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Hier gibt es Komplimente, nichts als Komplimente

"Wir reihen uns in einen Trend philanthropischer Apps ein, der aus den USA zu uns herüberschwappt. Das Mobbing oder Bullying in sozialen Netzwerken hat ein enormes Ausmaß angenommen, so dass sich ein Gegentrend in Form von Positiv-Apps gebildet hat", sagt Jan-Gerrit Dickebohm von Cmplmnts.
Hier gibt es Komplimente, nichts als Komplimente
Dienstag, 13. März 2018VonAlexander Hüsing

Komplimente hört jeder gerne! “Ein Kompliment beflügelt! Aber: Leider scheinen wir verlernt zu haben, uns gegenseitig zu beflügeln, obwohl ein Kompliment als ‘soziales Schmiermittel’ etwas so Schönes beim Empfänger auslöst”, sagt Jan-Gerrit Dickebohm, Mitgründer von Cmplmnts, einer kostenlosen App zum anonymen Versenden und Empfangen von Komplimenten. “Eine vergleichbare App, die auf den sozialen Wert von Komplimenten im Alltag ausgerichtet ist, gibt es nicht. Es gibt viele anonyme Feedback-Apps wie Tellonym oder Sarahah, die jedoch häufig für Mobbing missbraucht werden, wovon wir uns distanzieren wollen”, sagt Dickebohm zum Konzept hinter Cmplmnts.

Und wie soll sich so eine App, die zum Deutschland Digital-Verbund (CleverReach, Ashampoo) gehört, refinanzieren? “Wenn unser Konzept belegbar funktioniert, haben wir diverse Modelle in der Schublade, mit denen wir monetarisieren können. Vor allem im Bereich ‘Komplimente für Kleidung’ sehen wir großes Potenzial. Zudem planen wir In-App Purchases in verschiedenen Bereichen.” Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt Dickebohm die App einmal ausführlich vor.

Welches Problem wollt Ihr mit Cmplmnts lösen?
Als beruflich Vielreisende ist uns immer wieder aufgefallen, dass wir Menschen in unserer Umgebung wahrnehmen, die eine besondere Ausstrahlung haben, cool gekleidet oder attraktiv sind. Aufgrund von Schüchternheit trauten wir uns häufig nicht, diese Komplimente persönlich zu übermitteln. Wir fingen an uns tiefer mit dem Thema auseinanderzusetzen und forschten zunächst in unserem privaten Umfeld nach. Wie sich herausstellte geht es vielen Menschen so, dass sie sich häufig in der Situation befinden jemandem ein Kompliment machen zu wollen, jedoch befürchten, dass sie damit einen seltsamen Eindruck machen könnten. Auf die Frage, wann unsere Bekannten ihr letztes Kompliment bekommen oder vergeben haben, war die Antwort meist ein Achselzucken. Als wir dann auch noch sozialwissenschaftliche Studien zum diesem Thema zu Rate wälzten, wurde schnell klar, dass Komplimente nicht nur etwas Wunderschönes sind, sondern sogar die gleichen Glücksgefühle auslösen, wie zum Beispiel ein Bargeld-Geschenk. Ein Kompliment beflügelt also! Aber: Leider scheinen wir verlernt zu haben, uns gegenseitig zu beflügeln, obwohl ein Kompliment als „soziales Schmiermittel“ etwas so Schönes beim Empfänger auslöst. Und ganz ehrlich: es tut uns doch auch gut, mal wieder den Mut zusammen zu nehmen und jemandem ein Kompliment zu machen. Das wollen wir mit Cmplmnts erreichen!

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet Cmplmnts ein Erfolg?
Wir reihen uns in einen Trend philanthropischer Apps ein, der aus den USA zu uns herüberschwappt. Das Mobbing oder Bullying in sozialen Netzwerken hat ein enormes Ausmaß angenommen, so dass sich ein Gegentrend in Form von Positiv-Apps gebildet hat. Das bekannteste Beispiel ist die App TBH – To be Honest – , die Facebook nach nur 73 Tagen übernommen hat. Damit konnte man unter seinen Freunden zu positiven Fragen abstimmen, zum Beispiel: „Wer trägt die schönsten Sneakers?“. Unsere App Cmplmnts ermöglicht es all‘ die flüchtigen Begegnungen im Alltag zu verwerten. Mit der App kann man einer anderen Person in seiner Umgebung in nur fünf Sekunden anonym ein Kompliment- und damit eine Freude machen. Wenig Aufwand, großer Effekt.

Wo steht Cmplmnts in einem Jahr?
Wir möchten schnell viele User von unserer Idee überzeugen und einen Nutzerstamm aufbauen, der die App täglich nutzt. Mit dem Userfeedback wollen wir die App natürlich auch weiter optimieren. Der nächste Schritt innerhalb des ersten Jahres wird die Implementierung von Monetarisierungs-Optionen sein.

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Foto (oben): Cmplmnts

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.