#Zahlencheck

sofatutor: Noch einmal 1,8 Millionen Verlust obendrauf

Der Aufbau von sofatutor kostete bisher knapp 12 Millionen Euro. Auf der Habenseite bei sofatutor stehen zumindest 304.000 Nutzer. Insgesamt stehen den Nutzern rund 13.000 Lernvideos in 13 Fächern zur Verfügung. Umsatzzahlen gibt das Unternehmen leider keine heraus.
sofatutor: Noch einmal 1,8 Millionen Verlust obendrauf
Montag, 25. März 2019VonAlexander Hüsing

Bis Ende 2017 flossen rund 10,2 Millionen Euro in den Berliner Lerndienst sofatutor, der 2008 an den Start ging. 2018 investierten Frog Capital und Co. dann weitere 3 Millionen in die Jungfirma, die von Stephan Bayer und Colin Schlüter gegründet wurde. Geld, dass das Startup (eine kleine Kapitalgesellschaft) gut gebrauchen konnte, Ende 2017 lag der nicht gedeckte Fehlbetrag bei rund 1,7 Millionen. Insgesamt kostete der Aufbau von sofatutor bisher knapp 12 Millionen.

In den vergangenen Jahren stiegen die Verlust Jahr für Jahr an: Von 951.030 Euro im Jahre 2015 auf zuletzt 1,8 Millionen im Jahre 2017. Der Höchststand in Sachen Verlusten war 2013 mit üppigen 3,1 Millionen. Bei weiter gleichbleibenden Verlusten wird das sofatutor-Team mit der letzten Finanzspritze nicht weit kommen. Man darf somit gespannt sein, wie sich das Startup 2018 geschlagen hat.

Auf der Habenseite bei sofatutor stehen zumindest 304.000 Nutzer. Insgesamt stehen den Nutzern rund 13.000 Lernvideos in 13 Fächern zur Verfügung. Umsatzzahlen gibt das Unternehmen leider keine heraus. Die Lernplattform, die sich an Schüler richtet, finanziert sich über kostenpflichtige Abos. Das Basis-Abo etwa kostet 14,95 Euro pro Monat. Selbst wenn mit den genannten 304.000 Nutzern nicht alle derzeit zahlenden Kunden gemeint sind, müsste sofatutor selbst bei nur 100.000 zahlenden Kunden mehrere Millionen Umsatz im Jahr erwirtschaften.

Fakten aus dem Jahresabschluss 2017
* Im Geschäftsjahr 2017 hat mit Gesellschafterbeschluss vom 06.12.2017 eine Kapitalerhöhung von EUR 56.689,00 um EUR 3.399,00 auf EUR 60.088,00 stattgefunden. Die Kapitalerhöhung wurde erst mit Eintragung in das Handelsregister am 03.01.2018 wirksam und ist daher erst in der Bilanz des Jahres 2018 zu berücksichtigen.
* Die bereits im Jahr 2017 geleistete Stammeinlage für die Kapitalerhöhung in Höhe von EUR 3.399,00 ist als gesonderter Bilanzposten “Zur Durchführung der beschlossenen Kapitalerhöhung geleitete Zahlungen” ausgewiesen.
* Die Deutsche Handelsbank hat der Gesellschaft im Geschäftsjahr 2017 für ihr Geschäftskonto einen Kontokorrentkredit eingeräumt. Zum Bilanzstichtag belief sich der in Anspruch genommene Kontokorrentkredit auf EUR 1.363.497,93 (Vorjahr: EUR 648.388,83).

sofatutor im Zahlencheck

2017: 1,8 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2016: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2015: 951.030 Euro (Jahresfehlbetrag)
2014: 2,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2013: 3,1 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2012: 1,5 Millionen Euro (Jahresfehlbetrag)
2011: 305.722 Euro (Jahresfehlbetrag)
2010: 372.436 Euro (Jahresfehlbetrag)
2009: 44.340 Euro (Jahresfehlbetrag)
2008: 22.929 Euro (Jahresfehlbetrag)

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Foto (oben): sofatutor

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.