Schwarze Zahlen

Travador – Start, Pivot, Schrumpfkur, Erfolg!

Der Weg zum profitablen Unternehmen war auch bei Travador kein gradliniger Weg. Das Start-up änderte zunächst einmal sein Geschäftsmodell erheblich - von Flashsale-Deals mit hohen Rabatten zu Kurz- und Wochenendreisen mit dauerhafter Buchungsverfügbarkeit. Der Weg hat sich gelohnt.
Travador – Start, Pivot, Schrumpfkur, Erfolg!
Mittwoch, 14. September 2016VonAlexander Hüsing

Als das Münchner Start-up Travador vor drei Jahren ins Netz ging, positionierte sich das Unternehmen als Flashsale-Reisedienst mit Promi-Power. Persönlichkeiten wie Paul Breitner stellten die Kurzreisen zum Start der Plattform vor. Damals ging es vor allem um kurzfristige günstige Angebote – egal ob Kreuzfahrt, Flugreise oder Städtetrip. Der Fokus lag dabei vor allem auf hohen Rabatten. Seitdem hat sich bei Travador sehr viel getan.

“Travador ist heute fokussiert auf Kurz- und Wochenendreisen mit dauerhafter Buchungsverfügbarkeit – mindestens sechs Monate”, sagt Travador-Macher Thorsten Schröppe im Gespräch mit deutsche-startups.de. Er verspricht seinen Kunden dabei eine “hohe gleichbleibende Qualität und ein gutes Preis-Leistungsverhältnis”. Mit dem eingeschlagenen Kurs kommen die Bajuwaren bei ihren Kunden gut an. Seit der Gründung wächst das junge Unternehmen nach eigenen Angaben mit jährlich 100 % und schreibt in diesem Jahr zum ersten Mal schwarze Zahlen.

Viel Zeit und Geld investierte das Travador-Team dabei in die Entwicklung einer eigenen Buchungsplattform. “Wir haben uns in den letzten 18 Monaten intensiv auf Technisierung, datengetriebene Intelligenz und Workflow Automatisierung konzentriert. Nahezu alle von uns verwendeten Systeme sindmaßgeschneiderte Eigenentwicklungen welche in Kombination mit starken, hoch motivierten Mitarbeitern den Großteil unseres Erfolgs und unserer Effizienz ausmachen”, sagt Johannes Sehring, der seit 2015 bei Travador an Bord ist.

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In Sachen Marketing investierte die Reiseplattform einen großen Batzen Geld in TV-Werbung und den Markenaufbau. Kapital dafür war reichlich bei Travador vorhanden. Knapp 10 Millionen Euro Risikokapital flossen in den vergangenen Jahren in das Unternehmen. Zu den Investoren des Reise-Unternehmens zählen unter anderem Capnamic Ventures, Praktiker-Chef Armin Burger, XAnge Private Equity und Iris Capital.

Der Weg zum profitablen Unternehmen war auch bei Travador kein gradliniger Weg – wie schon der Wandel des Geschäftsmodells zeigt. “Travador ist gerade in der Anfangsphase extrem schnell gewachsen und konnte jedes Jahre seinen Umsatz mehr als verdoppeln. Die Strukturen in der selben Geschwindigkeit nachzuziehen hat nicht immer funktioniert”, sagt Schröppe, der früher bei Groupon wirkte. Je nach Unternehmensphase schwankte die Mitarbeiterzahl bei Travador erheblich.

In der Hochphase waren rund 75 Festangestellten sowie etwa 25 Praktikanten und Werksstudenten beim Unternehmen angestellt. Seit rund einem Jahr arbeiten “ziemlich konstant zwischen 45 und 50 Mitarbeiter” bei Travador. “Mit leicht steigender Tendenz”, sagt Schröppe. Statt zurück blickt er aber lieber in die Zukunft. Für das kommende Jahr peilt er “bei einem soliden Wachstum im zweistelligen Prozentbereich ein positives EBITDA”.

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Foto (oben): Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.