Cultuzz Digital kauft das Start-up

Insolventer Zimmervermittler gloveler ist gerettet

Die Berliner Firma Cultuzz Digital Media übernimmt gloveler. "Wir werden unsere Technik und unser Netzwerk nutzen, um den Gastgebern zusätzliche Vertriebsmöglichkeiten anzubieten. Das macht die Plattform für alle attraktiver", sagt Reinhard Vogel, Geschäftsführer von Cultuzz Digital Media
Insolventer Zimmervermittler gloveler ist gerettet
Mittwoch, 9. November 2016VonAlexander Hüsing

Vor wenigen Wochen schlitterte der Karlsruher Zimmervermittler gloveler, der schon 2009 an den Start ging, in die Insolvenz. Nach eigenen Angaben fehlten dem Start-up, das schon vor airbnb und Co. Couchschläfer vermittelte, “nur einige Tausend Euro Umsatz pro Jahr, um schwarze Zahlen zu schreiben”. Kurz vor der Ziellinie sei dem Unternehmen aber das Geld ausgegangen, hieß es vor wenigen Wochen. Nun wurde der Zimmervermittler gerettet: Die Berliner Firma Cultuzz Digital Media übernimmt gloveler.

“Wir freuen uns sehr darüber, dass wir unsere Angebotspalette um das beliebte Buchungsportal für Privatunterkünfte erweitern können. Wir werden unsere Technik und unser Netzwerk nutzen, um den Gastgebern zusätzliche Vertriebsmöglichkeiten anzubieten. Das macht die Plattform für alle attraktiver“, sagt Reinhard Vogel, Geschäftsführer von Cultuzz Digital Media, einem Dienstleister rund um Software- und Technologielösungen für die Reise- und Tourismusbranche. Alle Arbeitsplätze bei gloveler sollen erhalten bleiben.

Andreas Sperber, Armin Harbrecht und Marco Umfahrer hievten ihre gewinnorientierte Antwort auf Plattformen wie CouchSurfing vor knapp sieben Jahren ins Netz. Die Idee zu gloveler entstand in einem Seminar an der Universität Karlsruhe. Nach dem Studium entschlossen sich die drei Initiatoren das Projekt auch tatsächlich umzusetzen. Damit ist und war gloveler eine Art Pionier der deutschen Zimmervermittler. Mit 9flats, airbnb und Wimdu sah sich das kleine Start-up später millionenschwerer Konkurrenz gegenüber – konnte sich aber zunächst behaupten. Nach der Insolvenz geht es nun zum Glück weiter für das gloveler-Team.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.