#5um5

“Man lässt sich gerne von positivem Feedback blenden”

Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine? "Für eine Gründung braucht man starke Nerven. Jeder Tag ist versehen mit neuen Herausforderungen. Für uns war es persönlich bis dato die größte Herausforderung, eine geeignete Partnerbank zu finden", sagt Joschka Friedag von Cringle.
“Man lässt sich gerne von positivem Feedback blenden”
Freitag, 25. August 2017VonAlexander Hüsing

Unsere Rubrik “5um5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: Was waren bei der Gründung Ihres Start-ups die größten Stolpersteine?

Feedback

Als Start-up lässt man sich anfangs gerne mal von positivem Feedback blenden. Es geht aber darum, Kunden von „Wow, das klingt interessant“ zu „Wow, das kaufe ich“ zu bringen, denn das einzig wahre Feedback ist ein unterschriebener Vertrag.
Arnim Wahls, firstbird

Herausforderungen

Für eine Gründung braucht man starke Nerven. Jeder Tag ist versehen mit neuen Herausforderungen, die es zu bewältigen gilt. Für uns war es persönlich bis dato die größte Herausforderung, eine geeignete Partnerbank zu finden. Zur Zeit der Gründung war die Einstellung der Banken FinTechs gegenüber noch grundlegend anders als heutzutage. Damals wurde ein aufstrebendes Start-up, welches mobile Zahlungen via App anbietet, noch belächelt und nicht ernst genommen. Zudem ist FinTech an sich kompliziert. Eine Vielzahl regulatorischer Bestimmungen musste ab der ersten Minute zu 100 Prozenz umgesetzt werden. Da hieß es oftmals, Geduld und einen langen Atem haben, was sich letztlich jedoch voll für uns ausgezahlt hat. Wir konnten die Deutsche Kreditbank AG als Partner gewinnen und haben kürzlich eine Kooperation mit der solarisBank geschlossen.
Joschka Friedag, Cringle

Top-Talente

Ein bärenstarkes Team zusammenzustellen. Denn am Anfang ist es äußerst schwierig Top-Talente zu überzeugen, wenn man noch in den Kinderschuhen steckt und über wenig finanzielle Ressourcen verfügt. Hier haben wir am Anfang einerseits viele Fehler gemacht, andererseits auch schon früh Teammitglieder gewonnen, die bis heute die wichtigsten Pfeiler des Unternehmens sind. Mittlerweile haben eine sehr hohe Geschwindigkeit aufgenommen. Wachstumsbedingt haben wir eine ganze Reihe an neune Positionen geschaffen.
Jan Homann, blogfoster

Materialien

Eine Matratze zu entwickeln, die wirklich zu jedem passt, hochwertige Materialien einsetzt, in Deutschland produziert wird – Matratzenkern – und dazu noch günstig angeboten werden kann, war durchaus eine Herausforderung. Der Matratzenmarkt hat zwar in der Vergangenheit gezeigt, dass jeder eine Matratze auf den Markt bringen kann. Eine wirklich gute Matratze zum besten Preis ist dagegen eine andere Sache.
Max Laarmann, Emma

Aufgabenverteilung

Bei der Vielzahl an möglichen Aufgaben und Baustellen am Anfang eine klare Priorisierung und Aufgabenverteilung im Team hinzubekommen. Dazu noch das Finden von passender Software, die in diesem Stadium für Transparenz sorgt und die Produktivität erhöht. Reine Motivation und Arbeitswille sichern nicht ab, dass man tatsächlich auch zielgerichtet vorankommt.
Marc Münster, Gastfreund

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.