Strategiewechsel

tripsta wirft Hotel- und Mietwagenbuchungen über Bord

"Über 90 % unseres Umsatzes machen wir mit reinen Flugbuchungen. Daher ist es für uns ein logischer Schritt, dass wir unsere Kompetenzen fortan bündeln", sagt tripsta-Gründer Philipp Brinkmann. Seine Angebote für Hotel- und Mietwagenbuchungen wirft das Unternehmen nun über Bord.
tripsta wirft Hotel- und Mietwagenbuchungen über Bord
Montag, 17. März 2014VonAlexander Hüsing

Das deutsch-griechische Reise-Start-up legt einen klassischen Strategiewechsel hin und wirft dabei seine Hotel- und Mietwagenbuchungen komplett über Bord. Stattdessen konzentriert sich das junge Unternehmen, welches von Philipp Brinkmann und Kristof Keim geführt wird, nun komplett auf Flugbuchungen. “Unsere eigens entwickelte Flugbuchungstechnologie ist der Kern unseres Geschäfts. Über 90 % unseres Umsatzes machen wir mit reinen Flugbuchungen. Daher ist es für uns ein logischer Schritt, dass wir unsere Kompetenzen fortan bündeln, um Produkte zu entwickeln, die unseren Kunden vor allem eins bringen: den günstigsten Flugtarif“, sagt tripsta-Gründer Brinkmann.

Fokussierung bzw. Strategiewechsel im Reisesegment sind gerade angesagt: Gerade erst startete das Berliner Start-up Waymate mit allryder eine App für Kurzstreckenangebote. Gleichzeitig konzentrierte sich das bisherige Waymate auf Langstreckenangebote. Die Waymate-App wurde sogar aus dem App-Store genommen. Im Gegenzug wurde die Waymate-Webseite “fully responsive” umgebaut – siehe: “Waymate startet allryder und setzt auf den Nahverkehr“. tripsta stellt seine Hotel- und Mietwagenbuchungen weltweit ab dem zwieten Quartal ein. Wobei die Website des Unternehmen schon jetzt fast komplett auf Flugbuchungen ausgerichtet ist. Hotel- und Mietwagenbuchungen sind nur über die Navigation abrufbar.

ds-tripsta

Der Startschuss für tripsta fiel bereits 2004, als Brinkmann mit Freunden zur Olympiade nach Griechenland flog und das Grüppchen nicht aus Athen wegkam: Alle Schiffstickets zu den umliegenden Inseln waren ausgebucht. Brinkmanns ursprüngliche Idee war, Tickets von griechischen Fähren online an Ausländer zu verkaufen. Dann merkte er, dass es in Griechenland noch keine guten Reiseportale gab – anders als in Deutschland und Westeuropa, wo längst Portale wie Expedia und Opodo um die Marktführerschaft buhlten. 2005 siedelte Brinkmann nach Athen über, ein Jahr später ging die Plattform travelplanet24 online: “Wir hatten in Griechenland überraschend viele bürokratische Hürden zu überwinden, das war komplizierter als gedacht.” Die jetzige Online-Reiseagentur tripsta ging dann 2010 aus der griechischen Mutter travelplanet24. Momentan beschäftigt das junge Unternehmen 165 Mitarbeiter aus 15 verschiedenen Nationen.

Passend zum Thema: “Deutsch-griechische Erfolgsstory – Wie tripsta aufgrund der Finanzkrise den Reisemarkt eroberte

Foto: Jet in flight from Shutterstock

Alexander Hüsing

Alexander Hüsing, Chefredakteur von deutsche-startups.de, arbeitet seit 1996 als Journalist. Während des New Economy-Booms volontierte er beim Branchendienst kressreport. Schon in dieser Zeit beschäftigte er sich mit jungen, aufstrebenden Internet-Start-ups. 2007 startete er deutsche-startups.de.