. Köln ist dazu auch eine sehr zentralisierte Stadt. Ich komme mit meinem E-Roller sehr schnell überall hin", sagt Ayk Odabasyan, Gründer von Appmatics.
“Als Gründer schielt man anfangs schon auf Berlin”
Donnerstag, 9. Mai 2019VonAlexander Hüsing

Das Kölner Unternehmen Appmatics prüft für seine Kunden mobile Anwendungen. “Unser Ziel ist es, dass Apps und Internetseiten auf allen Telefonen und Computern so funktionieren, wie die Nutzer es erwarten. Dafür prüfen wir alle Funktionen auf möglichst vielen Geräten. Unsere Kunden profitieren dabei von unserer Sorgfalt und Geschwindigkeit, und haben mit uns die Sicherheit stets hohe Qualität zu liefern”, sagt sagt Gründer Ayk Odabasyan. Derzeit beschäftigt die Jungfirma 14 Festangestellte und über 60 Werkstudenten. Im Köln-Interview spricht Odabasyan über Geben und Nehmen, Veranstaltungen und Zugezogene.

Reden wir über Köln. Wenn es um Startups in Deutschland geht, richtet sich der Blick sofort nach Berlin. Was spricht für Köln als Startup-Standort?
Da Startups nie wirklich zu unseren potentiellen Kunden gehörten und wir eher für KMUs oder Konzerne arbeiten, hatten wir nie viel mit Berlin zutun. Als Gründer schielt man anfangs schon noch auf Berlin, aber für uns ist in Köln das Einzugsgebiet schon ziemlich stark mit Düsseldorf, Bonn und dem Ruhrgebiet. Da in Köln in den letzten Jahren auch sehr viel passiert ist, gibt es zumindest ein gutes Netzwerk, das einen motiviert, inspiriert und weiterbringt.

Was genau macht den Reiz der Startup-Szene in Köln aus?
Auch wenn Köln eine Millionenstadt ist, ist man hier als Gründer nicht ganz so anonym wie beispielsweise in Berlin. Köln ist dazu auch eine sehr zentralisierte Stadt. Ich komme mit meinem E-Roller sehr schnell überall hin. Das führt natürlich auch dazu, dass man Leute häufiger trifft und das wiederum erleichtert den Austausch bzw. das Netzwerken. Das gilt nicht nur für mich als gebürtigen Kölner, auch die meisten Zugezogenen wollen nicht mehr weg aus Köln.

Was ist in Köln einfacher als im Rest der Republik?
Der Rheinländer und insbesondere der Kölner ist sehr offen. Das führt häufig zu einem recht offenen Geben und Nehmen – das kann man dann wohl auch als “Klüngeln” bezeichnen.

Was fehlt in Köln noch?
Gute Konferenzen. Auch wenn das schon meckern auf hohem Niveau ist. Ich sehe viele spannende Veranstaltungen und dann sind die oft in Berlin, Hamburg oder München. Gerade wenn es international wird, haben viele Köln einfach nicht auf dem Schirm.

Zum Schluss hast Du hast drei Wünsche frei: Was wünscht Du Dir für den Startup-Standort Köln?
Erstens: Mehr Veranstaltungen. Zweitens: Mehr gute Office-Fläche. Drittes: E-Scooter Sharing.

Kölle is e jeföhl – #Köln


In unserem Themenschwerpunkt Köln berichten wir gezielt über die Digitalaktivitäten in der Rheinmetropole. Mit über 650 Start-ups, 25 Gründerzentren, attraktiven Investoren und zahlreichen Veranstaltungen und Netzwerken bieten Köln und das Umland ein spannendes Ökosystem für Gründerinnen und Gründer. Diese Rubrik wird unterstützt vom Digital Hub Cologne und der Stadt Köln.

Foto (oben): Appmatics

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.