LegalTech aus Düsseldorf

helpcheck kämpft gegen “übermächtige Konzerne”

"Unser Ziel ist es, ein digitales Verbraucherportal rund um Anspruchsforderungen aller Art zu werden. Es gibt dutzende Marktsegmente, in denen es Konsumenten nicht leicht haben, ihr Recht gegen große Konzerne geltend zu machen", sagt Peer Schulz, Mitgründer von helpcheck
helpcheck kämpft gegen “übermächtige Konzerne”
Donnerstag, 8. Dezember 2016VonAlexander Hüsing

Immer mehr LegalTech-Start-ups drängen auf den Markt. Darunter auch das junge Unternehmen helpcheck, das wir bisher nur ganz kurz erwähnt haben – siehe “LegalTech – 5 Start-ups, die immer im Recht sind“. Es wird Zeit für einen genaueren Blick auf das junge Unternehmen, das von Peer Schulz und Phil Sokowicz gegründet wurde.

Das Konzept von helpcheck ist schnell erklärt: Die Jungfirma hilft Menschen beim Widerruf ihrer Lebens- und Rentenversicherungen. “Die grundsätzliche Prüfung, ob ein Anspruch besteht und erfolgreich durchgesetzt werden kann, kostet unsere Kunden nichts. Auch ist der Prozess denkbar einfach. Diese Vorteile führen dazu, dass viele unserer Kunden uns von sich aus weiterempfehlen. Diese organische Nachfrage ist eine wichtige Erfolgskomponente”, sagt Mitgründer Schulz.

Dabei arbeitet helpcheck rein erfolgsbasiert. Für Kunden ist der Service zunächst kostenlos. Nur wenn der Versicherte nachträglich Geld zurück fordern kann, verdient helpcheck im Rahmen einer Erfolgsprovision Kohle. Der Widerruf von Lebens- und Rentenversicherungen soll langfristig aber nur ein Standbein für das helpcheck-Team sein. Auf Dauer haben die Rheinländer geplant, “Anspruchsforderungen aller Art” durchzusetzen.

“Mit helpcheck schließen wir eine Versorgungslücke”

Im Mini-Interview mit deutsche-startups.de spricht Peer Schulz, Mitgründer von helpcheck, über Schätzungen, Kanzleien und übermächtige Konzerne.

Welches Problem wollen Sie mit helpcheck lösen?
Wir helfen Versicherten beim Widerruf ihrer Lebens- und Rentenversicherungen. Klingt im ersten Schritt vielleicht nicht sonderlich sexy, ist aber ein großes Feld. Betroffen sind laut einer Schätzung der Allianz 108 Millionen Verträge, die im Zeitraum von 1994 bis 2007 geschlossen wurden. Diese können nach Urteilen des BGH auf Grund fehlerhafter Widerspruchsbelehrungen auch heute noch widerrufen werden – pro Vertrag können so durchschnittlich 10.200 Euro zurückgefordert werden. Genau hier bieten wir mit helpcheck umfassende Unterstützung.

Was genau bietet helpcheck diesen Kunden?
Wir ermöglichen es unseren Kunden, Ihren Anspruch kostenlos und unverbindlich von kooperierenden Anwälten prüfen zu lassen. Dabei beträgt der Aufwand für den Kunden nur wenige Minuten. Ist ein Anspruch valide, übernehmen wir auf Wunsch zusammen mit den besten Kanzleien Deutschlands den Fall und kümmern uns um die Durchsetzung vor Gericht. So verhelfen wir einer breiten Masse den einfachen Zugang zum Recht.

Jede Woche entstehen dutzende neue Start-ups, warum wird ausgerechnet helpcheck ein Erfolg?
Mit helpcheck schließen wir eine Versorgungslücke. Der Versicherte hat alleine keine Chance gegen die übermächtigen Konzerne. Gleichzeitig scheuen Menschen den Weg zum Anwalt. Unser Geschäftsmodell hingegen basiert auf einer “Kein Erfolg, keine Gebühren”-Politik.

Wo steht helpcheck in einem Jahr?
Unser Ziel ist es, ein digitales Verbraucherportal rund um Anspruchsforderungen aller Art zu werden. Es gibt dutzende Marktsegmente, in denen es Konsumenten nicht leicht haben, ihr Recht gegen große Konzerne geltend zu machen. Das reicht von Versicherungen aller Art über Flugverspätungen bis hin zum Mobilfunk-Vertrag. Wo auch immer Verbrauchern Unrecht widerfährt, wollen wir mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.