"Ganz neuer Ansatz"

Kreditvergabe ohne Schufa – CashCape setzt auf Daten

"Wir gehen mit unserem Produkt einem ganz neuen Ansatz nach. Wir wählen nicht die vermeintlich einfache Variante, schlicht die Schufa für eine klassische Bewertung der Kreditwürdigkeit abzufragen. Sondern wir setzen von Anfang an auf ein datengetriebenes Modell", sagt Jan Weitzel von CashCape.
Kreditvergabe ohne Schufa – CashCape setzt auf Daten
Mittwoch, 22. November 2017VonAlexander Hüsing

Das junge Frankfurter FinTech CashCape verspricht seinen Nutzern “in wenigen Minuten einen fairen Kredit”. Innerhalb von Sekunden bekommen die Antragsteller auf der Basis einer Analyse, die auf Kontodaten und soziodemographischer Faktoren des Kunden basiert, eine Kreditzusage oder -absage per App.

Der Kreditvertrag wird anschließend papierlos und mittels digitaler elektronischer Signatur geschlossen. Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de stellt Mitgründer Jan Weitzel das Konzept hinter CashCape einmal ausführlicher vor.

Welches Problem wollt Ihr mit CashCape lösen?
Wir wollen das Problem lösen, dass es in Deutschland keine faire, kurzfristige Finanzierungsalternative für die allermeisten Privatkunden gibt. Kunden mit guter Bonität müssen bei Banken immer noch überwiegend zweistellige Zinssätze zahlen, und was Kunden mit weniger guter Bonität bei spezialisierten Onlineanbietern an zwielichtigen Zusatzgebühren zahlen müssen, um ihr Geld zeitnah zu erhalten, das grenzt schon an Wahnsinn.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet CashCape ein Erfolg?
Wir gehen mit unserem Produkt einem ganz neuen Ansatz nach. Wir wählen nicht die vermeintlich „einfache“ Variante, schlicht die Schufa für eine klassische Bewertung der Kreditwürdigkeit abzufragen. Sondern wir setzen von Anfang an auf ein datengetriebenes Modell, für welches wir den Datenschatz der Hausbank nutzen, welcher dank der Payment Service Directive II nun auch für Drittanbieter zugänglich ist. Zusätzlich spielen in diesem Zusammenhang noch soziodemographische Faktoren sowie weitere externe Quellen eine wesentliche Rolle. Dieses Verfahren erlaubt uns im Kurzfristbereich deutlich trennschärfer zu beurteilen, ob – und wenn ja – welcher Geldbetrag für einen Kunden angemessen ist. Dass man aus diesen Daten zu gegebener Zeit ein Zusatzangebot für seine Kunden kreieren kann, liegt dabei auf der Hand. Oberste Maxime ist dabei immer: Der Kunde wird trotz seinem aktuellen finanziellen Engpass fair behandelt und nicht ausgenutzt.

Wer sind Eure Konkurrenten?
Bei guten bis mittleren Bonitäten sehen wir uns als Wettbewerber der klassischen Hausbanken mit teuren Dispozinsen. Dazu gibt es noch sehr viele Kunden, die sich bislang nur von sehr dubiosen Onlineanbietern teilweise unter Umgehung des Wucherzinsverbots Geld leihen konnten. Wir wissen, dass wir von diesen Kunden sicher nicht alle mit unserem fairen Ansatz erreichen können, aber doch zumindest einen Teil. Hierfür ist es uns ganz wichtig zu betonen, dass wir mit der Sutor Bank, einer renommierten deutschen Privatbank, diesen Weg bestreiten. Dies kann ganz sicher nicht jeder Online-Anbieter von sich behaupten.

Wo steht CashCape in einem Jahr?
In einem Jahr haben wir eine Reihe innovativer weiterer Funktionen und Angebote in unsere App integriert – und natürlich mehr Kunden.

Kennt Ihr schon unseren #StartupTicker? Der #StartupTicker berichtet tagtäglich blitzschnell über die deutsche Start-up-Szene. Schneller geht nicht!

Startup-Jobs: Auf der Suche nach einer neuen Herausforderung? In der unserer Jobbörse findet Ihr Stellenanzeigen von Startups und Unternehmen.

Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.