#5um5

“Einen normalen Start-up-Arbeitsalltag hatte ich noch nicht”

"Ich bin jetzt mehr als vier Jahre Gründer, aber einen normalen Start-up-Arbeitsalltag hatte ich noch nicht. Der Arbeitstag ist einfach nicht mit einem Arbeitsalltag, wie ich in zum Beispiel in meinen 29 Jahren als Banker erlebt habe, vergleichbar", sagt Dieter Fromm von moneymeets.
“Einen normalen Start-up-Arbeitsalltag hatte ich noch nicht”
Dienstag, 18. Oktober 2016VonAlexander Hüsing

Unsere Rubrik “5 um 5” liefert jeden Tag um Punkt 5 Uhr insgesamt – wer hätte das gedacht – 5 wissenswerte Fakten, bahnbrechende Tipps oder hanebüchene Anekdoten rund um ein startupaffines Thema. Heute geht es um: 5 Fragen an Dieter Fromm (Foto: rechts), der das Kölner FinTech-Start-up moneymeets gründete.

Wie sieht Ihr ganz normaler Start-up-Arbeitsalltag aus – von früh bis spät?
Ich bin jetzt mehr als vier Jahre Start-up-Gründer, aber einen normalen Start-up-Arbeitsalltag hatte ich noch nicht. Der Arbeitstag ist einfach nicht mit einem normalen Arbeitsalltag, wie ich in zum Beispiel in meinen 29 Jahren als Banker erlebt habe, vergleichbar. Sicher, es gibt Dinge, die ich in jeden Arbeitstag eingebaut habe, sei es aus besonderem Interesse oder aus schlichter Notwendigkeit: Mails, Presseartikel, Vertriebserfolge checken, Kundenanfragen und die Beantwortungen anschauen, To-do-Listen und den aktuellen Workflow in unserem Ticket-System prüfen und bearbeiten. Was das Arbeiten täglich interessant und reizvoll macht, ist die Vielseitigkeit und die wechselnden Anforderungen und Herausforderungen, zum Beispiel Produktfragen, Mitarbeitergespräche, Finanzthemen, Kooperationsanfragen, Vorträge, Präsentation, Diskussionsrunden und Gespräche mit Startups und Fintech-Gründern über Erfahrungen, mögliche Schnittstellen und Kooperationen.

Wie wichtig und bindend ist ein Businessplan?
Auch wenn es abgedroschen klingt und Vielen keinen Spaß macht, er ist das „Ah und Oh“. Ideen haben Viele. Aber die Disziplin, diese konkret und detailliert aufzuschreiben und wirklich in der Frühphase in alle Richtungen abzuklopfen ist schon schwieriger. Unendlich viele Stunden sind notwendig, um Ideen so weiterzuentwickeln, dass sie wirklich „flugfähig“ werden. Ein guter Businessplan zwingt zu Disziplin in der Umsetzung und ist aus meiner Sicht ein wesentlicher Erfolgsfaktor.
Dieter Fromm, moneymeets

Wie spricht man als Gründer am besten einen Investor an?
Dies ist abhängig von der Phase der Gründung und der Art und Höhe des Kapitalbedarfs. Vor der Ansprache bedarf es einer Klärung, ob die Idee wirklich zum möglichen Investor passt – Ausrichtung des Investors, Investitionshöhe. Wenn man dies gut macht, lassen sich viele Pitches, viel Zeitaufwand sparen und letztlich auch Frust vermeiden.

Was sollten Gründer vor Investoren niemals sagen oder machen?
Die Unwahrheit.

Wie findet man die passenden Mitarbeiter für sein Start-up?
Über Empfehlungen, Kontakte, aber auch über Stellenausschreibungen. Erfreulicherweise sind viele von der Arbeit bei klassischen Finanzdienstleistern enttäuscht und suchen neue interessantere Herausforderungen bei FinTech-Unternehmen. Hier hilft aber auch ganz klassische Führungserfahrung bei der Mitarbeiterauswahl/-einstellung.

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Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.